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Wacom übersetzt Hirnströme in digitale Notizen

Wacom hat auf seiner Partnerveranstaltung Connected Ink in Las Vegas ein System vorgestellt, das Daten von Hirnströmen in handschriftliche Eingaben einfließen lassen kann. Damit soll sich der Gefühlszustand des Nutzers visuell darstellen lassen. Für die Analyse des Elektroenzephalogramms (EEG) greift der Anbieter von Grafik- und Zeichentablets sowie Eingabegeräten, etwa für digitale Unterschriften, auf einen „Emotional Spectrum“ genannten Algorithmus des kalifornischen Start-ups NeuroSky zurück.

Der soll zum Beispiel erkennen können, ob Nutzer gerade aufmerksam oder nachdenklich sind oder ob die Eingabe eine erhebliche geistige Anstrengung von ihnen erfordert. NeuroSky nimmt für sich auch in Anspruch, die Intensität der jeweiligen Empfindung ermitteln sowie verstehen zu können, inwieweit sie der Nutzer als angenehm wahrnimmt.

Einen Prototypen hatte Wacom bereits im Oktober 2016 in Tokio gezeigt. Jetzt greift das Unternehmen auf sein Smartpad Bamboo Slate zurück, das bereits seit einiger Zeit im Handel erhältlich ist. Dessen Besonderheit ist, dass sich mit dem zugehörigen Stift nicht nur auf dem Display, sondern auf jeder Art von Papier geschrieben werden kann und die handgeschriebenen Notizen dabei dennoch umgehend digitalisiert werden.

„Soweit wir wissen, ist dies der erste Versuch, gefühlsbezogene Daten mit digitaler Tinte zu kombinieren, diese Informationen in Echtzeit zu analysieren und das Ergebnis auf einem Display zu veranschaulichen“, erklärt Nobu Ide, Senior Vice President, Technology Solutions bei Wacom, jetzt in einer Pressemitteilung. „Wir haben das System mittels leicht erhältlicher Hardware – einem Headset zur Erfassung von Gehirnwellen, einem Notebook-PC und einem digitalen Stift – eingerichtet. Damit ist die Technologie sehr kosteneffizient.“ Erste Anwendungsmöglichkeiten sieht Ide zum Beispiel in der Bildung, der Psychologie oder auch in der Medizin.

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Da Wacom von ihm entwickelte Technologie oft anderen Geräteherstellern für deren Tablets, Smartphones und PCs als OEM-Lösungen verkauft, könnte die Technologie – sofern ein breiter kommerzieller Nutzen erkannt wird – also bald auch bei handelsüblichen Geräten Einzug halten. Dazu, wie solch ein kommerzieller Nutzen aussehen könnte, haben die Entwicklungspartner noch keine genauen Angaben gemacht. Offenbar haben sie aber bereits gewisse Vorstellungen. Laut Stanley Yang, CEO von NeuroSky, ermöglicht die Kombination der Technologien „neue Wege der Kommunikation, wenn gefühlsbezogene und handgeschriebene Daten synchronisiert werden.“ Die Sammlung der so entstandenen Daten ermögliche wiederum neue Geschäftsmodelle.

ZDNet.de Redaktion

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