Am 5. Dezember hatte Amazon den Prototypen seines neuen kassenlosen Supermarktes namens „Amazon Go“ in Seattle vorgestellt. Nutzen konnten den Supermarkt im Rahmen des Beta-Programms zunächst nur Angestellte des Konzerns. Eine Öffnung für andere Kunden war für Anfang 2017 geplant. Dieser Termin ist jetzt aufgrund technischer Probleme auf unbestimmte Zeit verschoben worden, wie das Wall Street Journal mit Verweis auf mit Amazon Go vertraute Quellen mitteilt.
Mit Amazon Go hatte der Online-Händler ein neues Laden-Konzept entwickelt, dass ohne den bislang üblichen Verkaufsabschluss an einer Kasse auskommen sollte. Mit der laut Amazon „modernsten Shopping-Technologie“, deren Bausteine übrigens auch bei selbstfahrenden Autos zum Einsatz kommen, sollten Kunden nie mehr anstehen müssen.
In dem rund 162 Quadratmeter großen Geschäft in Seattle müssen Kunden nicht mehr an der Kasse Schlange stehen, sondern können mit ihren Einkäufen einfach aus dem Laden spazieren. Der Grund: Es gibt keine Kassen mehr und abgerechnet wird online. Voraussetzung für den Einkauf sind nur das Smartphone und die Amazon Go-App. Nach dem Login im Eingangsbereich registrieren Sensoren, welche Artikel aus den Regalen genommen werden. Entscheidet sich der Kunde um und stellt den Artikel zurück, wird der Artikel von der Liste entsprechend gelöscht. Die Abrechnung erfolgt dann direkt über das Amazon-Konto. Wie sich in der Beta-Phase aber zeigte, durften es nicht viel mehr als 20 Kunden werden, da das System bei einer größeren Kundenzahl mit der Überwachung der Kundenaktivitäten ins Schleudern kam. Bewegen sich bis zu 20 Kunden vergleichsweise langsam im Markt, funktioniert das System laut Amazon aber einwandfrei.
So wurde die Eröffnung jetzt erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben. Es wird davon ausgegangen, dass auch künftig Angestellte erforderlich sind, die ein Auge darauf haben, dass das System Einkäufe korrekt beobachtet.
Amazon Go sollte das Online-Angebot Amazon Fresh, das in den USA im August 2007 gestartet war, ergänzen. Lebensmittel und Getränke bietet der Onlinehändler auch hierzulande seit Juli 2010 zum Verkauf an. Seit Anfang August haben Prime-Kunden in Berlin und München auch die Möglichkeit, sich mit Prime Now ausgewählte Lebensmittel nicht nur innerhalb eines Tages, sondern innerhalb von ein bis zwei Stunden liefern zu lassen.
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