Facebook hat auf Druck der American Civil Liberties Union (ACLU) seine Nutzungsbedingungen überarbeitet. Sie untersagen nun ausdrücklich die Verwendung von Daten, die das Social Network sowie seine Tochter Instagram Entwicklern zur Verfügung stellen, für Überwachungstools. Das Unternehmen betont jedoch, dass solche Werkzeuge schon länger die vorhandenen Bedingungen verletzen.
Schon in den vergangenen Monaten seien Maßnahmen gegen Entwickler ergriffen worden, die Überwachungstools entwickelt und vertrieben hätten. „Wir möchten sicherstellen, dass jeder die zugrundeliegenden Regeln versteht und weiß, wie er sie umsetzt. Ziel ist es, unsere Regeln verständlicher zu machen.“
Die ACLU hatte im vergangenen Oktober Facebook und auch Twitter vorgeworfen, massenhaft Nutzerdaten für ein Überwachungsprogramm für Soziale Medien geliefert zu haben. Konkret ging es um die Beziehung beider Firmen zu einem in Chicago (Illinois) ansässigen Unternehmen namens Geofeedia. Es versorgt rund 500 Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden mit persönlichen Informationen und Standortdaten von Nutzern. Twitter und Facebook sperrten daraufhin den Zugriff von Geofeedia auf ihre Datenströme.
„Wir begrüßen diesen ersten Schritt von Facebook und ermutigen alle Technikfirmen, auf der Seite der Geschichte zu stehen, die Menschenrechte und Würde unterstützt“, wird Malkia Cyril, Executive Director und Gründer des Center für Media Justice, in einer Pressemitteilung der ACLU zitiert. Technikfirmen unterstützten autoritäre Regime, wenn sie die Nutzung ihrer Plattformen für die massenhafte Überwachung von Aktivisten und anderen Zielgruppen erlaubten. Es müsse aber noch mehr getan werden, um einzelne Gruppen vor Zensur und Überwachung in sozialen Medien zu schützen.
Facebooks einzige Einnahmequelle sind die Daten seiner Nutzer. In der Regel nutzt es sie für sein Anzeigengeschäft, das für den mit Abstand größten Teil des Umsatzes verantwortlich ist. Facebook gibt Daten aber auch an Entwickler weiter, die diese auswerten, um beispielsweise Trends zu ermitteln oder öffentliche Ereignisse zu untersuchen. Die Daten lassen sich aber auch für Überwachungszwecke analysieren, um beispielsweise Teilnehmer an Demonstrationen zu erfassen oder Aktivitäten von Minderheiten zu kontrollieren.
Letzteres wiederum gehört zum Geschäftsfeld von Firmen wie Geofeedia, das nach eigenen Angaben eine standortbasierte Analytics-Plattform betreibt. Öffentlich verfügbare Echtzeit-Daten erhält das Unternehmen aber nicht nur von Facebook, und Twitter, sondern nach eigenen Angaben auch von Youtube, Picasa, Flickr, VK und Sina Weibo. Zu seinen Kunden gehören Microsoft, die BBC, Fox Sports und Mashable.
Wie Sie Ihr persönliches Internet der Dinge vor versteckten Gefahren schützen
[mit Material von Michelle Meyers, News.com]
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