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US-Senator kündigt Untersuchung zu Yahoos Cybersicherheitspraktiken an

Der demokratische Senator Mark Warner (Virginia) hat eine Untersuchung zu Yahoos Cybersicherheitspraktiken angekündigt. Er reagierte damit auf die gestrige Offenlegung eines weiteren Hackerangriffs, bei dem im August 2013 eine Milliarde Nutzerkonten gestohlen wurden. Der Vorfall könnte außerdem gravierende Auswirkungen auf den Verkauf von Yahoo an Verizon haben.

„Die jüngste Enthüllung rechtfertigt eine separate Reaktion und ich plane, das Unternehmen zu fragen, warum seine Cyberabwehr so schwach war, dass eine Milliarde Nutzerkonten kompromittiert wurden“, zitiert Reuters aus einer Stellungnahme des Politikers. Warner, der im kommenden Jahr zum führenden demokratischen Vertreter im Geheimdienstausschuss des Senats aufsteigen wird, nannte den Vorfall zudem „sehr besorgniserregend“.

Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Scheiderman kündigte ebenfalls Ermittlungen an. Darüber hinaus ist aber auch Yahoo nach eigenen Angaben bereits in Kontakt mit US-Behörden. „Wir sehen uns verpflichtet, unsere Nutzer zu schützen, indem wir ständig versuchen, den sich stetig weiterentwickelnden Online-Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein“, erklärte ein Yahoo-Sprecher gegenüber Reuters.

Bloomberg berichtet indes, Verizon prüfe nun einen möglichen Ausstieg aus der geplanten Yahoo-Übernahme. Das sei aber nur eine mögliche Option, mit der sich ein separates Team bei Verizon beschäftige. Auch ein Preisnachlass sei im Gespräch.

Ein vom ehemaligen AOL-CEO Tim Armstrong geführtes Team konzentriere sich parallel dazu weiterhin auf die Integration von Yahoo. Craig Silliman, General Counsel des US-Telekommunikationsanbieters, ermittle derweil die Höhe des entstandenen Schadens, um zu entscheiden, ob neue Bedingungen für die Akquisition ausgehandelt werden müssen oder ob die Übernahmevereinbarung gekündigt wird.

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Einer der Quellen von Bloomberg zufolge will Verizon verhindern, dass es sich nach der Übernahme etwaigen rechtlichen Konsequenzen der Hackerangriffe stellen muss. Stattdessen soll sichergestellt werden, dass auch langfristig die alleinige Verantwortung bei Yahoo liegt.

Der Vorfall belastet auch den Aktienkurs von Yahoo. Gestern gab der Preis des Papiers um 6,11 Prozent oder 2,50 Dollar nach. Der Kurs liegt derzeit mit 38,41 Dollar in etwa auf dem Niveau von Ende Juli, als Verizon die Übernahme von Yahoo ankündigte. Anfang September kostete eine Yahoo-Aktie vorübergehend fast 45 Dollar.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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