44 Prozent der deutschen Internetnutzer ab 14 Jahren nutzen inzwischen auch Musikstreamingdienste, wie aus einer repräsentativen Umfrage von Bitkom hervorgeht. Der Digitalverband sieht darin eine anhaltende Entwicklung, da der Nutzeranteil des Musikstreams nun schon im fünften Jahr in Folge zunimmt. 2013 waren es nur 9 Prozent, aber schon 2014 kam der Sprung auf 32 Prozent. 2015 hörten 37 Prozent per Online-Streaming, 2016 bereits 39 Prozent.
Aus der Befragung von 823 Internetnutzern geht außerdem hervor, dass Musikstreamingdienste wie Spotify, Apple Music, Soundcloud und Deezer vor allem bei Jüngeren gut ankommen. Einen solchen Dienst nutzen 61 Prozent der 14- bis 29-Jährigen, während es unter den 30- bis 49-Jährigen und 50- bis 64-Jährigen jeweils 40 Prozent sind. Nur 24 Prozent der Über-65-Jährigen konnten sich bislang mit Musikstreaming anfreunden.
Der IT-Branchenverband erinnert an die Ende 2011 getroffene Vereinbarung zwischen der Verwertungsgesellschaft GEMA und Bitkom, der die Urhebervergütungen für diesen Bereich regelte, was den Marktstart großer Anbieter 2012 erst ermöglicht habe: „Der Vertrag gab den Musik-Streaming-Anbietern Rechtssicherheit und somit Planungssicherheit.“
Mindestens 70 Prozent aller Einnahmen aus kostenpflichtigem Streaming werden laut Bitkom seither an Rechteinhaber ausgeschüttet, zu denen neben Verwertungsgesellschaften etwa Labels und Verlage zählen. Die Bezahlfreudigkeit der Musik hörenden Streamingnutzer ist allerdings begrenzt, wie die Befragung ebenfalls ergab. Nur 27 Prozent von ihnen bezahlen demnach für das Streaming, um Werbung zu vermeiden oder zusätzliche Features zu nutzen.
Auch weltweit setzt sich Musikstreaming immer weiter durch. So konnte Marktführer Spotify letzte Woche melden, die Barriere von 50 Millionen zahlenden Abonnenten durchbrochen zu haben. Damit kann das schwedische Unternehmen offenbar Apple Music weiterhin gut auf Abstand halten, das im Dezember 20 Millionen Nutzer verkündete und bald auf 30 Millionen kommen könnte.
Mehr Einnahmen könnte den Streamingdiensten verlustfreie CD-Qualität zu einem angehobenen Abonnementpreis bringen. Tidal bietet das schon länger, konnte aber noch kein breites Publikum überzeugen. Möglicherweise bringt auch der schwedische Marktführer bald ein solches optionales Angebot – und die zusätzlichen Einnahmen könnten Spotify endlich profitabel machen.
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