Google hat das Android Security Bulletin für April 2017 veröffentlicht. Es beschreibt 102 Sicherheitslücken in Googles Mobilbetriebssystem, von denen 32 als kritisch eingestuft sind. Angreifer könnten mit ihrer Hilfe aus der Ferne Schadcode einschleusen und ausführen. Gefährliche Apps, die die Anfälligkeiten ausnutzen, lassen sich unter Umständen nur durch ein vollständiges Flashen des Betriebssystems entfernen, bei dem allen Nutzerdaten verlorengehen.
Sechs kritische Lücken stecken erneut im Mediaserver. Sie lassen sich in der Regel mit speziell präparierten Mediendateien ausnutzen. Zudem sind die Komponenten CameraBase, Audioserver, Telefon und Factory Reset sowie die Bibliothek libskia angreifbar.
Mit der Sicherheitspatch-Ebene 5. April korrigiert Google überwiegend Bugs in Hardwarekomponenten von Broadcom, Qualcomm, MediaTek, HTC, Nvidia und Synaptics. Weitere zum Teil kritische Schwachstellen finden sich aber auch in diversen Subsystemen des Android-Kernels sowie in Freetype und der JavaScript-Engine V8.
Betroffen sind Android-Geräte mit den Versionen 4.4.4 KitKat, 5.x Lollipop, 6.x Marshmallow und 7.x Nougat. Zum zweiten Update nennt Google wie immer nur anfällige Nexus- und Pixel-Geräte: Nexus 5X, Nexus 6, Nexus 6P, Nexus 9, Nexus Player, Pixel, Pixel XL und Pixel C. Sie betreffen allerdings auch Geräte anderer Hersteller. Einige der Anfälligkeit sind dem Bulletin zufolge schon seit 2014 bekannt, darunter mehrere kritische Lücken in nicht näher genannten Qualcomm-Komponenten.
Über alle Sicherheitslücken informierte Google seine Partner spätestens am 6. März. Trotz der Vorlaufzeit von einem Monat liegt derzeit nur ein Security Bulletin von Samsung vor. Das koreanische Unternehmen stopft im April 49 Löcher. Darunter sind die Fixes der Android-Sicherheitspatch-Ebene 5. März 2017, die in Samsungs März-Update nicht enthalten waren. Außerdem bringt Samsungs April-Patchday Fixes für neun Fehler in eigenen Komponenten.
Zumindest hierzulande hinkt Samsung zudem weiterhin hinter seinem Update-Zeitplan her. Nutzer von Galaxy S7 und S7 Edge haben in diesem Jahr überwiegend nur das Nougat-Update erhalten, das lediglich die Sicherheitspatch-Ebene 1. Januar erreicht. Einzige Ausnahme sind Vodafone-Kunden, die Anfang März mit den Februar-Patches versorgt wurden. Auch anderen Samsung-Geräten wie der Galaxy-S6-Reihe fehlen aktuelle Sicherheitspatches.
Selbst das nicht kommerzielle und nur von einer Community gepflegte LineageOS verteilt Sicherheitspatches schneller als der Smartphone-Marktführer aus Südkorea. LineageOS-Geräte mit aktuellen Builds haben die Sicherheitspatch-Ebene 5. März. Allerdings muss LineageOS auch nicht die hohen Ansprüche eines kommerziellen Produkts erfüllen – auch wenn viele Nutzer der alternativen Android-Distribution diese als vollumfänglich alltagstauglich einstufen.
Wie Sie Ihr persönliches Internet der Dinge vor versteckten Gefahren schützen
Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…