Microsoft hat möglicherweise entschieden, die zweite Generation seiner Augmented-Reality-Brille HoloLens nicht wie geplant Anfang 2017 in den Handel zu bringen. Stattdessen soll das Unternehmen auf eine weiterentwickelte „dritte“ Generation setzen, die aber erst 2019 verfügbar wäre. Das berichtet Brad Sams im Blog des Microsoft-Kenners Paul Thurrott, wobei er sich auf mehrere nicht näher genannte Quellen beruft.
Erstmals hatte Microsoft seine AR-Brille HoloLens Anfang 2015 präsentiert. Zu dem Zeitpunkt standen jedoch nicht Spiele und Consumer im Mittelpunkt, sondern Unternehmensanwendungen. Im vergangenen Jahr machte Microsoft schließlich die erste HoloLens-Generation in zwei Versionen verfügbar: Auf eine Development Edition für 3000 Dollar folgte die Commercial Suite für 5000 Dollar.
Im Sommer 2016 begann Microsoft schließlich, den Schwerpunkt von Augmented Reality zu Mixed Reality zu verlagern, also hin zu einer Mischung aus physischer Welt und virtueller Realität. Neues Ziel ist es, die Technik mit günstigerer Hardware für eine breite Masse anzubieten. Dazu gehört auch die Mixed-Reality-Plattform Windows Holographic, die durch das Creators Update für Windows 10 unterstützt wird.
Quellen der ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley hatten zuletzt noch die Markteinführung von HoloLens 2 im Frühjahr 2017 gemeldet. Allerdings sei HoloLens 2 bisher nur wenigen Personen und auch nur nach Unterzeichnung einer Verschwiegenheitserklärung vorgeführt worden. Seinen Most-Valuable-Professional-Partnern habe das Unternehmen die zweite HoloLens-Generation im November 2016 indes nicht gezeigt.
Foley geht nun davon aus, dass Microsoft, sollten die Informationen der Quellen von Thurrott.com korrekt sein, erst kürzlich seine Planung für HoloLens geändert hat. Microsoft nehme sich mehr Zeit für die Entwicklung der neuen Mixed-Reality-Brille, weil die Bemühungen von Konkurrenten wie Apple und Magic Leap in diesem und auch im kommenden Jahr noch keine Bedrohung darstellten.
Mit HoloLens verfolgt Microsoft eine ähnliche Strategie wie mit seinen Surface-Produkten. Die eigene, im oberen Preissegment angesiedelte Hardware soll vor allem als Inspiration für Produkte der Partner dienen – hohe Verkaufszahlen im Massenmarkt sind nicht das Ziel.
Microsoft hat nach eigenen Angaben bisher mehrere Tausend HoloLens verkauft. Unklar ist, ob Microsoft mit diesen Zahlen zufrieden oder unzufrieden ist. Darüber hinaus wird erwartet, dass Microsoft und seine Partner Ende des Monats auf der Game Developers Conference 2017 frühe Versionen von tethered Virtual-Reality-Headsets demonstrieren werden, die für das Creators Update von Windows 10 entwickelt wurden. Im Gegensatz zu HoloLens sind sie auf eine Verbindung zu einem Computer angewiesen.
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[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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