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Ohne Samsung kein neues iPhone-Flaggschiff: Apple bestellt angeblich 70 Millionen OLED-Panels

Laut einem Bericht des japanischen Wirtschaftsmagazin Nikkei hat Apple für sein für Herbst erwartetes neues iPhone-Flaggschiffmodell 70 Millionen biegsame OLED-Panels bei Erzrivale Samsung geordert. Die neue iPhone-Variante soll außerdem wasserabweisend sein – vermutlich nach dem Standard IP68 wie aktuelle Galaxy-S-Modelle – und sich kabellos aufladen lassen. Damit zöge Apple mit anderen Smartphonherstellern gleich, die OLED-Screens, IP68-Zertifizierung und kabelloses Auffladen schon länger bieten.

Das Galaxy S6 Edge erschien 2015 und war das erste Smartphone mit einem beidseitig gebogenen OLED-Screen (Bild: Samsung).

Dem Bericht zufolge erwarten die Quellen des Magazins insgesamt drei neue iPhone-Modelle. Die Displays dafür sollen 4,7, 5,2 und 5,5 Zoll groß sein. Die von Samsung georderten OLED-Panels sind angeblich nur für die 5,2 Zoll große Variante vorgesehen. Außerdem soll das Display wie das der Galaxy-Modelle S6 Edge, S7 Edge und S8 an den Rändern gebogen sein. Beim Flaggschiffmodell sei der Home-Button im Screen integriert, während bei den 4,7 und 5,5 Zoll großen iPhones, die wie bisher mit LED-Panels ohne gebogene Ränder ausgestattet werden, dieser weiter im Gehäuse untergebracht sei. Außerdem soll das Spitzenmodell noch über einen 3D-Scanner verfügen, der die Entsperrung über eine Gesichtserkennung ermögliche. Beim Galaxy S8 lässt sich dieses Feature jedoch leicht aushebeln.

Laut Senior Director für Displays bei IHS Markit David Sieh habe Apple 70 Millionen OLEDs geordert, Samsung werde aber 95 Millionen produzieren, um eine größere Nachfrage befriedigen zu können. Außerdem sei Samsung der einzige Lieferant, der OLED-Panels an Apple liefere. Kein anderer Hersteller verfüge in diesem Bereich über ein ähnlich großes Know-how wie der südkoreanische Elektronikonzern.

Samsung wollte den Bericht nicht bestätigen. „Man könne keine Aufträge von Kunden veröffentlichen“ wurde Nikkei übermittelt.

Derzeit nutzt Apple LCD-Displays von LG Display, Japan Display und Sharp für seine iPhones. Zu den Vorteilen von OLED-Screens gehören ein geringerer Energieverbrauch und ein höherer Kontrast. Auch die Fertigung ist günstiger als bei Flüssigkristallbildschirmen. Dafür haben organische LEDs nur eine begrenzte Lebensdauer.

Gerüchte über ein OLED-iPhone sind schon länger im Umlauf. Ende 2015 hieß es, Apple setze erst ab 2018 auf die Technik. Auch der in der Regel sehr gut informierte KGI-Securities-Analyst Ming-Chi Kuo geht vom Start eines iPhone mit OLED-Display in 2017 aus. Allerdings spricht er von einem 5,8 Zoll großen Modell. Der bisherige Apple-Lieferant Sharp investiert ebenfalls in OLEDs und will dafür bis zum zweiten Quartal 2018 568 Millionen Dollar aufwenden. Der Bau einer Fabrik für OLED-Displays in Japan hat bereits begonnen.

2017 feiert Apple den zehnten Geburtstag seines Smartphones, was die Vermutung nahelegt, dass das Unternehmen für die kommende iPhone-Generation zahlreiche Neuerungen und Überraschungen vorbereitet. Als Namen bietet die Gerüchteküche derzeit iPhone 8 und iPhone X an.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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