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Wie man die Cloud auf die Palme bringt

Plantagen sind meist abgelegen und nur schmalbandig ans Internet angebunden. Gefragt ist deshalb Intelligenz direkt an oder zumindest nahe der Datenquelle: am Netzwerkrand („Edge“). Das „Edge Computing“ tritt im IoT-Zeitalter an die Seite der Cloud – und stellt die zentralistische IT-Architektur von heute auf den Kopf. Laut IDC werden in zwei Jahren 45 Prozent der IoT-Daten am Edge verarbeitet.

Hewlett Packard Enterprise auf der CeBIT 2017, 20-24 März, Halle 4, Stand A04

Gefragt sind hier robuste, gegen Umwelteinflüsse geschützte Geräte, die Datensammlung und -auswertung direkt am Edge erledigen. HPE zeigt auf der diesjährigen CeBIT zum Beispiel seine IoT-Systeme HPE Edgeline, die Hochleistungsrechner, Speicher und Analytics in ein kleines robustes Gehäuse packen.

Dem „Intelligent Edge“ ist auf HPEs CeBIT-Stand ein ganzer Bereich gewidmet. Hier demonstriert HPE Aruba unter anderem die Lösung „Intelligent Spaces“, die Sensorik, Analytik, Funktechnik und ortsbezogene Dienste vereint. Intelligente Arbeitsplätze erkennen und verbinden den Nutzer bei Annäherung automatisch mit den Anwendungen, die dort gerade genutzt werden, zum Beispiel Sharepoint oder Skype for Business. Darüber hinaus stellt sich die Arbeitsumgebung automatisch auf die Präferenzen des Nutzers ein, etwa die Tischhöhe.

Branchenübergreifend werden Sensoren kontinuierlich Unmengen von Daten in einer Fülle von Formaten liefern: Laut Gartner werden 2020 mehr als 20 Milliarden IoT-Geräte vernetzt sein. Die neuen GTF-Düsentriebwerke der Firma Pratt & Whitney zum Beispiel sind mit 5.000 Sensoren bestückt, die bis zu 10 Gigabyte Daten generieren – pro Sekunde. Auf einem Langstreckenflug von zwölf Stunden erzeugt ein Flugzeug mit zwei Triebwerken damit ein Datenvolumen von 864 Terabyte. Pratt & Whitney hatte 2016 für sein neues Triebwerk bereits 7.000 Vorbestellungen. Das Datenaufkommen wird damit schnell in die Zettabytes gehen – und darüber hinaus. Deren Verarbeitung wird selbst die leistungskräftigsten Server heutiger Bauart überfordern.

Auf der CeBIT können Besucher des HPE-Stands einen Blick auf einen Prototyp werfen, der aus dem Forschungsprogramm „The Machine“ hervorgegangen ist. „Memory-driven Computing“ ersetzt darin die heutige, 60 Jahre alte Rechnerarchitektur durch eine Arbeitsspeicher-zentrische, die fit ist für das IoT-Zeitalter: Die Hewlett Packard Labs erzielten bei der Verarbeitung bestimmter Arbeitslasten eine Beschleunigung um den Faktor 8.000.

HPE Synergy ist ein erster Vetreter der „Composable Infrastructure“ (Bild: HPE).

Rechenzentren müssen künftig aber nicht nur viel leistungsstärker sein, sondern in schnellem Wechsel neuen Anforderungen genügen – und zugleich weiterhin traditionelle Workloads bewältigen. Die Zukunft des Rechenzentrums gehört damit der hybriden IT – einer flexiblen IT-Infrastruktur, die beide Welten vereint und sich nach Bedarf immer wieder neu zusammensetzen lässt („Composable Infrastructure“ genannt). Auf der CeBIT wird mit HPE Synergy ein erster Vertreter dieser neuartigen Infrastruktur zu sehen sein.

Die Kernherausforderung aber liegt darin, das Potenzial künftiger Geschäftsprozesse zu erkennen und eine Transformation anzustoßen, die zur Charakteristik des Unternehmens passt. Auf der CeBIT konzentriert sich HPE deshalb neben Edge Computing und Hybrid IT auf die Transformationsberatung. Besucher des HPE-Standes A04 in Halle 4 erfahren, wohin die Reise geht und wie sie am einfachsten und schnellsten an ihr Ziel gelangen – sei dieses Ziel das vernetzte Triebwerk der Industrie 4.0 oder eine Palme, die ihren Wasserbedarf kommuniziert.

Weitere Informationen zu HPE auf der CeBIT

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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