Bereits im Sommer hatte Prozessorhersteller Intel erste CPUs aus der neuen Kaby-Lake-Reihe vorgestellt. Damals beschränkte sich die Einführung allerdings nur auf einige wenige Mobilmodelle. Jetzt hat Intel nachgelegt und das Sortiment erheblich erweitert. Insgesamt stehen nun über 40 Kaby-Lake-CPUs zur Auswahl.
Die Prozessoren aus der Kaby-Lake-Reihe bieten im Vergleich zu ihren Vorgängern Skylake weder einen neuen Herstellungsprozess, noch verfügt der Rechenkern über neue Befehlssatzerweiterungen. Somit verabschiedet sich Intel von seinem bisherigen Tick-Tock-Modell bei der Einführung neuer Prozessoren. Tick stand für die Einführung eines neuen Herstellungsprozesses, während Tock die Einführung einer neuen Architektur signalisierte. Tick, Tock, Optimierung: so lautet die neue Strategie für die Vorstellung von Prozessoren. Die Abkehr von der Tick-Tick-Strategie hatte der CPU-Hersteller bereits im März 2016 im Rahmen einer Börsenpflichtmitteilung bekannt gegeben.
Intel: Prozessor-Entwicklung der letzten Jahre |
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Codename | Jahr | Generation | Prozess | Tick/Tock |
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Westmere | 2010 | 1. Generation | 32 nm | Tick (Neuer Prozess) |
Sandy Bridge | 2011 | 2. Generation | 32 nm | Tock (Neue Architektur) |
Ivy Bridge | 2012 | 3. Generation | 22 nm | Tick |
Haswell | 2013 | 4. Generation | 22 nm | Tock |
Broadwell | 2014/15 | 5. Generation | 14 nm | Tick |
Skylake | 2015/16 | 6. Generation | 14 nm | Tock |
Kaby Lake | 2016/17 | 7. Generation | 14 nm | Optimierung |
Cannonlake | 2017? | TBA | 10 nm | TBA |
Kaby Lake sind also Intels erste Prozessoren, die unter der Phase Optimierung vorgestellt werden. Optimiert wurde laut Intel der Energiebedarf der Chips im Vergleich zu Modellen aus der Skylake-Generation. Des Weiteren unterstützt der Grafikkern nun eine verbesserte Wiedergabe von 4K-Inhalten. Die Hardware-Decoder beherrschen VP9- und HEVC-/H.265-Videos mit 10 Bit Auflösung pro Kanal für High Dynamic Range (HDR). Außerdem unterstützt die CPU den Kopierschutz HDCP 2.2, sodass unter Windows 10 mit Edge die Wiedergabe von 4K-Videos von Netflix möglich ist.
Kaby Lake: Mehr Performance durch höhere Taktfrequenz
In Sachen Performance liefern die Chips bei gleichem Takt keine bessere Rechenleistung als Skylake-Varianten. Allerdings sind Kaby-Lake-Prozessoren höher getaktet. Von den vorhergehenden Skylake-S-Chips unterscheiden sich die Desktop-Prozessoren der siebten Generation durch eine um 100 bis 300 MHz höhere Basis-Taktrate. Möglich wurde die höhere Taktung nicht durch eine grundlegend veränderte Mikroarchitektur, sondern durch das optimierte und mit „14+ nm“ beschriebene Herstellungsverfahren. Der Core i7-7700 bietet eine Basis-Taktrate von 3,6 GHz bei einer TDP von 65 Watt. Die energiesparendere Variante Core i7-7700T kommt mit 35 Watt aus und beschränkt die Taktrate auf 2,9 GHz. Leistungshungrige Enthusiasten ansprechen soll der Prozessor Core i7-7700K, der bei einer TDP von 95 Watt mit einer Basis-Taktrate von 4,2 GHz aufwartet.
Die Preise (Offizielle Preisliste von Intel) für Kaby-Lake-Prozessoren entsprechen denen der Vorgängergeneration.
Neue Chipsätze
Neben den neuen Kaby-Lake-Prozessoren hat Intel auch neue Chipsätze vorgestellt. Die Serie 200 (Z270, H270, Q270, B250) bietet im Vergleich zur Serie 100 (Z170, H170, Q170, B150) etwas mehr PCIe-Lanes. Unterstützung für USB 3.1 Gen 2 gibt es allerdings nicht. Auch hat sich an der DMI-Verbindung zwischen CPU und Chipsatz nichts geändert. Allerdings bieten die neuen Chipsätze Support für den von Micron und Intel entwickelten 3D Xpoint-Speicher. Dieser wird von Intel unter Optane Memory vermarktet, ist aber noch nicht lieferbar.
Für den Betrieb eines Kaby-Lake-Prozessors ist allerdings kein neues Mainboards mit Serie-200-Chipsatz nötig. Ein BIOS-Update vorausgesetzt, funktionieren die Prozessoren der 7. Generation auch mit LGA1151-Mainboards mit Serie-100-Chipsatz. Optane Memory kann allerdings nur in Verbindung mit den Kaby-Lake-Modellen genutzt werden.
AMD mit Ryzen auf der Überholspur?
Seit Jahren gibt es für Intel im Bereich Notebook- und Desktop-Prozessoren keine ernsthafte Konkurrenz. AMD steht nun aber kurz vor der Vorstellung des unter dem Codenamen Zen entwickelten Ryzen-Prozessors. Sollte der Chip halten, was erste Benchmarks versprechen, könnte 2017 in Sachen Desktop-Prozessoren wieder spannender als die letzten Jahre werden.
Die ersten AMD-Desktop-CPUs (Codename Summit Ridge) sollen im ersten Quartal 2017 erhältlich sein. Die Vorstellung von für Notebooks optimierte Ryzen-Recheneinheiten (Codename Raven Ridge) plant AMD für das zweite Halbjahr.
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