Canonical-Gründer Mark Shuttleworth hat das Ende der Desktop-Oberfläche Unity8 angekündigt. Künftig soll das Linux-Betriebssystem Ubuntu wieder mit Gnome ausgeliefert werden. Das bedeutet auch das Aus der für Smartphones optimierten Ubuntu-Version sowie der Convergence Shell, die Ubuntu-Phones zum Desktop-Ersatz macht.
Aufgrund der großen Investitionen, die Canonical in die Unity-Oberfläche für Smartphones, Tablets und PCs gesteckt habe, sei die Entscheidung nicht leicht gefallen. „Ich war der Ansicht, dass wenn Konvergenz die Zukunft ist, wir das als freie Software bereitstellen können, die von großen Teilen der Free-Software-Community und der Technikbranche gleichermaßen akzeptiert würde, weil man dort wegen der Hersteller zur Verfügung stehenden geschlossenen Alternativen sehr frustriert ist. Aber ich habe mich in beiden Punkten geirrt. In der Community wurden unsere Bemühungen als Fragmentierung und nicht als Innovation angesehen.“
Den Unity-Desktop hatte Canonical 2011 mit Ubuntu 11.04 eingeführt. Seit Frühjahr 2014 ist Unity 7 als Desktop voreingestellt. Die jetzt eingestellte Version Unity8 sollte ursprünglich im April 2016 folgen – sie schaffte es aber lediglich als Vorabversion in das Release 16.10. Die Rückkehr zu Gnome will Canonical im kommenden Jahr mit dem Release 18.04 vollziehen.
Zudem betonte Shuttleworth, Canonical werde an Ubuntu Desktop festhalten. „Wir werden weiterhin den am besten nutzbaren Open-Source-Desktop weltweit anbieten, die vorhandenen LTS-Releases unterstützen, mit unseren Partnern diesen Desktop verbreiten, unsere Unternehmenskunden unterstützen und die Millionen von IoT- und Cloud-Entwicklern erfreuen, die darauf aufbauend Innovationen entwickeln.“
Auch wenn einige Nutzer den Unity-Desktop vermissen werden, war er von Anfang an bei vielen Ubuntu-Usern umstritten. Der Open-Source-Community-Manager und ehemalige Canonical-Mitarbeiter Jono Bacon teilte per Google+ mit: „Der Linux-Desktop war immer einen harte Nuss mit Millionen von Meinungen, aber ich bin stolz, dass Canonical es probiert hat, selbst wenn sie ihre Ziele nicht erreicht haben. Nextcloud-Gründer Frank Karlitschek bezeichnete die Rückkehr zu Gnome indes als „willkommene Überraschung“.
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[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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