Apple arbeitet offenbar verstärkt an Augmented Reality (AR), das Bilder und andere Informationen über die Sicht der realen Welt legt. Zu den geplanten Produkten gehört auch eine AR-Brille in der Art von Google Glass, die jedoch erst längerfristig und ausgereift auf den Markt kommen soll. Kurzfristiger hingegen ist mit Augmented-Reality-Features im iPhone zu rechnen, was sich schon mit dem kommenden iPhone 8 zeigen könnte.
Augmented Reality als neuer Schwerpunkt deutete sich bereits durch enthusiastische Äußerungen von CEO Tim Cook an, der sich etwa nach dem überraschenden Erfolg des standortbasierten AR-Spiels Pokémon Go für die Chancen von AR begeisterte. Der Apple-Chef sprach von einem bahnbrechenden Potential von Augmented Reality, vergleichbar mit der Einführung des Smartphones.
Wie Bloomberg berichtet, arbeitet eine eigene Sparte des iPhone-Herstellers an AR, in der eigene Hardware- und Software-Veteranen mit neu angeworbenen Experten zusammenarbeiten. Die Publikation beruft sich auf Informanten, die mit der Strategie des iPhone-Herstellers vertraut sind. Die Leitung hat demnach ein früherer Manager von Dolby Laboratories, und mit dabei sind Entwickler, die zuvor an den Virtual-Reality-Projekten Oculus Rift und HoloLens beteiligt waren.
Mike Rockwell, der zuvor bei Dolby für Hardware und neue Technologien zuständig war, wechselte schon 2015 zu Apple. Er berichtet an Dan Riccio, bei Apple zuständig für die Entwicklung von iPhone- und iPad-Hardware. Zu Rockwells AR-Team gehören laut Bloomberg Fletcher Rothkopf, der führend an der Entwicklung der Apple Watch beteiligt war. Angeworben wurden außerdem Experten für verschiedenste Bereiche, von 3D-Videoproduktion bis zu Wearable-Hardware.
Dabei sein sollen unter anderem Cody White von Amazons VR-Plattform Lumberyard und Avi Bar-Zeev, der zuvor an Microsoft Hololens und Google Earth arbeitete. Zum Team gestoßen sind außerdem Entwickler, die besonders erfahren hinsichtlich iPhone, Kameras und Optiklinsen sind. Insgesamt sollen Hunderte von Entwicklern beteiligt sein, unter ihnen einige, die im iPhone-Kamera-Team an Features im Zusammenhang mit AR arbeiten.
Während Virtual Reality viel Hype erfährt, will sich Apple eher nicht bei VR-Headsets engagieren. Cook kommentierte dazu, die Menschen wollten nicht „in etwas eingeschlossen sein“. Von AR-Erfahrungen hingegen nimmt er an, dass sie für einen jeden alltäglich werden, fast wie die Einnahme von drei Mahlzeiten täglich: „So sehr wird es ein Teil von uns werden.“
Schon durchgesickert war, dass Apple an einer Augmented-Reality-Brille tüftelt. Das Gerät soll sich drahtlos mit iPhones verbinden, um Bilder und andere Informationen in das Sichtfeld des Trägers zu bringen. Dieses Projekt ist aber Bloombergs Informanten zufolge langfristig angelegt, da es darum gehe, hier alles richtig zu machen und erst dann an den Start zu gehen. Als warnendes Beispiel für zu schnelles Vorpreschen dient noch immer Google Glass, das die hohen Erwartungen enttäuschte und 2014 scheiterte. Deshalb hält es Apple offenbar für naheliegender, AR-Erfahrungen zuerst über das iPhone zu vermitteln.
Schon Anfang letzten Jahres berichtete die Financial Times von einer geheimen Sparte für Virtual Reality und Augmented Reality bei Apple. Mehrere Übernahmen Apples könnten außerdem Plänen hinsichtlich AR und VR zugutekommen. So kaufte es PrimeSense, das als Lieferant des 3D-Sensors für Microsoft Kinect bekannt wurde. Später akquirierte es dazu passend den Augmented-Reality-Spezialisten Metaio sowie Flyby Media, das an Googles Project Tango beteiligt war.
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