AMD bringt offenbar die Desktop-Variante seiner kommenden Prozessorgeneration Ryzen schon in weniger als zwei Wochen in den Handel. Wie WCCFtech berichtet, hat das Unternehmen bereits begonnen, Testmuster an Pressevertreter zu verschicken, mit der Auflage, ihre Berichte frühestens am 28. Februar zu veröffentlichen. Der offizielle Verkaufsstart ist demnach für den 2. März geplant.
Insgesamt soll AMD 17 verschiedene Ryzen-Prozessoren für Desktops vorbereiten. Sie verfügen über 4, 6 oder 8 Kerne, wobei die meisten Modelle die doppelte Zahl Threads ausführen können. Die Vierkern-CPUs soll AMD zudem mit 8 MByte Level-3-Cache ausstatten. Bei sechs oder acht Kernen sollen es 16 MByte sein.
Die Taktgeschwindigkeiten liegen zwischen 3,2 und 3,6 GHz. Im Turbomodus sind bis zu 4 GHz möglich. Die X-Varianten – bei AMD auch Black Edition genannt – sollen AMDs Extended-Frequency-Range-Technologie unterstützen. Der erweiterte Frequenzbereich erlaubt in Abhängigkeit von der zur Verfügung stehenden Kühlung höhere Geschwindigkeiten als die Werte, die AMD für Basis- und Turbo-Takt anbietet. Das 499 Dollar teure Spitzenmodell AMD Ryzen 7 1800X soll also auch mehr als 4 GHz erreichen.
Für den Umstieg auf die Ryzen-Prozessoren werden auch neue Mainboards mit den Chipsätzen A320, B350 und X370 benötigt. Sie unterstützen neben dem neuen Prozessorsockel AM4 auch SATA 6,0 Gbit/s, DDR4-RAM, USB 3.1 sowie je nach Ausführung Overclocking und NVMe. Sie sollen in Preislagen von unter 59 Dollar (A320) bis zu mehr als 129 Dollar (X370) erhältlich sein.
Ryzen basiert auf AMDs Zen-Architektur. Nach Unternehmensangaben ermöglicht der Ryzen-Kern „eine Erhöhung der ‚Instructions per Clock‘-Rate um 40 Prozent und sorgt damit gleichzeitig für eine enorme Leistungssteigerung“. Im Sommer 2016 lag eine 2,8 GHz schnelle Ryzen-CPU bei Tests gleichauf mit Intels mehr als 1000 Euro teurem High-End-Modell Core i7-6900k.
Bei einer Präsentation im Dezember führte AMD einen 3,4 GHz schnellen Ryzen-Achtkern-Prozessor mit 16 Threads vor. Bei verschiedenen Spiele Demos erzielte der Chip bessere Werte als Intels Core i7-6900K, der ebenfalls mit 3,4 GHz getaktet war. Beispielsweise erreichte Ryzen bei einer Battefield-1-Demo höhere Bildraten, obwohl beide Prozessoren mit einer Titan-X-GPU vom AMD-Konkurrenten Nvidia gekoppelt waren.
Bei der Präsentation stellte AMD aber nicht nur die Leistungsstärke von Ryzen hervor, sondern auch dessen Energieeffizienz. Während Intel für seinen High-End-Chip einen TDP-Wert von 140 Watt spezifiziert, soll der AMD-Ryzen trotz einer höheren Rechenleistung mit 95 Watt auskommen.
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