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Windows Server 2016 in kleinen Unternehmen nutzen, auch mit Office 365

Windows Server 2016 bietet zwar viele Technologien, die vor allem für große Unternehmen relevant sind, wie zum Beispiel Storage Spaces, Speicherreplikation, Shielded-VMs und vieles mehr. Aber auch für kleine Unternehmen sind einige interessante Funktionen dabei. Wie bei den Vorgängerversionen, bietet Microsoft auch eine spezielle Edition für kleine Unternehmen: Windows Server 2016 Essentials. Die zweite kleine Version „Foundation“ wurde von Microsoft mit Windows Server 2016 abgeschafft.

Beim Einsatz von Windows Server 2016 Essentials können Unternehmen bis zu 25 Benutzer und 50 Clientgeräte anbinden. Wer mehr benötigt, muss auf Windows Server 2016 Standard oder Datacenter setzen. Hier lässt sich die Umgebung als Serverrolle installieren, die die gleichen Funktionen wie bei Windows Server 2016 Essentials bietet, allerdings ohne die Grenzwerte der kleinen Version. Der Vorteil beim Einsatz von Windows Server 2016 Essentials ist auch die einfache Installation. Der Installationsassistent richtet automatisch eine Active Directory-Umgebung ein sowie einige Freigaben, die Unternehmen bereits nach der Einrichtung des Servers nutzen können. In größeren Umgebungen lässt sich Essentials auch als Mitgliedsserver betreiben.

Windows Server 2016 Essentials in kleinen Unternehmen nutzen

Windows Server 2016 Essentials sowie die Essentials-Serverrolle für Windows Server 2016 ermöglicht den Aufbau einer kleinen Serverumgebung, die über ein spezielles Dashboard verwaltet wird. Der Vorteil besteht darin, dass auch ungeübte Anwender die Verwaltung übernehmen können, da für alle Administrationsaufgaben Assistenten zur Verfügung stehen. Außerdem kann Windows Server 2016 Essentials auch eine direkte Anbindung an Office 365 vornehmen. Die lokalen Administratoren können nach der Anbindung Windows Server 2016 Essentials über das Dashboard verwalten, inklusive der Einstellungen für Office 365. Für die Anbindung und Verwaltung ist die Weboberfläche von Office 365 nicht notwendig. Das gilt auch für die anderen Clouddienste, die sich an Windows Server 2016 Essentials anbinden lassen.

Die Verwaltung von Windows Server 2016 Essentials erfolgt über ein eigenes Dashboard, das auch Cloudfunktionen verwalten kann (Screenshot: Thomas Joos).

Neben dem Dashboard und der Anbindung von Office 365, ermöglicht Windows Server 2016 Essentials aber weitere Möglichkeiten für kleine Netzwerke oder Niederlassungen. Durch die Installation eines Agenten können die Anwender auch Daten von ihrem Rechner, sogar den kompletten Rechner, auf den Server sichern und wiederherstellen. Das alles geht schnell und einfach mit Assistenten, die im Agenten auf den PCs integriert sind.

Mit dem Agenten und dem dazugehörigen Launchpad können Anwender auf die Daten des Servers zugreifen, und den eigenen Rechner auf dem Server sichern (Screenshot: Thomas Joos).

Außerdem können Administratoren vom Agenten aus auf die Verwaltungsoberfläche des Servers zugreifen, und zwar von jeder Arbeitsstation aus. Die Einrichtung von Freigaben oder neuen Benutzern wird schnell und einfach über Assistenten im Dashboard vorgenommen. Der Agent für Windows Server 2016 Essentials ist auch für die Home-Editionen von Windows 8.1 und Windows 10 verfügbar. Das heißt, nicht auf jedem Rechner im Netzwerk ist die Pro- oder Enterprise-Edition von Windows Server 2016 verfügbar. Die Anwender müssen in ihrem Browser die Adresse http://<Servername>/connect eingeben. Anschließend bietet der Server den Download der Agent-Software an. Die Benutzer müssen sich dann nur noch mit ihrem Benutzernamen anmelden, und können dann auf den Server zugreifen und seine Funktionen nutzen.

Kleine Niederlassungen in größeren Unternehmen anbinden

Größere Unternehmen müssen aber nicht auf Windows Server 2016 Essentials als Serveredition setzen, sondern können die Essentials-Umgebung auch als Serverrolle auf herkömmlichen Servern mit der Standard- oder Enterprise-Edition installieren. In diesem Fall kann die Essentials-Umgebung auch auf Mitgliedsservern betrieben werden, und auf die Daten und Benutzer der Active Directory-Umgebung zugreifen. Außerdem lassen sich mehrere Server gemeinsam in einem Active Directory betreiben. Die Anwender können mit ihrem Agent auf alle installierten Server zugreifen.

Windows Server 2016 Essentials ist auch als Serverrolle in der Standard- und Datacenter-Edition von Windows Server 2916 verfügbar (Screenshot: Thomas Joos).

Administratoren starten den Server-Manager, rufen Verwalten/Rollen und Features hinzufügen auf, wählen den entsprechenden Server und anschließend die neue Serverrolle Windows Server Essentials-Umgebung aus.

Essentials skalieren: Microsoft Clouddienste anbinden

Über die Kachel „Services“ werden in Windows Server 2016 Essentials die Clouddienste von Microsoft angebunden. Sinnvoll ist hier zum Beispiel die Möglichkeit den Server an Office 365 anzubinden. Dadurch erhalten die Benutzer auch Möglichkeiten zur E-Mail-Kommunikation und den anderen Funktionen in Office 365, ohne dass auf dem Server Skype oder Exchange installiert sein müssen. Zur Datensicherung ermöglicht Windows Server 2016 Essentials die Integration mit Azure Backup. Durch einen Klick auf Services\Office 365\In Microsoft Office 365 integrieren lässt sich Windows Server 2016 Essentials, aber auch die Essentials-Umgebung in Windows Server 2016 Standard/Datacenter mit Office 365 verbinden.

Durch das Aufrufen des Links startet ein Assistent, der das Dashboard von Windows Server 2016 Essentials mit Office 365 verbinden. Nach der Anbindung lassen sich neue Benutzer in Office 365 direkt im Dashboard von Windows Server 2016 Essentials anlegen. Außerdem besteht die Möglichkeit Benutzernamen und Kennwörter mit Office 365 zu synchronisieren. Anwender müssen sich dann nur noch mit einem Benutzernamen anmelden, um auch Zugang zu Office 365 zu erhalten.

Über Assistenten lassen sich Server mit Windows Server 2016 Essentials direkt mit Office 365 verbinden (Screenshot: Thomas Joos).

In den nächsten Schritten müssen die Anmeldedaten eines Office 365-Anmeldekontos angegeben werden. Danach integriert der Assistent den Server an Office 365. Die Integration ist in wenigen Sekunden abgeschlossen, es sind keinerlei komplizierte Anpassungen notwendig. Nach der Anbindung sollte der Server neu gestartet werden, vor allem dann wenn auch die Kennwörter synchronisiert werden sollen. Nach der Integration ist im Dashboard der neue Menüpunkt „Office 365“ zu finden. Hierüber sind Informationen zu Office 365 zu finden.

Neue Benutzer anlegen, Freigaberechte erteilen, Office 365 nutzen

Unabhängig davon, ob Windows Server 2016 Essentials an Office 365 angebunden wird, oder der Server ohne Internetanbindung betrieben wird, erfolgt die Verwaltung der Benutzer über den Menüpunkt „Benutzer“ im Dashboard. Der Vorteil des Assistenten besteht dabei auch darin, dass Administratoren einem neuen Benutzer auch gleich die notwendigen Berechtigungen für die vorhandenen Freigaben zuweisen kann. Dazu sind keine erweiterten Konfigurationen in der Rechtestruktur nötig.

Bereits am Anlegen kann festgelegt werden, ob es sich bei diesem Benutzer um einen Standardbenutzer handelt, oder einen Administrator der Umgebung, der den Server und dessen Einstellungen selbst verwalten kann.

Das Anlegen und Verwalten der Benutzer erfolgt in einem eigenen Bereich des Dashboards über einen Assistenten (Screenshot: Thomas Joos).

Wurde der Server an Office 365 angebunden, wird der Assistent zum Anlegen von neuen Benutzern um eine weitere Seite erweitert. Hier kann für jeden neuen Benutzer festgelegt werden, ob sich dieser an Office 365 anmelden darf und ein neues Konto erhält. Liegt in Office 365 bereits ein Konto für den Benutzer vor, kann es direkt über den Assistenten mit dem Konto verknüpft werden. Natürlich müssen nicht alle Benutzer ein Konto bei Office 365 erhalten.

Über den Assistenten zum Anlegen von neuen Benutzern lassen sich auch Benutzer an Office 365 anbinden (Screenshot: Thomas Joos).

Der Assistent zeigt außerdem alle verfügbaren Freigaben auf dem Server an. Administratoren können über einen Assistenten schnell und einfach die Rechte auswählen, die der jeweilige Benutzer für Windows Server 2016 Essentials erhalten soll.

Beim Anlegen neuer Benutzer lassen sich auch gleich die Rechte entsprechend konfigurieren (Screenshot: Thomas Joos).

Sobald der Assistent seine Aufgabe abgeschlossen hat, wird das Benutzerkonto erstellt, auch in Office 365, wenn das entsprechend konfiguriert wurde. Nach dem Anlegen eines Benutzerkontos lassen sich dessen Einstellungen in den Eigenschaften bearbeiten. Hier können auch die Anpassungen für Office 365 vorgenommen werden, zum Beispiel zusätzliche E-Mail-Adressen, und auch entsprechende Zugriffe auf Freigaben und andere Dienste in Windows Server 2016 Essentials.

In den Eigenschaften lassen sich die Einstellungen von Benutzerkonten auch für Office 365 anpassen (Screenshot: Thomas Joos).

Daten in die Cloud sichern – Azure Backup

Windows Server 2016 Essentials erlaubt die Sicherung der Arbeitsstationen direkt auf den Server. Die Sicherung des Servers kann mit herkömmlichen Sicherungstools durchgeführt werden, aber auf Wunsch auch direkt in Microsoft Azure durch Azure Backup. Über das Dashboard lässt sich der Azure Backup Agent auf dem Server mit Windows Server 2016 Essentials installieren. Die Daten werden in einem verschlüsselten Tresor abgelegt. Diesen können Administratoren schnell und einfach über den Assistenten im Dashboard von Windows Server 2016 Essentials anlegen. Auch hier ist das Webportal von Microsoft Azure nicht notwendig.

Windows Server 2016 Essentials erlaubt die Anbindung des Servers an Microsoft Azure, zur Sicherung der lokalen Daten (Screenshot: Thomas Joos).

Sobald der Sicherungstresor in Microsoft Azure erstellt wurde, lassen sich die Daten des Servers in Microsoft Azure durch Azure Backup sichern. Im Rahmen der Einrichtung über den Assistenten für Azure Backup lässt sich auch festlegen, welche Ordner auf dem Essentials-Server in Azure Backup gesichert werden sollen.

Im Rahmen der Anbindung an Azure Backup kann auch festgelegt werden, welche Ordner auf dem Server in die Cloud gesichert werden sollen (Screenshot: Thomas Joos).

Mit Azure Backup Daten in die Cloud sichern, und aus der Cloud wiederherstellen

Nachdem der Assistent seine Aufgaben abgeschlossen hat, ist im Dashboard ein neuer Menüpunkt mit der Bezeichnung „Azure Backup“ zu finden. Über diesen Bereich lässt sich die Datensicherung in Azure Backup anpassen. Außerdem können über diesen Menüpunkt auch Wiederherstellungen durchgeführt werden. Hier lassen sich auch weitere Ordner zur Sicherung hinzufügen, oder Ordner aus der Sicherung entfernen. Alle Aufgaben werden also im Dashboard vorgenommen, es sind auch hier keinerlei Verwaltungsaufgaben im Webportal durchzuführen.

Azure Backup wird komplett im Dashboard von Windows Server 2016 Essentials verwaltet (Screenshot: Thomas Joos).

MultiPoint-Server Windows Server 2016

Mit Windows Server 2016 integriert Microsoft auch die Funktionen von Microsoft Windows MultiPoint Server als neue Serverrolle. Bis Windows Server 2012 gibt es die Dienste als alleinstehender Server. In Windows Server 2016 sind die Funktionen jetzt als Serverrolle in die Editionen Standard und Enterprise integriert, genauso wie die Essentials-Rolle.

Die Technik bietet die Möglichkeit, dass Anwender Monitor, Tastatur und Maus direkt an den Server anschließen können, aber dennoch eine eigene Arbeitsumgebung erhalten. Der virtuelle Desktop in der Umgebung mit den MultiPoint Services sieht aus wie bei den Remotedesktopdiensten. Es handelt sich dabei um ein vollständiges Windows 10-System. Auf Wunsch lässt sich das Ganze auch als VDI-Umgebung betreiben.

Die Installation der MultiPoint-Services in Windows Server 2016 ermöglicht den Betrieb einer kleinen Remotedesktop-Umgebung für Unternehmen (Screenshot: Thomas Joos).

MultiPoint lässt sich in kleinen Netzwerken nutzen, auch ohne dass Active Directory im Einsatz ist. In diesem Fall arbeiten Anwender mit lokalen Benutzerkonten auf dem Server. Mit diesen Benutzerkonten melden sich Anwender am Server an. Die Verwaltung erfolgt in eigenen Tools. Betreiben Unternehmen im Netzwerk mehrere MultiPoint-Server, lassen sich diese natürlich an Active Directory anbinden. In diesem Fall können sich die Anwender mit ihren Domänenkonten anmelden. Grundsätzlich kann MultiPointr auch ohne Netzwerk betrieben werden.

Die MultiPoint Services verfügen über ein eigenes Verwaltungstool, genauso wie Windows Server 2016 Essentials (Screenshot: Thomas Joos).

Normalerweise wird der Monitor direkt am Server angeschlossen, der dazu über eine passende Grafikkarte, mit entsprechender Anzahl an Anschlüssen verfügen muss. Maus und Tastatur werden üblicherweise an einem USB-Verteiler angeschlossen, der dann wiederum mit dem Server verbunden wird. Natürlich lassen sich die Dienste auch über Thin-Clients oder mit dem normalen RDP-Client nutzen.

Da die Serverlösung vor allem für Bildungseinrichtungen und für Fortbildungen entwickelt wurde, bietet sie spezielle Funktionen in diesem Bereich. So lässt sich zum Beispiel der Bildschirm des Dozenten auf den angeschlossenen Clients anzeigen. Die Benutzeraktivitäten lassen sich durch den Dozenten beobachten und verwalten, auch eine Aufnahme der Aktivitäten ist möglich. Administratoren haben mehr Einschränkungsmöglichkeiten, wenn es um den Zugriff auf Webseiten geht.

Speichern Anwender Dateien, werden diese auf dem MultiPoint-Server gespeichert, oder auf der Freigabe im Netzwerk, die mit dem Profil verbunden ist. Generell kann es sinnvoll sein, dass Unternehmen auch noch ein kleines NAS-System betreiben, das als Datenablage dient. Auf dieses NAS-System lassen sich  auch die Daten des MultiPoint-Servers sichern. Natürlich lassen sich die Daten auch auf den lokalen Festplatten des Servers speichern.

Mit dem MultiPoint Dashboard lassen sich die verbundenen Benutzer verwalten (Screenshot: Thomas Joos).

Fazit

Auch wenn Windows Server 2016 vor allem Neuerungen für größere Netzwerke enthält, stellt Microsoft auch Funktionen und Serverdienste für kleine Unternehmen zur Verfügung. Vor allem Windows Server 2016 Essentials und die MultiPoint Services bieten für kleine Netzwerke einen echten Mehrwert.

ZDNet.de Redaktion

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