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Chuwi Hi10 Plus im Test: Android und Windows vorinstalliert

Das Chuwi Hi10 Plus ist ein Tablet mit 10,8-Zoll-Display, auf dem mit Windows 10 Home und mit Android 5.1.1 gleich zwei Betriebssysteme vorinstalliert sind. Das steigert natürlich die Flexibilität. Vor allem, wenn man die optional erhältliche Bluetooth-Tastatur mitbestellt hat. Dann kann man das Gerät als Windows-Arbeitsplatzstation mit allen zur Verfügung stehenden x86-Anwendungen nutzen, und im Tablet-Betrieb steht Android mit seinen vielen Apps parat.

Chuwi bietet das Hi10 Plus allerdings nicht hierzulande an. Wer das Gerät erwerben möchte, muss es aus China, etwa über den Online-Versender Gearbest, importieren. Inklusive Tastatur und Versand kostet das Chuwi Hi10 Plus mit dem bis zu 1,92 GHz schnellem Intel Atom x5-Z8350 circa 212 Euro. Die Variante mit Intel Atom x5-Z8300, der statt einer maximalen Taktfrequenz von 1,92 GHz „lediglich“ 1,84 GHz bietet, kostet sogar nur 177 Euro. Mit dem Rabatt-Code „PLUSPC“ verbilligt sich der Preis bei der günstigeren Version um circa 12 Euro. UPDATE: Die teurere Variante ist bis Ende März mit dem Rabatt-Code „GB3RDPLUS“ für 176,31 Euro erhältlich. Zusätzliche Kosten fallen bei der Gearbest-Versandoption „Priority Line – German Express“ nicht an. Der Versand nimmt zwischen 10 bis 15 Werktage in Anspruch.

Chuwi Hi10 Plus mit Intel Atom X5-8350, 4 GByte Ram und 64 GByte eMMC

Ausgestattet ist das 686,5 Gramm schwere Chuwi Hi10 Plus mit einem Intel Atom X5-8350, der standardmäßig mit 1,44 GHz betrieben wird. Der Turbotakt beträgt 1,92 GHz. Der Arbeitsspeicher bietet eine Kapazität von 4 GByte. Mit 64 GByte ist der Speicherplatz etwas knapp bemessen. Als frei verfügbarer Speicher stehen unter Windows 32,2 GByte und unter Android 6,3 GByte parat. Den Rest belegen die Betriebssysteme. Immerhin lässt sich der Speicher über einen microSD-Card-Slot erweitern. Der Hersteller gibt als maximale Größe 128 GByte an. Im Test hat das Hi10 Plus auch eine Sandisk mit 200 GByte akzeptiert.

Das ChuwiHi10i Plus verfügt über zahlreiche Schnittstellen: microSD-Card-Slot, USB-C, microUSB, microHDMI und Kopfhöreranschluss (Bild: ZDNet.de).

Viele Schnittstellen

Beim Thema Schnittstellen hat sich Chuwi mächtig ins Zeug gelegt. Neben des erwähnten microSD-Card-Slots bietet das Gerät einen microUSB-, einen USB-C-, einen microHDMI- sowie einen Kopfhörer-Anschluss.

Kameras mit geringer Auflösung

Das Chuwi Hi10 Plus verfügt über zwei Kameras. Allerdings bietet sowohl das Modell an der Rückseite wie auch die Selfievariante nur eine Auflösung von 1600 x 1200 Bildpunkten. Die Bildqualität ist allenfalls unterer Durchschnitt.

IPS-Display mit 1920 x 1280 Bildpunkten

Für ein Gerät, das keine 250 Euro inklusive Tastatur kostet, bietet das Chuwi Hi10 Plus ein sehr gutes Display. Der 10,8 Zoll große IPS-Bildschirm im 3:2-Format verfügt über eine Auflösung von 1920 x 1280 Bildpunkte und damit über eine Pixeldichte von 214 ppi. Die Darstellung ist gestochen scharf. Mit einer Helligkeit von 420 nit, einer neutralen Farbdarstellung und IPS-typischen guten Betrachtungswinkeln weiß er auch ansonsten gut zu gefallen. An die Wiedergabequalität eines Amoled-Screens kommt er allerdings nicht heran.

Performance

Der Wechsel von Android bis zur Windows-Anmeldung dauert circa 42 Sekunden. In die umgekehrte Richtung vergehen fast 80 Sekunden. In Sachen WLAN-Performance bietet das Chuwi im Testnetz unter Android eine Downloadrate von 17,5 MBit/s und eine Uploadleistung von 23,15 MBit/s. Unter Windows sind die Durchsatzraten am selben Router auf etwa gleichem Niveau wie unter Android. zum Vergleich: ein Galaxy S7 erreicht 17,8 MBit/s und 81,91 MBit/s.

Was die reine Rechenleistung anbelangt, sollte man bei einem Gerät, das ohne Tastatur nur etwas mehr als 200 Euro kostet, nicht allzu viel verlangen. Im Geekbench erreicht das Chuwi einen Single Score von 881 und im Multi-CPU-Test einen Wert von 2226. Das iPad Pro ist mit 3072 und 4885 mehr als doppelt so schnell. Dafür kostet es aber auch ein Mehrfaches. Es ist aber nicht so, dass das Tablet für den Betrieb von Windows 10 oder Android völlig ungeeignet wäre. Im Gegenteil: Es erlaubt unter beiden Betriebssystemen eine durchaus flüssige Bedienung. Klar ist aber auch, dass es nicht für die Bearbeitung von Bildern oder Videos entworfen wurde. Texte schreiben mit Word oder Tabellen unter Excel bearbeiten, klappt aber ohne große Probleme.

Akku

Der Akku bietet eine Kapazität von 8400 mAh. Bei einer Spannung von 3,7 Volt ergibt das eine Energie von 31,08 Wattstunden. Die Laufzeit entspricht den vom Hersteller angegebenen Werten. Nach 5 Stunden Videowiedergabe ist der Akku leer. Wer das Chuwi Hi10 Plus lediglich für Internetsurfen und E-Mail nutzt, kommt locker über den Tag. Für den Ladevorgang sollte man etwa 5 Stunden einkalkulieren. Leider kann nicht jedes USB-C-Ladegerät verwendet werden, sodass man auf das mitgelieferte zurückgreifen muss. Für den Anschluss an hiesige Steckdosen wird hierfür ein Adapter benötigt.

Software: Windows 10 und Android 5.1 Remix OS vorinstalliert

Neben einer englischen Windows-10-Version ist auf dem Chuwi Hi10 Plus auch Android 5.1.1 in Form von RemixOS vorinstalliert. Die englische Windows-Version lässt sich nicht auf Deutsch umstellen. Allerdings kann man die deutsche Variante Windows 10 Home installieren. Diese ist auch aktiviert, die Lizenz wird also übernommen. Das vorinstallierte RemixOS lässt sich in den Einstellungen einfach auf Deutsch umstellen. Ein Update auf die auf Marshmallow basierende aktuelle Version von RemixOS steht nicht zur Verfügung. Ob es die jemals für das Hi10 Plus geben wird, darf bezweifelt werden.

Chuwi Hi10 Plus: Fazit

Das Chuwi Hi10 Plus ist für einen Preis für unter 200 Dollar für die Variante mit Intel Atom x5-Z8300 inklusive Tastatur ein echtes Schnäppchen. Bei diesem Preis ist natürlich klar, dass es rein leistungstechnisch nicht mit High-End-Tablets konkurrieren kann. Dafür ist es auch nicht gedacht. Vielmehr handelt es sich bei dem sehr gut verarbeiteten 10,8-Zoll-Tablet um ein mobiles Einstiegsgerät, das sich dank vorinstalliertem Windows 10 und Android besonders flexibel nutzen lässt.

Weitere Informationen und Bezugsquellen

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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