Hersteller haben im vierten Quartal hierzulande 3,2 Millionen PCs ausgeliefert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigerten sie ihren Absatz laut Gartner um 4,3 Prozent – gegenüber dem Vorquartal sogar um 31,3 Prozent. Wichtigster Absatzmotor waren demnach Unternehmen, die im Rahmen des Umstiegs auf Windows 10 neue Computer angeschafft haben.
Desktop-Computer waren allerdings auch in Deutschland weiter auf dem Rückmarsch. Hier verschlechterte sich die Zahl der ausgelieferten Systeme um 6 Prozent. Getragen wurde die Nachfrage von Standard-Notebooks (plus 6 Prozent) und ultramobilen Geräten (plus 21 Prozent). Im Markt für Business-PCs betrug das Wachstum indes 9 Prozent. Consumer-PCs verschlechtern sich um 0,6 Prozent.
„Die gesunde Nachfrage nach PCs im vierten Quartal in Deutschland resultierte vor allem daraus, dass viele Unternehmenskunden ihre fünf bis sechs Jahre alte installierte Basis von Windows 10 Geräten ersetzten“, kommentierte Meike Escherich, Principal Analyst bei Gartner. „Der Bedarf an Geräten mit klappbarem Gehäuse bleibt hoch, während Hybrid-Geräte weiter ein Nischenprodukt darstellen. Endkonsumenten kauften im Weihnachtsgeschäft vor allem High-End-Geräte (Gaming-PCs, Notebooks mit großem Bildschirm, Apple-Geräte). Die Nachfrage nach Android-Tablets ging dagegen weiter zurück.“
Einem anderen Trend hat sich der deutsche Markt jedoch nicht verschlossen. Auch hierzulande ist eine zunehmende Konsolidierung zu beobachten. Die beiden größten Anbieter Lenovo und HP bauten ihren gemeinsamen Marktanteil um 9,5 Punkte auf 45,9 Prozent aus. Insgesamt kontrollierten die Top-5-Anbieter 73,1 Prozent des Markts (plus 8 Punkte).
Lenovo lieferte 818.000 PCs aus, 29,7 Prozent mehr als im Dezemberquartal 2015. HP war für 664.000 Einheiten verantwortlich, gefolgt von Acer (395.000 Einheiten), Apple (245.000 Einheiten) und Dell (238 Einheiten). Auf die Kategorie „Andere“ entfielen 867.00 Einheiten, was einem Minus von 19,6 Prozent entspricht.
Auch im Kalenderjahr 2016 erzielten die PC-Hersteller in Deutschland ein Wachstum. 10,446 Millionen ausgelieferte Geräte ergeben ein Plus von 0,6 Prozent. „Die Nachfrage stieg insgesamt nur leicht gegenüber dem Jahr 2015, in dem außergewöhnlich hohe Volumina erzielt wurden“, ergänzte Escherich. „Der PC-Markt in Deutschland scheint sich jedoch zu stabilisieren, die Nachfrage im vierten Quartal 2016 zeigt positive saisonale Trends. Das lässt erwarten, dass es im ersten Quartal 2017 nur einen saisonalen Rückgang geben wird, keinen so deutlichen Einbruch des Marktes wie in den Jahren 2015 und 2016.“
Escherich weist aber auch darauf hin, dass die Kosten für DRAM-Speicher im Januar 2017 im Vergleich zum Vormonat deutlich gestiegen sind. Sie geht nun davon aus, dass entweder die PC-Preise ebenfalls steigen werden oder Hersteller den Funktionsumfang ihrer Produkte reduzieren, um einen Preisausgleich zu schaffen.
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