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Apple wehrt sich gegen Recht auf Reparatur

Apple lehnt ein vom US-Bundesstaat Nebraska geplantes Gesetz ab, das Verbrauchern ein „Recht auf Reparatur“ gewähren soll. Wie Motherboard unter Berufung auf eine dem Gesetzgeber nahestehende Quelle berichtet, soll am 9. März ein Vertreter des iPhone-Herstellers oder ein Lobbyist bei einer Anhörung vor dem Parlament in der Hauptstadt Lincoln gegen den Entwurf Stellung beziehen.

Das Gesetz sieht vor, dass Hersteller elektronischer Geräte wie Apple Ersatzteile für ihre Produkte an Verbraucher oder unabhängige Reparaturwerkstätten verkaufen müssen. Zudem müssten die Hersteller der Öffentlichkeit Diagnosewerkzeuge und Reparaturanleitungen zur Verfügung stellen. Neben Nebraska planen auch die Bundesstaaten Minnesota, New York, Massachusetts, Kansas, Wyoming, Illinois und Tennessee ähnliche gesetzliche Vorgaben. Nebraska ist bisher der einzige Bundesstaat, der eine Anhörung angesetzt hat.

Der Quelle zufolge will sich auch der Mobilfunkanbieter AT&T gegen das Gesetz wehren, was das Unternehmen jedoch gegenüber Motherboard dementierte. Mindestens ein Gegner wolle als Gegenargument anführen, dass Reparaturen durch Verbraucher Schäden an den Lithium-Ionen-Akkus verursachen könnten, die wiederum zu einer Überhitzung oder Selbstentzündung der Akkus führen könnten. Der Branchenverband CTIA, dem auch AT&T und Verizon angehören, arbeite an einer möglichen Lösung.

Im US-Bundesstaat New York war ein ähnlicher Gesetzentwurf im vergangenen Jahr zum Teil auch wegen der Lobbyarbeit von Apple, IBM und anderen Herstellern gescheitert. Unterstützung erhielten die Vorstöße der anderen Bundesstaaten derzeit unter anderem von der American Farm Bureau Federation. Der einflussreiche Verband der Landwirte habe sich offiziell für ein Recht auf Reparatur ausgesprochen.

Befürwortet werde das Recht auf Reparatur auch von Repair.org, einem Zusammenschluss unabhängiger Reparaturwerkstätten. Sie werfen den Herstellern vor, ein Monopol für die Instandsetzung eigener Produkte anzustreben, was wiederum den freien Werkstätten schade. Ersatzteile müssten sie derzeit häufig über den grauen Markt beziehen, der unter anderem direkt von Komponentenherstellern in China bedient werde. Reparaturanleitungen wiederum werden häufig von Enthusiasten oder Unternehmen wie iFixit erstellt.

Gay Gordon Byrne, Executive Director von Repair.org, weist auch das von Herstellern vorgebrachte Argument zurück, Reparaturen durch Dritte seien ein Sicherheitsrisiko. „Sie sollten den Leuten so viele Informationen über den Umgang mit gefährlichen Dingen geben wie möglich. Wenn sie wegen explodierender Akkus besorgt sind, sollen sie Warnschilder anbringen und Verbrauchern sagen, wie sie sie sicher austauschen können.“

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Motherboard weist darauf hin, dass Apple eine derartige Warnung auf den Akkus des iPhone 7 anbringt. Sie enthält auch den Hinweis, den Austausch nur durch einen autorisierten Servicepartner vornehmen zu lassen.

Repair.org hofft, dass zumindest ein Bundesstaat ein Gesetz zum Recht auf Reparatur verabschiedet. Das könne den Druck für eine landesweite Regelung erhöhen, da es nicht im Interesse der Hersteller sei, in jedem US-Bundesstaat auf andere gesetzliche Vorgaben zu treffen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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