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CyanogenMod-Nachfolger LineageOS: Erste Nightlies stehen parat

LineageOS, Nachfolger der alternativen Android-Distribution CyanogenMod, soll künftig in zwei Varianten – basierend auf Android 6.0 Marshmallow und 7.0 Nougat – für mehr als 80 Geräte zur Verfügung stehen. Das hat das LineageOS-Team in einem Blogeintrag angekündigt. Demnach ist die für die Verteilung von ROMs und Updates benötigte Infrastruktur bereits voll funktionsfähig. Die neu eingerichtete Download-Seite hält zudem die ersten ROMs für Smartphones von Google, Motorola, Nextbit und Xiaomi bereit.

Neue Versionen von LineageOS sollen künftig wöchentlich erscheinen. Das Betriebssystem wird seinen Nutzern ab Werk jedoch keine Root-Rechte gewähren. Sie lassen sich, ähnlich wie die Google-Apps, über eine Zip-Datei nachträglich installieren. Zudem ist geplant, alle offiziellen Builds von LineageOS mit einem privaten Schlüssel zu signieren – die Nutzung inoffizieller Builds soll dadurch nicht eingeschränkt werden.

Für einen möglichst nahtlosen Umstieg von CyanogenMod auf LineageOS soll es für jedes Gerät ein sogenanntes „Experimental Build“ geben. Es lässt sich von CyanogenMod aus installieren, ohne dass das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt werden muss, also auch ohne Verlust von Nutzerdaten und Einstellungen. Laut LineageOS-Team kann es jedoch sein, dass beim Umstieg die App-Berechtigungen verloren gehen. „Der Installationsprozess wird wie folgt sein: Installiere das experimentelle Migrations-Build auf CM 13.0 oder CM 14.1, Neustart, installiere ein wöchentliches LineageOS-Build, Neustart, vergebe die App-Berechtigungen neu.“

Die Empfehlung der Entwickler lautet jedoch, vor der Installation von LineageOS ein Gerät vollständig zurückzusetzen und auch die Google Apps neu zu installieren. Das experimentelle Build richte sich nur an Nutzer, denen das Prozedere zu aufwändig sei. Zudem enthalte das Experimental Build ein Wasserzeichen, um daran zu erinnern, dass anschließend noch das reguläre wöchentliche Build benötigt werde. „Angesichts der experimentellen Natur dieses Verfahrens werden wir diese Options in zwei Monaten entfernen“, heißt es weiter in dem Blogeintrag.

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Auf der Download-Seite von LineageOS finden sich derzeit Builds für Google Nexus 6P (Angler) und Nexus 5X (Bullhead), Motoroloa G4/G4+ (athene), Nextbit Robin (ether) und Xiaomi Redmi 1S (armani). Für Letzteres wird bisher allerdings nur das experimentelle Migrations-Build angeboten. Builds für andere Geräte sollen in Kürze folgen.

Während LG für das G3 keine aktuellen Sicherheitspatches veröffentlicht, schafft dies der CyanogenMod-Nachfolger LineageOS (Bild: ZDNet.de).Die Liste der aktuell unterstützten Geräte hat das Entwickler-Team noch nicht freigegeben. Allerdings ist bereits ein offizielles Wiki verfügbar, wonach LineageOS unter anderem für Smartphones von Asus, BQ, Google, HTC, Huawei, LG, Motorola, Nvidia, OnePlus, Oppo, Samsung, Sony, Wileyfox, Xiaomi und YU erhältlich sein wird. Darüber hinaus gibt es für viele weitere Geräte inoffizielle LineageOS-Builds.

Bei der Nutzung alternativer Android-Versionen ist zu beachten, dass es Unterstützung nur von der jeweiligen Community gibt – Gerätehersteller lehnen in der Regel jeglichen Support ab, wenn auf ihren Geräten nicht mehr das ab Werk installierte Android läuft. Auch wenn vor allem CyanogenMod für seine hohe Qualität und Alltagstauglichkeit bekannt war, unterstützen alternative Android-Distributionen unter Umständen nicht alle Funktionen eines Geräts. Da Fehler bei der Installation eines ROM dazu führen können, dass Geräte unbrauchbar werden, sollten sich Nutzer vor einem Umstieg genau über mögliche Gefahren und Risiken informieren. Allerdings sind alternative ROMs vor allem für Besitzer älterer Smartphones oft die einzige Möglichkeit, Sicherheitsupdates oder auch neue Android-Versionen zu erhalten.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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