Update 4.1.2017
Die Washington Post hat den Bericht inzwischen korrigiert. Demnach befand sich Schadcode auf einem einzelnen Rechner, der aber nicht mit dem Kraftwerk verbunden war. Außerdem haben die Behörden keinen Hinweis gefunden, dass russische Hacker für den Schadcodebefall des PCs verantwortlich sind.
Ursprünglicher Bericht vom 2.1.2017
Ein Kraftwerk in Burlington im US-Bundessstaat Vermont hat offenbar auf einem seiner Rechner Schadcode gefunden, der angeblich von russischen Hackern eingeschleust wurde. Der Code soll einer Malware ähneln, die für Angriffe auf den Democratic National Convention (DNC) verwendet wurde, wie die Washington Post berichtet. Entgegen der ursprünglichen Meldung der US-Zeitung war jedoch nur ein einzelner Laptop betroffen, der nicht mit dem für die Steuerung des Stromnetzes zuständigen Computersystems verbunden war.
„Wir haben unverzüglich alle Computer in unserem System mit der Malware-Signatur gescannt“, teilte das Kraftwerk mit. „Wir fanden die Malware auf einem einzelnen Laptop des Burlington Electric Department, das nicht in Verbindung zum Stromnetz stand. Wir haben den Laptop sofort isoliert und die Bundesbehörden über unseren Fund informiert.“ Unklar ist, wann der Schadcode auf den tragbaren Computer gelangte.
Der demokratische Senator von Vermont, Patrick Leahy, stufte den Vorfall als „direkte Bedrohung“ ein. „Hier geht es nicht mehr um Hacker, die ein wenig Spaß haben wollen – hier geht es um den Versuch, direkt auf Kraftwerke zuzugreifen, um möglicherweise mitten im Winter das Stromnetz zu manipulieren oder abzuschalten.“
Ebenfalls Ende vergangener Woche hatte der scheidende US-Präsident Barack Obama Vergeltungsmaßnahmen für die Angriffe auf den DNC angekündigt. Unter anderem verwies er 35 russische Diplomaten des Landes. Das FBI und das Department of Homeland Security machten zudem in einer gemeinsamen Erklärung Russland für die Angriffe verantwortlich. Russland selbst bestreitet jedoch jegliche Beteiligung an Attacken auf US-Organisationen oder Unternehmen. Die vom russischen Außenministerium angekündigte Ausweisung von 35 US-Diplomaten nahm Präsident Wladimir Putin kurz darauf wieder zurück.
Allerdings bedarf es nicht unbedingt eines russischen Hackerangriffs, um vertrauliche Daten der US-Regierung öffentlich zu machen. Zum Jahresende bestätigte ein Dienstleister des US-Außenministeriums den Verlust von persönlichen Daten von US-Militärärzten, von denen einige sogar über eine Top-Secret-Sicherheitsfreigabe verfügen. Ursache für den Datenverlust war einer Untersuchung von MacKeeper Security Center zufolge ein unsicherer Server von Potomac Healthcare Solutions, das wiederum für den Dienstleister Booz Allen Hamilton arbeitet. Betroffen sind unter anderem Angehörige des US Special Operations Command (SOCOM). Die Daten enthalten Personallisten von Ärzten und Krankenschwestern inklusive Sozialversicherungsnummern.
Wie Sie Ihr persönliches Internet der Dinge vor versteckten Gefahren schützen
[mit Material von Andrew Morse, News.com]
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