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Sprachsteuerung soll für Smart-Home-Boom sorgen

Laut ABI Research werden bereits im Jahr 2021 rund 30 Prozent aller Ausgaben für Smart-Home-Lösungen auf Geräte zurückgehen, die sich per Sprache steuern lassen. Insgesamt sollen den Prognosen zufolge in fünf Jahren rund 600 Millionen Smart-Home-Geräte jährlich verkauft werden. 2015 waren es noch 50 Millionen Geräte – von denen kaum eines über Sprachsteuerung verfügte.

„Voice Control wird nicht nur neue Kunden hin zu Smart Home-Funktionalitäten ziehen, sondern auch dazu beitragen, dass eine Vielzahl von neuen und zukünftigen Smart-Home-Services und -Geräten zu attraktiveren Investitionen werden“, sagt Jonathan Collins, Research Director bei ABI Research. „Die Bühne für die Sprachsteuerung ist bereitet, um das Herz eines jeden intelligenten Smart-Home-Systems zu werden.“

Amazon Echo

Ein Beispiel für neue Smart-Home-Produkte, die sich per Sprachsteuerung kontrollieren lassen, ist Amazon Echo. Der intelligente Lautsprecher wurde bereits in mehreren europäischen Märkten eingeführt. Das Gerät verbindet sich mit dem Alexa Voice Service, um zum Beispiel Musik abzuspielen. Doch auch andere Informationen wie Nachrichten und Wetterprognosen können so per Stimmkommando abgerufen werden. Wer über ein Prime-Abo verfügt, kann sogar bestimmte Produkte über das System bestellen. Auch andere Unternehmen wie Apple, Samsung, Google und Microsoft beschäftigen sich bereits intensiv mit Sprachsteuerungen für das Smart Home.

Sprachsteuerung: Amazon Echo ist seit September auch in Deutschland vorbestellbar. Ab wann das Gerät hierzulande verfügbar sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt (Bild: Amazon).

Ein Smart-Home-Standard, der sich für die Übertragung von Sprache besonders gut eignet, ist der Funkstandard Ultra-Low-Energy (ULE). Der Grund: ULE basiert auf sicheren DECT-Frequenzen, wie man sie von der Schnurlostelefonie kennt. Mit einer großen Reichweite, niedrigem Verbrauch, verschiedenen Sicherheits-Features und nicht zuletzt Sprachübertragung bietet der herstellerübergreifend einsetzbare Standard quasi perfekte Voraussetzungen fürs das intelligente Zuhause. Neben der Steuerung des Smart Homes per Sprachbefehl können ULE-basierte Systeme zum Beispiel im Brandfall per Lautsprecher auch darüber informieren, wo genau eine Rauchentwicklung geortet wurde und so gleich den sichersten Fluchtweg vorschlagen.

Da sich vorhandene Basisstationen für Schnurlosgeräte oder auch Router mit integrierter DECT-Basis prinzipiell einfach per Software-Update ULE-tauglich machen lassen, müssen sich Millionen von Verbraucher nicht einmal eine neue Smart-Home-Basis anschaffen, um ihre eigenen vier Wände intelligent zu vernetzen.

„Zertifizierte Geräte lassen sich unabhängig vom Hersteller miteinander verbinden“, nennt René Kohlmann, Vorstand der ULE Alliance, einen weiteren Vorteil von ULE. „Somit sind Anwender nicht auf das Angebot einzelner Hersteller eingeschränkt und können sich ihr Smart Home je nach Budget und Bedarf zusammenstellen.“ Zu den Herstellern, die ULE bereits nutzen, zählen unter anderen Panasonic, Huawei, AVM, Sercomm, Crow und VTech.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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