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Galaxy-Note-7-Debakel: Samsung legt Untersuchungsbericht angeblich am 23. Januar vor

Samsung hat angeblich seine Ermittlungen zu den Ursachen des Galaxy-Note-7-Debakels abgeschlossen. Einer Quelle der Agentur Reuters zufolge wird das koreanische Unternehmen seinen Untersuchungsbericht am 23. Januar vorlegen – einen Tag vor der Präsentation der Bilanz für das Dezemberquartal 2016.

Schon kurz nach dem Marktstart des Galaxy Note 7 waren erste Beschwerden über überhitzte Geräte aufgetaucht. Einige Smartphones fingen Feuer oder explodierten. In Einzelfällen kam es sogar zu Sach- und Personenschäden. Nachdem ein erster Produktrückruf sowie der Wechsel des Akkulieferanten das Problem nicht lösten, stellte Samsung die Produktion des Galaxy Note 7 ein und forderte alle Käufer auf, ihre Geräte zurückzugeben. Laut Samsung folgten inzwischen rund 96 Prozent der Betroffenen diesem Aufruf.

Dem Bericht zufolge ist es Samsung gelungen, während seiner Ermittlungen den Fehler zu reproduzieren. Er lasse sich nicht mit dem Hardware-Design und auch nicht durch Software-Fehler erklären. Die Ursache stecke vielmehr im Akku selbst. Warum dann allerdings auch ein Wechsel des Akkulieferanten keine Veränderung brachte, wird wohl erst Samsungs Untersuchungsbericht in der kommenden Woche klären.

„Ich wäre überrascht, wenn Samsung erklären würde, es sei ein Problem mit dem Lieferanten“, zitiert Reuters den IDC-Analysten Bryan Ma. Er vermute, Samsung habe im Inneren des Smartphones nicht genug Platz für den Akku vorgesehen. „Sie müssen sicherstellen, dass sie glaubhaft sind und sie müssen Käufer davon überzeugen, dass sich das nicht wiederholt.“

Insgesamt soll Samsung rund 4,3 Millionen Galaxy Note 7 hergestellt haben. Die Kosten für den Rückruf und die Entsorgung der Geräte schätzte Samsung im Oktober auf rund 5 Milliarden Euro. Zu dem Zeitpunkt rechnete das Unternehmen mit Mehrkosten von bis zu 2,7 Billionen Won im vierten Quartal. Anfang des Monats veröffentlichte Samsung schließlich eine aktuelle Gewinnprognose für das abgelaufene Quartal. Demnach soll die Bilanz trotz des Note-7-Rückrufs einen operativen Überschuss von 9,2 Billionen Won ausweisen. Das vierte Quartal 2015 hatte Samsung mit einem operativen Gewinn von 6,14 Billionen Won abgeschlossen.

Da Samsung kurz vor der Vorstellung der nächsten Generation seiner Premium-Produktreihe Galaxy S steht, wird das Unternehmen alles daran setzen, das Galaxy Note 7 hinter sich zu lassen und mögliche Zweifel an der Qualität des kommenden Galaxy S8 zu zerstreuen. Das soll Verbraucher unter anderem mit einem randlosen Edge-Display, einem neuen digitalen Assistenten und einem an Windows Continuum angelehnten Desktop-Modus überzeugen.

In Korea droht dem Elektronikkonzern jedoch neuer Ärger. Ermittlern zufolge ist Lee Jae-Yong, Vice Chairman und de facto Chef von Samsung, in den Bestechungsskandal um die amtierende südkoreanische Präsidentin Park Geun-Hye verwickelt. Samsung soll einen Vertrauten der Präsidenten bestochen haben, um die Zustimmung zu einer umstrittenen Firmenübernahme zu erhalten.

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Am Freitag hatten Ermittler Lee Jae-Yong 22 Stunden lang verhört und anschließend einen Haftbefehl für den Manager beantragt. Er soll schon vor Bekanntwerden der Vorwürfe von den Vorgängen sowie der Zahlung von 40 Millionen Dollar an den Vertrauten gewusst haben. Ein Gericht will am Mittwoch nach einer neuerlichen Anhörung über einen Haftbefehl gegen Lee entscheiden.

Lee hatte 2014 die Geschäftsführung von seinem Vater Lee Kun-Hee übernommen. Im Herbst 2016 war er zum Inside Director ernannt worden. Ihm stehen mit den Chefs der Chipsparte, der Mobilsparte und des Geschäftsbereichs Consumer Electronics drei weitere „interne Direktoren“ zur Seite. Lee ist zudem seit 2008 das erste Mitglied der Gründerfamilie, das den Posten eines Inside Direktors bekleidet.

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[mit Material von Cho Mu-Hyun, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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