Categories: Unternehmen

Bericht: Brand in Akku-Fabrik von Samsung

Nach Berichten von Reuters und chinesischer Medien ist in der Akku-Fabrik der Samsung-Tochter SDI im nordchinesischen Tianjin ein Brand ausgebrochen. Personen sollen nicht verletzt worden sein. Wie groß der entstandene Sachschaden ist, steht noch nicht fest. Insgesamt sollen 110 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen sein, die das Feuer schnell unter Kontrolle bringen konnten.

Während die örtliche Feuerwehr davon spricht, dass der Brand in der Fertigungshalle des Betriebs ausgebrochen ist, lässt Samsung über einen Sprecher mitteilen, dass sich das Feuer in einer Lagerstätte für ausrangierte Batterien entzündet hat. Darin lagert der Samsung SDI auch die fehlerhaften Akkus, die für die Explosion in einigen Galaxy-Note-7-Smartphones verantwortlich gemacht werden. Im Herbst muss der Konzern wegen der Akku-Probleme das Note 7 zurückrufen und in der Folge sogar die Produktion ganz einstellen.

Die Meldung kommt für Samsung zur Unzeit. Ende März will der Hersteller sein neues Flaggschiff Galaxy S8 vorstellen. Vor kurzem berichtete Nikkei Asian Review von Verhandlungen Samsungs mit der japanischen Firma Murata für die Ausstattung von Batterien für das Galaxy S8.

Obwohl Samsungs eigene Batteriabteilung Samsung SDI auch für das Fiasko um explodierende Note 7 verantwortlich gemacht wird, soll sie als Batteriezulieferer für das Galaxy S8 beibehalten werden. Angeblich produziert Samsung SDI 80 Prozent der Galaxy-S8-Batterien und Murata 20 Prozent. Sollte die Untersuchung der Brandursache allerdings ergeben, dass tatsächlich die aktuelle Akku-Fertigung für den Brand verantwortlich war, dürfte sich an dieser Aufteilung noch etwas ändern.

Erst letzten Monat hatte der koreanische Konzern einen Untersuchungsbericht zu den Ursachen für die explodierenden Akkus im Note 7 veröffentlicht. Demnach haben Fehler bei der Herstellung der Akkus von Samsung SDI und ATL dazu geführt, dass einzelne Geräte überhitzten, in Brand gerieten oder gar platzten. Die Hauptursache sieht das koreanische Unternehmen jedoch bei sich: Mangelnde Qualitätskontrollen haben demnach dazu geführt, dass die Akku-Fehler nicht entdeckt und die defekten Geräte an die Kunden ausgeliefert wurden. Andere Untersuchungen sehen auch einen Grund in einem „aggressiven“ Design, das die mechanische Ausdehnung der Akkus wohl unzureichend berücksichtigt hatte.

Trotz des Super-GAU um das Note 7 ist für den koreanischen Elektronikkonzern das letzte Geschäftsquartal mit einem Gewinnanstieg um 50 Prozent auf 7,34 Milliarden Euro äußerst erfolgreich verlaufen. Obwohl dafür in erster Linie die Halbleitersparte verantwortlich war, konnte auch die Mobilsparte ihr operatives Ergebnis um 12 Prozent verbessern. Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2016 weist einen Nettogewinn von 22,73 Billionen Won aus. Es ist Samsung profitabelstes Fiskaljahr seit 2013.

HIGHLIGHT

Zwei-Faktor-Authentifizierung: Mehr Sicherheit für Facebook, Twitter und andere Dienste

Fast täglich wird über den Verlust von Zugangsdaten berichtet. Gegen den Missbrauch dieser Daten können sich Anwender mit der Aktivierung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung schützen. Wie das genau funktioniert, erläutert der folgende Artikel.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

6 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago