Categories: CloudCloud-Management

Amazon macht Tippfehler für AWS-Störung verantwortlich

Amazon hat sich zu der mehrstündigen Störung des S3-Diensts auf Amazon Web Services (AWS) Anfang dieser Woche geäußert. Menschliches Versagen führte dazu, dass dem Dienst kurzzeitig weniger Server zur Verfügung standen als benötigt. Auslöser war ein Tippfehler während geplanter Wartungsarbeiten.

Demnach untersuchte das Simple-Storage-Service-Team (S3) einen Fehler, der dazu führte, dass das S3-Abrechnungssystem langsamer arbeitete als erwartet. „Um 9.37 Uhr Westküstenzeit führte ein autorisiertes S3-Teammitglied einen Befehl aus, um eine geringe Anzahl Server eines S3-Subsystems zu entfernen, die für den S3-Abrechnungsprozess benutzt werden“, teilte Amazon mit. „Unglücklicherweise war eine Eingabe des Befehls falsch und es wurde eine größere Anzahl Server entfernt als geplant.“

Tatsächlich deaktivierte der Fehler zwei weitere Subsysteme, die für alle S3-Objekte in der Region US-East-1 benötigt werden. Beide Systeme standen erst nach einem vollständigen Neustart wieder zur Verfügung. Dieser Vorgang habe, zusammen mit den notwendigen Sicherheitsprüfungen, zudem länger benötigt als erwartet, so Amazon weiter.

Während des Neustarts war der S3-Dienst nicht in der Lage, Anfragen zu bearbeiten. Deswegen waren auch Dienste in der Region betroffen, die auf S3-Storage angewiesen sind, darunter die S3-Konsole, der Start neuer Instanzen von Amazon Elastic Compute Cloud (EC2), Amazon Elastic Block Store (EBS) und AWS Lambda.

Das erste Subsystem, das Index-Subsystem, stand um 13.18 Uhr Ortszeit, also nach knapp vier Stunden, wieder zur Verfügung. Das Placement-Subsystem wiederum arbeitete ab 13.54 Uhr normal. Damit war die Störung erst nach mehr als vier Stunden wieder behoben.

Darüber hinaus kündigte Amazon verschiedene Maßnahmen an, um derartige Fehler in der Zukunft zu verhindern. „Obwohl die Entfernung von Kapazitäten ein normaler operativer Vorgang ist, ermöglichte es das Tool, zu viele Kapazitäten zu schnell zu entfernen. Wir haben das Tool so verändert, dass es Kapazitäten langsamer abbaut, und Sicherheitsvorkehrungen eingeführt, um zu verhindern, dass ein Subsystem seine Mindestkapazität unterschreitet“, ergänzte Amazon.

Amazon hat außerdem bereits begonnen, das Index-Subsystem in kleinere Zellen aufzuteilen, um ähnliche Störungen künftig zu vermeiden. Darüber hinaus kann das AWS Service Health Dashboard nun über mehrere Regionen hinweg ausgeführt werden. Es informiert Nutzer über laufende Störungen und Einschränkungen. Da es von dem Vorfall in dieser Woche ebenfalls betroffen war, konnte Amazon seine Kunden nur über Twitter auf dem Laufenden halten.

HIGHLIGHT

Mehr Sicherheit im smarten Zuhause

Wie Sie Ihr persönliches Internet der Dinge vor versteckten Gefahren schützen

[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]

Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago