Intelligent Insights aus Bern hat mit Sketch-iD einer Software entwickelt, die die persönliche Unterschrift auf mobilen Geräten fälschungssicher erkennen soll. Statt mit Passwörtern oder SMS-Codes sollen sich Benutzer damit künftig mit ihrer eigenhändigen Unterschrift authentifizieren können. Auch Verträge oder andere Dokumente sollen sich mithilfe von Sketch-iD bequem und sicher auf dem Smartphone unterzeichnen lassen.
„Die neue Technologie bedeutet eine Revolution in der Erkennung von Unterschriften auf mobilen Geräten. Sie hat das Potenzial, sowohl Passwörter abzulösen als auch bestimmte Kundeninteraktionen komplett zu digitalisieren“, erläutert Roman Schmidt, einer der beiden Erfinder von Sketch-iD und Mitgründer von Intelligent Insights. So ließen sich beispielsweise Vertragsabschlüsse oder -änderungen vereinfachen und rechtssicher machen – und zwar ohne Medienbruch. Die klassische Unterschrift auf Papier entfällt und wird auf ein mobiles Endgerät verlagert. Zudem könnte die Sicherheit in vielen digitalen Anwendungen wie beispielsweise im E-Banking deutlich erhöht werden, da durch die digitalisierte Unterschrift eine Person zweifelsfrei identifiziert würde.
Sketch-iD hat keine besonderen Ansprüche an eine Technologie oder eine Benutzeroberfläche. Dank des schlank gestalteten APIs soll die Software aus Apps oder jeder anderen beliebigen Client-Anwendung angesteuert werden können, wie die Entwickler erklären. „Die Gestaltung der Applikation überlassen wir dabei immer den Unternehmen selber. Das einzige, was wir erhalten ist eine Zeichenkette der Unterschriften, die wir transformieren und mit weiteren biometrischen Merkmalen anreichern und anschließend verschlüsselt wieder zurücksenden. Auf unserer Seite werden keine Daten gespeichert“, erklärt Schmidt weiter.
Die Technologie hinter Sketch-iD wurde im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelt und durch die Kommission für Technologie und Innovation (KTI) sowie durch die Standortförderung des Kantons Bern finanziell unterstützt. Das KTI-Projekt läuft noch bis Mitte 2017. Wie Intelligent Insights gegenüber ZDNet mitgeteilt hat, sind die Betreiber des Projekts aktuell auf der Suche nach Firmen, die mit der neuen Technologie erste Praxistest machen möchten. „Erste Gespräche mit interessierten Firmen führen wir bereits. Dazu steht unsere Software bereits ab dem heutigen Zeitpunkt zur Verfügung“, so Schmid weiter. Je nach den Erfahrungen in den Praxistests und der Akzeptanz durch die User soll sich der weitere Weg dann weisen. Inwieweit Sketch-iD dann massentauglich wird, hängt stark von der Akzeptanz der Firmen sowie der User ab. Die Technologie aus Bern wird aktuell beim Europäischen Patentamt geprüft.
Die im Juni 2014 gegründete Schweizer Firma Intelligent Insights mit Sitz in Liebefeld bei Bern hat sich auf Verfahren der Mustererkennung und des maschinellen Lernens spezialisiert. Sie entwickelt eigenen Aussagen zufolge wissenschaftlich elaborierte Verfahren und Algorithmen zur Analyse von hochkomplexen Daten.
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3 Kommentare zu Sketch-iD: Schweizer Start-up bringt digitale Unterschrift aufs Smartphone
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Die Unterschrift wird in der Tat immer leicht unterschiedlich gezeichnet. Die Variabilität hängt dabei von verschiednenen Faktoren ab und ist von Benutzer zu Benutzer anders ausgeprägt. Um diese Variabilität zu berücksichtigen, benötigen wir in der Registrierungsphase mindestens drei Unterschriften, die uns als Referenz dienen. Auf der Homepage von Sketch-iD ist ein Prototyp verfügbar, an dem man die Funktionalität selber testen und ausprobieren kann. Wir freuen uns auf Ihr Feedback ;-)
Nette Spielerei, allerdings für Menschen wir mich unbrauchbar da meine Unterschrift wirklich immer völlig anderst aussieht.
Das wäre aber auch verdächtig, wenn Deine Unterschrift immer gleich aussieht, denn dann wärst Du bestimmt ein Roboter.;-)
Ich gehe mal davon aus, dass bestimmte Merkmale der Unterschrift immer gleich sind, egal wie „schlimm“ oder „anders“ die Unterschrift gerade geworden ist und deshalb könnte sich Sketch-iD als sehr nützlich erweisen.
Wenn die Software dies fehlerfrei erkennen kann und die Tests dementsprechend gut verlaufen, warum dann nicht so etwas benutzen?