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HPE ProLiant ML30 Gen9 Server im Test

Mit dem HPE ProLiant ML30 Gen9 richtet sich HPE an kleine und mittelständische Unternehmen, die auf der Suche nach einem preiswerten Einstiegsserver sind, der etwas mehr Features bietet als der ProLiant ML10. In der aktuellen Rabattaktion kostet der ProLiant ML30 Gen9 813 Euro.

Der HPE ProLiant ML30 Gen9 Server ist ein idealer Server für KMUs oder Arbeitsgruppen. Bei dem Server handelt es sich um einen kostengünstigen Ein-Prozessor-Tower-Server auf Basis eines U4-Chassis. Standardmäßig verfügt der Server über einen Intel Xeon E3-1220 v5 mit 4 Rechenkernen und 8 MByte Cache. Der Arbeitsspeicher ist 8 GByte groß. Für Betriebssystem, Daten und Programme stehen zwei 1 Terabyte große Festplatten zur Verfügung. Der HPE ProLiant ML30 Gen9 ist der Nachfolger von HP ProLiant ML310e Gen8 v2.

Die Produktlinie der ProLiant-Server besteht aus Tower (ML), Rack (DL), Blade (BL) und Hyperscale-Option (SL und XL). Für jede Anforderung gibt es das passende Modell. Es ist also schnell zu sehen, dass auch kleine Netzwerke von der Technik der neuen Server profitieren. Die Server sind flexibel erweiterbar. Dazu hat HP auch die Gehäuse optimiert, sodass alle Komponenten problemlos erreichbar sind.

Der Server verfügt über ausreichend Erweiterungsmöglichkeiten (Screenshot: Thomas Joos).

Den richtigen Prozessor für den Server wählen

Der Single-Socket-Server HPE ProLiant ML30 Gen9 ist ideal für kleine Unternehmen, Niederlassungen oder Zweigstellen. HPE iLO, HPE Agentless Management, HPE Active Health System, HPE Intelligent Provisioning und HPE Embedded Remote Support sind enthalten, sodass sich der Server auch in größeren Serververbünden zentral verwalten lässt.  Nutzen lassen sich Prozessoren mit 2 oder 4 Kernen. Da ein Intel Xeon v5 eingesetzt wird, handelt es sich um die Intel Skylake-Architektur mit integrierter Grafikengine. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Hashwell/Broadwell-Prozessoren. Skylake-Prozessoren sind schneller, verbrauchen aber weniger Energie.

Auf der Vorderseite sind vier USB 3.0-Schnittstellen verfügbar (Bild: HPE).

Das Einstiegsmodell verfügt über einen Intel Xeon E3-1220 v5 (4 Kerne, 3 GHz, 8 MB, 80 W). Die Quad-Core-Chips mit Taktfrequenzen zwischen 2 und 3,7 GHz sind für den Einsatz in Single-Socket-Workstations- oder -Servern vorgesehen. Der Prozessor verfügt über einen 8 MByte großen L3-Cache und eine Taktung von 3 GHz. Die größeren Modelle können auf einen Intel Xeon E3-1240 v5 (4 Kerne, 3,5 GHz, 8 MB, 80 W) zurückgreifen. Die Prozessoren auf Basis der Skylake-Plattform werden im 14-Nanometer-Verfahren gefertigt, während Haswell noch mit 22 Nanometern produziert wurde. Die Prozessoren der Vorgängerversionen verbrauchen hier deutlich mehr Strom. Unterstützt werden außerdem Intel Core i3-6000-Prozessoren sowie Intel Pentium G4000-Prozessoren. Generell lässt sich im Server ein Prozessor mit 2 oder 4 Kernen integrieren, mit einer maximalen Taktung von 3.6 GHz. Die Leistungsaufnahme des Prozessors liegt bei 80 Watt.

HPE ProLiant ML30 Gen9 (Bild: HPE)

Festplatten und Arbeitsspeicher flexibel erweiterbar

Der HPE ProLiant ML30 Gen9 Server verfügt über acht Small Form Factor (SFF)- und vier Large Form Factor (LFF)-Laufwerksgehäuse, die bis zu 8 TB pro Steckplatz unterstützen. Insgesamt unterstützt der Server bis zu 48 Terabyte Festplattenplatz. Mit Generation 8 gab es fest definierte SFF- und LFF-Gehäuse. Bei Generation-9-Servern besteht die Möglichkeit, die Kapazität und Funktionalität flexibel nachzurüsten. Die eingebauten Festplatten lassen sich entweder mit RAID-Spiegelungs- oder -Striping-Funktionen mit dem integrierten Smart Array-Controller verwalten. Die standardmäßig verbauten Festplatten haben eine Kapazität von jeweils 1 TByte. Wer den Server im produktiven Einsatz zur Verfügung stellen will, sollte diese zu einem RAID-Verbund zusammenfassen. Der HPE ProLiant ML30 Gen9 ist dazu in der Lage.

Die Option FBCW (Flash-Backed Write Cache) stellt sicher, dass bei Stromausfall, Geräteversagen, menschlichen Fehlern oder Virenangriffen die Daten nicht sofort verloren sind, sondern einige Zeit im Cache verfügbar bleiben. Der Server verfügt über 4  PCI Express 3.0-Steckplätze (PCIe). Damit lassen sich problemlos aktuelle Erweiterungsadapter einbauen. Dadurch lassen sich zum Beispiel auch Hardware-RAID-Controller, zusätzliche Grafik- oder Netzwerk-Adapter in den Server einbauen.

Natürlich verfügt der Server über ECC-Arbeitsspeicher, um Datenverlust durch defekten Arbeitsspeicher zu verhindern. Neu ist bei Gen9-Servern die Unterstützung von DDR4-Speicher, der für 44 Prozent mehr Bandbreite und zugleich um 50 Prozent verbesserte Energieeffizienz sorgt. Der neue Speicher kann mit bis zu 2.133 MHz arbeiten, während der direkte Vorgänger nur maximal mit 1.866 MHz getaktet werden kann. Als Arbeitsspeicher wird im HPE ProLiant ML30 Gen9 Server DDR4-Speicher (UDIMM) mit 2.133 MHz und bis zu vier DIMMs (maximal 64 GByte) unterstützt. Der Arbeitsspeicher unterstützt eine maximale Bandbreite von 34,1 GByte/s, was im Vergleich zum Vorgänger mit einer maximalen Speicherperformance von 25,6 GByte/s eine erhebliche Verbesserung darstellt. Auch die Bus-Geschwindigkeit hat sich von 5 (Haswell) auf 8 GByte/s (Skylake) erhöht. Da im Server bereits ein 8 GByte-RAM-Riegel verbaut ist, kann der Server auf 56 GB ausgebaut werden, wenn der vorhandene Arbeitsspeicher weiter genutzt werden soll. Ersetzen Unternehmen das bereits vorhandene Modul durch ein 16 GByte-Modul, lässt sich der maximale Ausbau von 64 GByte erreichen.

Netzwerk, Speichercontroller und Lüfter für kleine Unternehmen ausreichend

Standardmäßig verfügt der Server über einen 1 Gb 332i Ethernet-Adapter mit 2-Ports. Wer mehr Netzwerkverbindungen benötigt, kann diese als Zusatzadapter hinzufügen. Als Speichercontroller kommt ein Dynamic Smart Array B140i oder Smart Array P440 zum Einsatz, abhängig davon, welches Modell zum Einsatz kommt. Standardmäßig liefert HP den ML30 mit dem Smart Arry B140i aus. Bereits die Standard-Controller unterstützen problemlos Architekturen mit Stripes, Mirrors und RAID5-Arrays. Der B140i-Controller reicht also für die meisten Ansprüche aus. Wem das nicht reicht, der setzt auf den P440-Adapter. Smart Array P440 HBA unterstützt 4GB FBWC-Module und zusätzlich RAID6 sowie 60 Arrays. Die Adapter lassen sich als Optionen hinzufügen.

In Gen8-Servern war pro Controller ein FBWC-Modul verbaut, bei mehreren Controllern waren mehrere FBWC Module notwendig. Diese Module stellen sicher, dass Daten im Schreib-Cache, im Falle eines Stromausfalls erhalten bleiben. Bei Gen9 ist insgesamt nur noch eine Batterie notwendig, auch beim Einsatz mehrerer Controller. Unterstützt werden darüber hinaus auch höhere Cache-Kapazitäten. Außerdem wird eine sehr langlebige Lithium-Ionen-Batterie verwendet.

Der Server verfügt außerdem über ein nicht redundantes Netzteil mit 350 Watt, das nicht Hot-Plug-fähig ist. Für die größere Ausbaustufe des HPE ProLiant ML30 Gen9 Server steht ein redundantes 460-Watt-Netzteil zur Verfügung. Auch ein DVD-RW-Laufwerk ist im Server integriert. Der Server verfügt über einen VGA-Anschluss sowie einen SD-Port und 10(!) USB-Schnittstellen. Im hinteren Bereich des Servers befinden sich zwei USB- 2.0-Ports sowie zwei USB- 3.0-Ports und die vier PCIe-3.0-Steckplätze. Von vorne sind vier USB 3.0-Schnittstellen zugänglich. Auch die LEDs zur Anzeige des Systemzustands und für den Netzwerkverkehr sind auf der Vorderseite verfügbar. Die beiden Netzwerk-Anschlüsse befinden sich wie üblich an der Rückseite. Dort sitzt auch der VGA-Anschluss.

Das Betriebsgeräusch des HPE ProLiant ML30 Gen9 ist nicht ganz so leise wie das des ProLiant ML10, sodass er in einem Serverraum besser aufgehoben ist als im Büro.

HPE ProLIant ML30 Gen 9 verfügt über aktuelle Hardware (Screenshot: Thomas Joos).

Garantie für HPE ProLiant ML30 Gen9 Server

Wie bei allen Servern, bietet HPE auch für den HPE ProLiant ML10 Gen9 eine eigene Internetseite auf der sich der Support-Zeitraum abfragen lässt. Hier stehen auch die verschiedenen Treiber zur Verfügung. Die zum Download der Treiber notwendige Seriennummer ist als Aufkleber auf dem Servergehäuse zu finden.

Verwalten lassen sich die Server mit iLO Management (Standard), Intelligent Provisioning (Standard), iLO Essentials (optional), iLO Scale-Out (optional) und iLO Advanced (optional). Die Verwaltung der neuen Server erfolgt über ILO4. Dazu ist bereits im Einstiegsmodell ein ILO4-Chip verbaut. Um eine vollständige Verwaltung des Betriebssystems auch remote durchführen zu können, ist eine ILO4-Essential-Lizenz notwendig. Der Funktionsumfang, und die weiteren iLO-Editionen sind auf der HP-Webseite für iLO zu sehen. Hier lassen sich auch Testversionen buchen.

Im HPE ProLiant ML30 Gen 9 ist ein iLO4-Chip verbaut (Screenshot: Thomas Joos).

Die 3/1/1-Servergarantie umfasst eine Garantie von 3 Jahren auf Teile, 1 Jahr auf Arbeit und 1 Jahr auf Support vor Ort. Zusätzliche Hewlett Packard Enterprise Support- und Serviceleistungen lassen sich dazu buchen. Informationen zur Verfügbarkeit von Service-Upgrades und den damit verbundenen Kosten sind auf der HPE-Webseite zu finden. Dort lassen sich aber auch Support-Anfragen schnell und unkompliziert stellen.

Sollen die Server erweitert werden, bietet es sich an, direkt auf Hardware von HPE zu setzen. Dazu bieten Hewlett Packard Enterprise zahlreiche Produkte für Arbeitsspeicher, Festplatten und SSD an.

Windows Server 2016 und Linux nutzen

Der Server ist kompatibel mit Windows Server 2016. Entsprechende Treiber für das neue Microsoft-Serverbetriebssystem stehen zum Download zur Verfügung. Treiber für Windows Server 2012 und Windows Server 2012 R2 gibt es ebenfalls. Im Bereich Linux bietet HPE ProLiant ML30 Gen9 Unterstützung für CentOS 6/7 und Red Hat Enterprise Linux 6/7 sowie Suse Linux Enterprise Server 11/12.

Der Server eignet sich auch für die Virtualisierung. Neben der Unterstützung von Hyper-V in Windows Server 2012/2012 R2 und Windows Server 2016, lassen sich auf dem Server auch VMware vSphere 5.5/6 und die neue Version vSphere 6.5 installieren.

Durch die Konfiguration mit dem UEFI-Boot-Modus sind sowohl lokale als auch Remote-Bereitstellungen mit Intelligent Provisioning oder Scripting-Toolkits möglich. In den meisten Fällen wird die Installation aber über einen USB-Stick erfolgen. Wird dieser mit dem Server verbunden, lässt er sich im Boot-Menü beim Starten des Servers auswählen. Dadurch lässt sich zum Beispiel Windows Server 2016 oder für kleine Unternehmen auch Windows Server 2016 Essentials installieren. Um auf dem Server Windows Server 2016 zu installieren, sollte auf der Downloadseite für Treiber zuerst der Treiber für den Speichercontroller heruntergeladen werden. Im Rahmen der Installation von Windows Server 2016 kann der Treiber eingebunden werden. Ohne den externen Treiber kann Windows Server 2016 nicht auf den Speichercontroller zugreifen und damit auch nicht installiert werden. Zuvor sollte in der Verwaltungsoberfläche des Smart Array-Controllers das entsprechende RAID eingerichtet werden.

Fazit: HPE ProLiant ML30 Gen 9 Server

Der HPE ProLiant ML30 Gen 9 Server ist ein idealer Einstiegsserver für KMUs oder für Niederlassungen in größeren Unternehmen. Er bietet genug Leistungsreserven für den Betrieb verschiedener Serveranwendungen und stellt alle notwendigen Erweiterungsmöglichkeiten zur Verfügung. Da auch bereits Windows Server 2016 unterstützt wird, lässt sich der Server auch problemlos mit den neuen Funktionen in Windows Server 2016 betreiben, zum Beispiel zur Installation eines Nano-Servers oder den Betrieb mit Windows Server 2016 Essentials. Aber auch als Virtualisierungs-Host für Hyper-V und VMware vSphere 6.5 ist der Server ideal.

ZDNet.de Redaktion

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