Google will in den kommenden Monaten seinen Sprachassistenten auch auf Fernsehern und Streamingboxen bereitstellen, die mit Android TV laufen. Der Google Assistant konkurriert damit auch in diesem Bereich mit den Rivalen Alexa und Siri. Das wird aber zunächst wohl nur im US-Markt eine Rolle spielen, für den die Ankündigung erfolgte.
Per Sprachbefehl können Nutzer etwa TV-Episoden oder Kinofilme von Netflix abspielen und nach bestimmten Videos auf der Youtube-Plattform suchen. Wie bei Amazon Alexa ist es weiterhin möglich, mit Fragen beliebige Informationen einzuholen und Funktionen von vernetzten Geräten wie Lautsprechern und Lampen zu steuern.
Um das Feature zu bekommen, müssen die Geräte mindestens mit Android 6 Marshmallow oder Android 7 Nougat laufen. Das ist beispielsweise bei Fernsehern von Sonys Bravia-Reihe und Aquos-Geräten von Sharp der Fall. Bei den Streamingboxen nennt Google die Konsole Nvidia Shield, die auf Software von Nvidia und Google basiert. Das für das Wohnzimmer gedachte Gerät ist als Gaming-Maschine ebenso wie für ein „optimales Android-TV-Erlebnis“ gedacht. Auch der AirTV Player und die Xiaomi Mi Box sollen künftig Zugang zu Googles digitalem Assistenten bieten.
Eine neue Version von Nvidia Shield soll jetzt als erstes Gerät „eine freihändige Assistenten-Erfahrung“ bieten. Wie gewohnt ist das Feature mit der Ansage „OK Google“ zu aktivieren. Google Assistant kann aber auf den einzelnen Geräten unterschiedlich implementiert sein und beispielsweise eine Fernbedienung mit per Knopfdruck zu aktivierendem Mikrofon erfordern.
Google will sich aber nicht auf diese Gerätekategorien beschränken, sondern den digitalen Assistenten später auch auf Smartwatches zum Einsatz bringen, die mit dem kommenden Android Wear 2.0 arbeiten. Auch an Infotainmentsysteme in Autos denkt der Internetkonzern. Weitere Gerätekategorien sollen hinzukommen, sofern ihre Hersteller die Technik mit dem für diesen Monat angekündigten Embedded Google Assistant SDK integrieren. Durch ein möglichst großes Ökosystem will Google den Abstand zu Amazon verkürzen, dessen Alexa Voice Services inzwischen über mehr als 7000 „Skills“ genannte Erweiterungen Dritter verfügen. Es wird aber eine Aufholjagd, da die Zahl der Alexa-Skills rapide zunimmt – im September waren es erst 3000. Auch gewinnt Amazon Hardwarehersteller wie Lenovo für die Integration von Alexa in neue Hardware.
Google selbst unterstützt seine Assistant-Technologie auf dem Lautsprechersystem Google Home, und den Smartphones Pixel und Pixel XL hardwareseitig. Das Unternehmen verspricht einen echten Dialog einschließlich Nachfragen des mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Assistenten, der sich im Lauf der Zeit auch verbessere und sich mit den Gewohnheiten des Anwenders vertraut mache.
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