[Hinweis: Die Anleitung ist veraltet. CyanogenMod gibt es nicht mehr. Der Nachfolger LineageOS bietet aber Support für Nexus 4 und Nexus 5.]
Google hat den Support für das drei Jahre alte Nexus 5 eingestellt. Wie üblich versorgt der Hersteller seine Smartphones nur zwei Jahre lang mit neuen Android-Versionen. Somit bleiben den noch immer zahlreichen Nexus-5-Anwendern die neueste Android-Variante 7.1.1 und auch Sicherheitspatches, die Google drei Jahre lang ausliefert, vorenthalten.
Die Installation einer alternativen Android-Distribution auf ein Nexus-Gerät ist relativ einfach. Dazu muss man lediglich den Bootloader entsperren, die alternative Recovery TWRP (Team Win Recovery Project) aufspielen, um anschließend im letzten Schritt CyanogenMod 14.1 sowie die Google-Apps zu installieren. Admin-Rechte (Root) gibt es auf diesem Weg zwar nicht automatisch, sie lassen sich aber über die Entwickler-Optionen aktivieren.
Im folgenden wird die Installation von CyanogenMod 14.1 auf das Nexus 5 unter Windows beschrieben. Das Verfahren lässt sich natürlich auch unter MacOS oder Linux anwenden und gilt auch für das Nexus 4. Durch die Freischaltung des Bootloaders wird ein Werksreset durchgeführt. Somit gehen sämtliche Daten und Einstellungen auf dem Nexus 5 verloren. Wichtige Daten sollten also zuvor gesichert werden.
Die benötigten Komponenten lädt man am besten in ein bestimmtes Verzeichnis, zum Beispiel /Downloads/Nexus5
.
1. ADB installieren, Entwickleroptionen freischalten und USB-Debugging aktivieren: Für die Kommunikation mit dem Nexus 5 muss zunächst die Android Debug Bridge (ADB) installiert werden. Das erledigt man entweder mit Android Studio oder mit „Minimal ADB and Fastboot“. Wird für die Installation „Minimal ADB and Fastboot“ verwendet, sollte nach dessen Setup noch die Pfad-Einstellung auf das Programmverzeichnis „C:\Program Files (x86)\Minimal ADB and Fastboot
“ erweitert werden, sodass man die Kommandos von jedem beliebigen Verzeichnis aus aufrufen kann.
Über Einstellungen unter Über das Telefon klickt man siebenmal auf Build-Nummer, um die Entwickleroptionen freizuschalten. Sie stehen anschließend im Hauptmenü von Einstellungen im Abschnitt System zur Verfügung. Dort aktiviert man USB-Debugging, sodass man mit den Tools adb und fastboot auf das Nexus 5 zugreifen kann. Sobald die Option aktiv ist, erscheint eine Autorisierungsabfrage für die Verbindungsaufnahme, die man bestätigen muss.
Zur Überprüfung, ob das Nexus 5 nun mit adb und fastboot angesprochen werden kann, öffnet man die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten und navigiert in das Verzeichnis, in dem sich die zuvor heruntergeladenen Dateien befinden und gibt folgendes ein:
adb devices
Wenn das Gerät nicht autorisiert wurde, steht in der Ausgabe neben der Seriennummer des Geräts „unauthorized“. Wurde es jedoch autorisiert, steht dort „device“. Jetzt kann das Nexus 5 Befehle, die über adb und fastboot übermittelt werden, empfangen und verarbeiten.
2. Bootloader entsperren: Für die Entsperrung des Bootloaders muss nun das Gerät im Fastboot-Modus gestartet werden. Das gelingt mit folgendem Befehl:
adb reboot bootloader
Alternativ kann man ein ausgeschaltetes Nexus 5 durch das gleichzeitige Drücken von Power-On und den Lautstärketasten in den Fastboot-Modus starten.
Der Bootloader ist standardmäßig gesperrt, was durch die Anzeige „LOCK STATE – locked“ signalisiert wird. Für die Installation der alternativen Recovery TWRP muss dieser allerdings entsperrt werden. Dies gelingt mit folgendem Befehl:
fastboot oem unlock
Anschließend erscheint auf dem Display ein Warnhinweis über die Risiken des Eingriffs. Mit der Lauter-Taste navigiert man zu „Yes“ und bestätigt die Entsperrung mit der Power-Taste.
Nach dessen Bestätigung ist der Bootloader freigeschaltet und das Gerät wird zurückgesetzt. Auf dem Display wird der offene Bootloader mit „LOCK STATE – unlocked“ in roter Schrift angezeigt. Darunter erscheint während des Zurücksetzens „erasing“.
3. TWRP-Recovery flashen: Jetzt wird das TWRP-Recovery geflasht.
fastboot flash recovery twrp-3.0.2-0-hammerhead.img
Bevor nun das TWRP-Recovery gestartet wird, muss zunächst noch die Benutzerpartition (sdcard) gelöscht werden. Das erledigt folgender Befehl gelingt:
fastboot format userdata
4. TWRP-Recovery starten: Anschließend navigiert man mit den Lautstärketasten bis zur Option „Recovery Mode“ und aktiviert den Start von TWRP-Recovery mit der Power-Taste.
Jetzt sollte TWRP starten und folgende Oberfläche zu sehen sein:
5. CyanogenMod 14.1 und Google Apps auf Gerät kopieren: Nun kopiert man noch CyanogenMod und sofern Zugriff auf den Play Store gewünscht wir auch Google Apps auf das Nexus 5. Hierfür gibt man in der Eingabeaufforderung folgende Befehle nacheinander ein.
adb push cm-14.1-20161214-NIGHTLY-hammerhead.zip /sdcard/0/Download/cm.zip
adb push open_gapps-arm-7.1-nano-20161214.zip /sdcard/0/Download/gapps.zip
Hinweis: Die Bezeichnung der CyanogenMod-Variante für das Nexus 5 enthält das aktuelle Build-Datum. Da täglich frische Builds kompiliert werden, muss man den Befehl für das Kopieren anpassen, sofern man eine aktuellere als die für den Test verwendete Variante vom 14.12.2016 nutzt. Das gleiche gilt für die Google-Apps-Version, die allerdings nicht täglich neu erscheint.
6. CyanogenMod und Google Apps flashen:
Auf dem Nexus 5 wählt man im Recovery „Deutsch“ als Sprache und die Option „Nur-Lesend belassen“ aus. Jetzt erscheint das Hauptmenü von TWRP.
Über die Option „Installieren“ werden nun die zuvor kopierten Dateien ausgewählt, wobei man mit cm.zip beginnt und anschließend über die Option „Mehr ZIPs hinzufügen“ gapps.zip auswählt.
Jetzt zieht man den Slider im Feld „Installation bestätigen“ nach rechts und startet damit den Flashvorgang, der nach wenigen Minuten abgeschlossen ist.
Fazit
Die Installation von CyanogenMod auf ein Nexus-Gerät sollte kaum jemanden vor ein ernstes Problem stellen. Anwender erhalten dadurch Zugriff auf die neueste Android-Version 7.1.1 Nougat sowie auf aktuelle Sicherheits-Patches. Bekannte Schwachstellen wie Stagefright oder Quadrooter sind unter CyanogenMod 14.1 kein Thema. Zudem reagieren die Entwickler relativ zügig auf Bugs und Sicherheitsschwachstellen, sodass bereits wenige Tage nach deren Meldung ein verbessertes Build zur Verfügung steht.
Neben den Google-Smartphones unterstützen die Entwickler der beliebtesten Custom Rom auf Android-Basis auch zahlreiche Geräte von anderen Herstellern, die keinen Support mehr erhalten. Dazu zählen beispielsweise das Samsung Galaxy S5, die LG-Smartphones G3 und G4 sowie HTC One m8.
Inzwischen steht der CyanogenMod-Nachfolger LineageOS zur Verfügung. Die Installation unterscheidet sich prinzipiell nicht von dem in diesem Artikel geschilderten Verfahren. Einige Besonderheiten gilt es aber zu beachten. Weitere Einzelheiten finden sie in folgendem Artikel:
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