Hacker haben acht Tage vor der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump 70 Prozent der Speichergeräte lahmgelegt, die die Daten der Überwachungskameras der Polizei in der US-Hauptstadt Washington aufzeichnen. Wie die Washington Post unter Berufung auf die Polizei und Vertreter der Stadtverwaltung berichtet, war eine nicht näher genannte Ransomware für den Systemausfall zwischen dem 12. und 15. Januar verantwortlich.
Auf den Hackerangriff aufmerksam wurde die Polizei am 12. Januar, nachdem vier Kamerastandorte nicht mehr funktionierten. Als Ursache wurden schließlich zwei unterschiedliche Formen von Ransomware auf den vier Aufzeichnungsgeräten gefunden. Daraufhin wurde eine Kontrolle aller Standorte angeordnet, was die weiteren Infektionen zu Tage förderte.
Archana Vemulapalli, Chief Technology Officer der Stadt Washington, erklärte indes, es sei kein Lösegeld gezahlt worden. Man habe das Problem selbst gelöst. Dafür mussten die betroffenen Geräte jedoch abgeschaltet, jegliche Software entfernt und neu installiert und die Systeme an den einzelnen Standorten neu gestartet werden.
Die Ermittlungen zu dem Vorfall seien noch nicht abgeschlossen. Der Angriff habe sich zudem auf die Überwachungskameras der Polizei beschränkt. Andere Systeme der Stadt Washington seien nicht betroffen gewesen. „Es gab keine Zugriffe von diesen Geräten auf unsere Umgebung“, ergänzte Vemulapalli.
Hacker nehmen mit Ransomware auch immer wieder öffentliche Einrichtungen ins Visier. Ende November 2016 konnten beispielsweise Nutzer in San Francisco keine Fahrkarten für die Straßenbahn kaufen, nachdem ein Hacker nach eigenen Angaben 2000 Server und PCs der Verkehrsbetriebe mit einer Ransomware infiziert hatte. Anfang vergangenen Jahres hatten es Hacker auf mehrere Kliniken in NRW abgesehen, die daraufhin Teile ihrer Computersysteme abschalten mussten und als Folge nur bedingt arbeitsfähig waren.
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