Die YI 4K bietet zu einem Preis von circa 180 Euro (Import aus China) beziehungsweise 270 Euro (deutsche Onlinehändler) ähnliche Leistungswerte wie wesentlich teurere Actionkamera-Modelle des Marktführers GoPro. Die gute Aufnahmequalität konnte die YI 4K bereits in zahlreichen Tests unter Beweis stellen. Der einwöchige Außeneinsatz beim Skifahren in den Dolomiten zeigt, ob die Actionkamera auch in der Praxis überzeugen kann.
Beim Skifahren wird eine Actionkamera typischerweise am Skihelm befestigt. Wer dort bereits eine GoPro-Halterung angebracht hat, kann diese auch für die YI 4K nutzen, da das Gehäuse, in die man die Kamera für den Außeneinsatz platziert, kompatibel zu den GoPro-Halterungen ist. Gehäuse und Halterungen sind allerdings im Lieferumfang nicht enthalten, sondern müssen zusätzlich erworben werden.
Ältere Kameramodelle mussten für ein optimales Sichtfeld exakt ausgerichtet werden. Andernfalls durfte man sich nach der Aufnahme darüber ärgern, dass diese entweder nur die Skipiste oder ausschließlich den Himmel zeigte. Die YI 4K ist diesbezüglich äußerst tolerant, da sie ein großes Sichtfeld bietet. Entsprechend einfach gelingt die Justierung mittels Smartphone-App, die sich per WLAN mit der YI 4K verbindet und eine Videovorschaufunktion bietet.
Das Einschalten der Kamera ist auch mit Handschuhen kein Problem. Die aufsteigende Tonfolge, die die Betriebsbereitschaft signalisiert, ist mit Helm und Ohrenschutz sowie lauteren Umgebungsgeräusche allerdings trotz maximaler Lautstärke (zur Auswahl stehen High, Low und Mute) nicht immer genau zu hören.
Beim nochmaligen Betätigen des einzigen Bedienschalters startet die Aufnahme. Der Aufnahmestart wird mit einem kurzen Piepton signalisiert. Zur Beendigung der Aufnahme wird der gleiche Schalter noch einmal betätigt. Wiederum ertönt ein kurzer Piepton, gefolgt von drei zusätzlichen, kurzen Tönen. Das Ausschalten der Actionkamera erfolgt durch langes Drücken des Bedienschalters. Es wird durch eine absteigende Tonfolge signalisiert.
Insgesamt klappt die Bedienung nach einer gewissen Übung ganz gut. Lautere Signaltöne wären trotzdem wünschenswert. Eine Sprachsteuerung bietet die YI 4K nicht. Über eine solche Option soll erst das Nachfolgemodell YI 4K+ verfügen.
Auch mit der optional angebotenen Fernbedienung ist man auf die akustischen Signale angewiesen, da die einzige LED auf der Fernbedienung nur darüber informiert, ob die Befehle abgesendet wurden, aber nicht, ob die Kamera diese auch ausgeführt hat. Wünschenswert wäre eine LED an der Fernbedienung, die synchron mit der der Kamera funktioniert.
Die Akkuleistung ist hervorragend: Nach elf Videos mit einer Aufnahmelänge von über 40 Minuten zeigt der Akku bei kontinuierlich aktiviertem WLAN noch gut 50 Prozent an. Man kommt in der Regel also gut über den Tag. Wer mehr benötigt, sollte sich einen Ersatzakku zulegen. Weitere Details zur Laufzeit bietet der ZDNet-Testbericht.
Die elektronische Bildstabilisierung ist Gold wert. Das lässt sich sehr gut anhand der 4K-Videos in Augenschein nehmen, bei denen diese Funktion nicht aktiviert werden kann. Erst bei Aufnahmen mit geringerer Auflösung steht dieses Feature zur Verfügung und sorgt für ein weniger verwackeltes Video. Erst das noch nicht erhältliche Nachfolgemodell YI 4K+ ist als erste Actionkamera in der Lage, 4K-Videos mit aktivierter Bildstabilisierung aufzuzeichnen.
Was die Aufnahme von Ton anlangt, muss man Einschränkungen in Kauf nehmen. Einerseits betrifft dies störende Knackgeräusche, die sich auch durch das Deaktivieren der WLAN-Funktion nicht beheben ließen und vor allem am Anfang der Aufnahme auftreten. Andererseits ist die Aufnahme gedämpft, da sich die YI 4K in einem wasserdichten Gehäuse befindet.
Die YI 4K leistet sich im einwöchigen Praxistest beim Skifahren in den Dolomiten kaum Schwächen. Die Videoqualität ist für eine Actionkamera sehr gut und steht den wesentlich teureren GoPro-Modellen in nichts nach. Überzeugende Resultate liefern vor allem die Modi bei denen man 60 fps und die elektronische Bildstabilisierung aktivieren kann. Einzig die Qualität der Tonaufnahme bietet Raum für Verbesserungen.
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