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Alphabet fährt Drohnen-Projekte herunter

Googles Muttergesellschaft ist weiter auf Sparkurs und kürzt die Mittel für ambitionierte Projekte, die früher als „sonstige Wetten“ bezeichnet und großzügig finanziert wurden. Das betrifft aktuell ganz besonders die experimentellen Drohnen-Projekte, die außerdem durch unklare behördliche Regulierungen eingeschränkt sind. Während das Titan-Projekt völlig aufgelöst wurde, wird Project Wing nur ausgebremst und muss künftig mit weniger Mitarbeitern auskommen.

Alphabet-Drohne Project Wing (Screenshot: ZDNet.de)

Das Titan-Projekt, auch als Project Skybender bekannt, begann mit Googles Übernahme von Titan Aerospace, einem Hersteller solarbetriebener Firmen, an dem zuvor auch Facebook interessiert war. Beide Firmen reizte die Chance, mit Drohnen das Internet in entlegene Regionen der Welt zu bringen. Das Projekt sollte außerdem von Anfang an mit Googles Project Loon zusammenarbeiten, das einen Ring von Ballons vorsieht, die von stratosphärischen Winden rund um die Erde getragen werden.

Wie 9to5Google zuerst erfuhr, wurde die Titan-Gruppe schon im letzten Jahr aufgelöst. Die dort tätigen Mitarbeiter wurden aufgefordert, sich in den nächsten Monaten nach anderen Jobs innerhalb von Alphabet / Google – etwa beim Project Loon mit ähnlichen Zielen – umzusehen. Davon betroffen sind über 50 Mitarbeiter. Einem Sprecher zufolge erscheint zu diesem Zeitpunkt die wirtschaftliche und technische Machbarkeit des Ballon-Projekts weit vielversprechender. „Viele Mitglieder des Titan-Teams setzten jetzt ihre Erfahrungen bei anderen hochfliegenden Projekten bei X ein, was Loon und Project Wing einschließt.“ Mit X bezog er sich auf Alphabets Forschungslabor X, das früher als Google X bekannt war.

Solarbetriebene Drohne von Titan Aerospace, einem von Google übernommenen Start-up (Bild: Titan Aerospace)

Während das Ballon-Projekt Loon ebenfalls entfernte Regionen der Welt mit Internet und Kommunikation versorgen soll, dient Project Wing der Entwicklung von Lieferdrohnen. Schon im November brachte Bloomberg in Erfahrung, dass auch dieses ehrgeizige Projekt inzwischen weniger hochfliegend ist. Demnach wurden eine Partnerschaft mit dem Filialisten Starbucks aufgelöst, ein Einstellungsstopp verfügt und Initiativen abgeblasen. Auch hier soll ein Teil der Mitarbeiter aufgefordert worden sein, sich um eine Tätigkeit in anderen Bereichen des Unternehmens zu bemühen.

Eine Sprecherin von X bestritt jedoch eine mögliche Einstellung des Wing-Projekts: „Wir entwickeln jetzt die nächste Phase unserer Technologie. Und wir denken immer in breit angelegter Weise über die möglichen Nutzungsszenarios für die Lieferung mit unbemannten Luftfahrzeugen nach.“

ZDNet.de Redaktion

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