Microsoft hat ein neues Programm namens Azure IP Advantage vorgestellt, das Nutzer vor „geistigen Eigentumsrisiken in der Cloud“ schützen soll. Das Unternehmen will den Kunden seines Clouddiensts Azure rund 10.000 Microsoft-Patente zur Verfügung stellen, die sie benutzen können, um sich gegen „unbegründete Patentklagen“ zu verteidigen.
Eine sogenannte Springing License garantiert Microsoft Kunden zudem auch einen Schutz, für den Fall dass der Softwarekonzern einzelne Schutzrechte des Azure-IP-Advantage-Programms an ein „nicht praktizierendes Unternehmen“ verkaufen sollte. Der neue Patentinhaber darf das geistige Eigentum nämlich nicht zum Nachteil von Microsoft-Kunden einsetzen.
Schon jetzt stellt Microsoft seine Azure-Kunden von Schadenersatzforderungen dritter aufgrund möglicher Patentverletzungen frei. Das neue Programm deckt aber zusätzlich auch Open-Source-Technologien ab, die Microsoft für seine Azure-Dienste benutzt. Azure HD Insight basiert beispielsweise auf Hadoop.
Azure IP Advantage gilt automatisch für alle Azure-Kunden. Eine separate Anmeldung ist nicht erforderlich. Auf die bis zu 10.00 Patente sowie die Springing License können allerdings nur Kunden zugreifen, die regelmäßig einen monatlichen Azure-Umsatz von 1000 Dollar haben. Zudem dürfen sie in den vergangenen zwei Jahren keine Patentklagen gegen andere Azure-Kunden eingereicht haben. Im Kleingedruckten heißt es zudem, dass „Transaktionskosten“ anfallen können.
Microsoft zufolge birgt die zunehmende Cloud-Nutzung neue rechtliche Risiken. Kunden müssten bei ihrer Cloud-Strategie auch das Risiko möglicher Patentverstöße berücksichtigen. Wichtig sei es von daher, einen Cloud-Plattform-Partner zu wählen, der diese Risiken kenne, heißt es in einer FAQ zu Azure IP Advantage .
Laut Seattle Times ist das Programm eine Reaktion auf Patentklagen gegen Azure-Kunden aus dem Finanzsektor. Sie hätten Microsoft zuletzt um Hilfe gebeten. Diese Hilfe bietet Microsoft nun nahezu weltweit an. Einzige Ausnahme ist derzeit die Volksrepublik China.
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[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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