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Swatch entwickelt eigenes Smartwatch-OS

Die Swatch Group, zu der neben Swatch auch Uhrenmarken wie Omega, Tissot, Longines und Rado gehören, hat die Entwicklung eines eigenen Smartwatch-Betriebssystems angekündigt. Damit will das Unternehmen gegen Googles Android Wear, Samsungs Tizen und Apples WatchOS antreten. Laut CEO Nick Hayek soll das neue OS zwei wichtige Probleme aktueller Smartwatches lösen: den Stromverbrauch und den Schutz der Privatsphäre.

Im Gespräch mit der Agentur Reuters sagte Hayek, Swatch plane nicht, das eigene Smartwatch-OS zu einem Industriestandard zu machen. Es sei gefährlich, wenn jeder von nur einem oder zwei dominanten Betriebssystemen abhängig sei.

„Aber in der Schweiz haben wir viel Erfahrung damit, Dinge zu entwickeln, die kleiner sind, deutlich weniger Energie verbrauchen, unabhängig und kosteneffizienter sind und in kleine Objekte passen“, ergänzte der Manager. Swatch habe viele Anfragen von kleinen US-Start-ups erhalten, die nach flexiblen Open-Source-Systemen suchten. Swatch plane, diese Kunden zu bedienen und das System auch in den eigenen Uhren einzusetzen.

Dem Bericht zufolge erklärte die Swatch Group bereits im vergangenen Monat, zusammen mit dem Schweizer Forschungsinstitut CSEM bis 2018 ein Ökosystem für mit dem Internet verbundene Objekte zu entwickeln. Das System werde einen absoluten Datenschutz bieten, extrem wenig Energie verbrauchen und keine regelmäßigen Updates benötigen.

Ben Wood, Analyst bei CCS Insight, betonte, dass das Betriebssystem von Swatch eine hohe Verbreitung benötige, um attraktiv für namhafte Entwickler zu sein. Die Etablierung eines weiteren Smartwatch-OS bezeichnete Francisco Jeronimo indes im Gespräch mit Reuters als eine „riesige Aufgabe“. Swatch könne derzeit jedoch noch von der Tatsache profitieren, dass sich Nutzer in dem noch jungen Smartwatch-Markt noch nicht auf eine bestimmte Bedienoberfläche eingestellt hätten.

Smartwatches bietet die Swatch Group bisher nur unter den Marken Tissot und Swatch an. Bloomberg will erfahren haben, dass erste Uhren mit dem neuen OS Ende 2018 in den Handel kommen sollen, und zwar von Tissot.

Auch wenn die Apple Watch nicht an die anfänglichen Erfolge von iPhone und iPad herankommt, ist es Apple doch gelungen, mit seiner ersten intelligenten Armbanduhr wichtige Impulse zu setzen und sich rund 50 Prozent des Smartwatch-Markts zu sichern. Laut Canalys soll der umsatzbezogene Marktanteil sogar bei 80 Prozent liegen. Da Apple sein WatchOS nicht für andere Hersteller freigibt und Tizen derzeit auch nur auf Smartwatches von Samsung zum Einsatz kommt, ist die einzige offene Alternative mit einem konkurrenzfähigen App-Ökosystem Android Wear.

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[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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