Samsung hat in den USA die Verteilung eines Softwareupdates angekündigt, das die verbliebenen Galaxy Note 7 unbrauchbar macht. Das Update soll ab dem 19. Dezember zur Verfügung stehen. Nach Angaben des Unternehmens haben Kunden seit Beginn der Umtauschaktion im September 93 Prozent aller in den USA verkauften Galaxy Note 7 zurückgegeben.
Allerdings wollen nur drei der vier großen US-Mobilfunkanbieter das Update an ihre Kunden ausliefern. T-Mobile beginnt damit am 27. Dezember. AT&T und Sprint wollen ihre Kunden offenbar nicht über die Weihnachtsfeiertage „verärgern“ und kündigten an, das Update erst am 5. beziehungsweise 8. Januar freizugeben.
Verizon Wireless hingegen verweigert die Zusammenarbeit. „Verizon wird an dem Update nicht teilnehmen, weil das Update ein zusätzliches Risiko für Nutzer des Galaxy Note 7 darstellen könnte, denen kein Austauschgerät zur Verfügung steht“, teilte das Unternehmen mit.
Samsung hatte das Galaxy Note 7 im September zurückgerufen und vor einer möglichen Überhitzung des Akkus gewarnt. Betroffene Kunden erhalten weltweit entweder den Kaufpreis erstattet oder als Ersatz ein Galaxy S7 oder S7 Edge. Da die Geräte unter Umständen sogar platzen und in Brand geraten können, drängt Samsung seine Kunden schon seit Wochen, ihre Note 7 umzutauschen.
Auch in anderen Ländern versucht das koreanische Unternehmen, mithilfe von Software-Updates den Druck auf seine Kunden zu erhöhen. In Großbritannien wird nun beispielsweise ein Patch verteilt, der die Akkukapazität auf 30 Prozent des Nennwerts reduziert. Hierzulande begrenzt ein schon im Oktober veröffentlichtes Update die Ladung des Akkus auf 60 Prozent. In Neuseeland einigte sich Samsung indes mit den dortigen Mobilfunkanbietern, das Galaxy Note 7 aus allen Netzen auszusperren.
Samsungs abschließender Untersuchungsbericht zu den Ursachen des Note-7-Debakels steht noch aus. Einem Teardown des US-Unternehmens Instrumental zufolge hat Samsung das Problem selbst verschuldet. Demnach ist der Akku schlichtweg zu groß für das Gehäuse, was unter Umständen zu einer Beschädigung der Isolationsschicht zwischen den beiden Polen des Akkus und damit zu einer unkontrollierten Entladung und Überhitzung führen kann – „was typischerweise zu einer Explosion führt“, heißt es in einem Blogeintrag des Unternehmens. Samsung habe dem Umstand, dass Lithium-Ionen-Akkus während des Betriebs „anschwellen“, nicht ausreichend Rechnung getragen.
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[mit Material von Jason Cipriani, ZDNet.com]
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