Ein italienischer Windows-Blog hat Screenshots veröffentlicht, die das noch nicht angekündigte Windows 10 Cloud zeigen sollen. Sie sollen bestätigen, dass es sich um eine Edition von Windows 10 handelt, die ähnlichen Einschränkungen unterliegt wie Windows RT oder Windows 8.1 mit Bing. Nutzer können demnach nur Apps installieren und ausführen, die im offiziellen Windows Store erhältlich sind.
Bisher war vermutet worden, dass Windows 10 Cloud nur Apps der Universal Windows Platform unterstützt. Windows Blog Italia weist jedoch darauf hin, dass auch Anwendungen aus dem Windows Store genutzt werden können, die mithilfe von Microsofts Desktop-Bridge für Win32-Apps (Projekt Centennial) erstellt wurden. Projekt Centennial erlaubt es Entwicklern, klassische Desktop-Anwendungen für die Universal Windows Platform anzupassen und im Windows Store zu veröffentlichen.
Die Beschränkung auf den Windows Store bietet Vorteile in den Bereichen Sicherheit und Verwaltung des Betriebssystems. Andererseits muss die Beschränkung auf Universal Apps als Nachteil verbucht werden.
Windows 10 1703 Creators Update bietet zahlreiche Neuerungen für die Oberfläche und die Sicherheit von Windows 10. Und mit Redstone 3 steht bereits die nächste Aktualisierung vor der Tür.
Unklar ist weiterhin, welches Ziel Microsoft mit Windows 10 Cloud verfolgt. Angeblich will es die Cloud-Version gegen Googles Chrome OS und Chromebooks positionieren. Allerdings gibt es schon jetzt sehr günstige auf Atom-Prozessoren von Intel basierende Notebooks und Tablets, die in ähnlichen Preislagen erhältlich sind wie viele Chromebooks. Das auf ihnen in der Regel installierte Windows 10 Home bietet Nutzern zudem die Möglichkeit, beliebige Apps aus anderen Quellen als dem Windows Store zu beziehen.
Brad Sams von Petri.com, dem nach eigenen Angaben ebenfalls eine Vorabversion von Windows 10 Cloud vorliegt, will zudem herausgefunden haben, dass sich das Betriebssystem auf die Professional-Version upgraden lässt. Einen entsprechenden Hinweis enthielt die Datei „Editions Matrix XML“. Möglicherweise stünden andere Versionen ebenfalls als Option zur Verfügung.
Das wiederum stützt die Vermutung, dass Microsoft Windows 10 Cloud seinen OEM-Partnern zu einem deutlich reduzierten Preis anbieten wird, um die Entwicklung günstiger Hardware zu unterstützen. Nutzer hätten so nachträglich die Möglichkeit, gegen Zahlung eines Aufpreises für beispielsweise Windows 10 Pro die ihnen fehlenden Funktionen wie die Installation von Apps aus beliebigen Quellen freizuschalten.
„Wir haben nichts mitzuteilen“, teilte Microsoft in der vergangenen Woche auf eine Anfrage zu Windows 10 Cloud mit. Da die Verweise auf Windows 10 Cloud in aktuellen Test-Builds von Windows 10 Creators Update auftauchen, hält Foley eine Veröffentlichung der neuen Cloud-Edition im April 2017 für denkbar. In diesem Zeitraum will Microsoft ihren Informanten zufolge damit beginnen, dass Creators Update breit verfügbar zu machen. Alternativ könnte Microsoft seine Entwicklerkonferenz Build benutzen, um Windows 10 Cloud offiziell vorzustellen. Sie findet vom 10. bis 12. Mai in Seattle im US-Bundesstaat Washington statt.
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[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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