Windows 10 wird ab dem 11. April das so genannte Creators Update bekommen. Auch für Unternehmen bringt das Update neue Funktionen und Verbesserungen und das vor allem in dem Bereich Sicherheit. Gegenüber den Vorgängerversionen bringt Windows 10 Sicherheitsfunktionen mit, die in den Vorgänger-Versionen nicht enthalten waren. Mit Windows Defender ATP etwa führt Microsoft eine „Post-Breach-Lösung“ ein. Darüber können Anwender erfolgreiche Angriffe auf ihrem System besser erkennen, analysieren und nachvollziehen.
Mit dem Creators Update führt Microsoft weitere Funktionen für Unternehmen und Organisationen ein. Das Windows Defender Security Center etwa fungiert künftig als zentrale Verwaltung für sämtliche integrierte Sicherheitsfunktionen. Hier können Anwender verfolgen, welche im Betriebssystem integrierte Schutzmaßnahmen gerade aktiv sind. Darüber hinaus geben Sicherheitsbereiche eine Übersicht über Antiviren-Schutz, Geräteperformance, Firewall, Netzwerkschutz sowie App- und Browserkontrolle.
Erweitert wird auch das eingangs erwähnte Windows Defender ATP: So überwachen künftig Sensoren den Arbeitsspeicher auf möglich Angriffe. Zudem optimiert Microsoft das Windows Security Center mit neuen Indikatoren und Lösungswegen für erfolgreiche Angriffe. Neben neuen Alarmen erleichtern neue Tools das Isolieren von betroffenen Rechnern oder Dateien. Auch lassen sich damit kompromittierte Prozesse leichter abschalten. Für die Nachverfolgung von Angriffen sammelt das das Sicherheits-Center künftig auch forensische Daten.
Für eine computerübergreifende Nachverfolgung der Aktivitäten des Angreifers im Netzwerk sammelt Microsoft interne und externe Berichte sowie Indikatoren von Angriffen. Die Microsoft Security Research Labs sowie einige von Microsoft nicht namentlich genannte Drittanbieter überprüfen und ergänzen diese Informationen. Zudem ist Defender ATP mit Windows Defender verbunden und kann auf diesem Weg weitere Anzeichen für unbekannte Angriffe erkennen. Für Nutzer von Office 365 werden auf diesem Weg auch Informationen zu Bedrohungen erhoben, die sich via Mail im Unternehmen verbreiten, wie Microsoft mitteilt.
Mit dem Creators Update reagiert Microsoft auch die Kritik von Datenschützern, die von Microsoft mehr Transparenz und Kontrolle für die Privatsphäre gefordert hatten. Mit neuen Datenschutzeinstellungen in Windows 10 1703 Creators Update und einer aktualisierten Datenschutzerklärung versucht Microsoft diese Vorwürfe zu entkräften und listet detailliert auf, welche Daten zu welchen Zwecken erhoben werden.
Mit dem Windows 10 Creators Update erhalten Nutzer ein neues und detaillierteres Setup bei der Konfiguration von Datenschutzeinstellungen. Kurzbeschreibungen zu den einzelnen Punkten und die Auswahl „Mehr Informationen“ sollen den Anwender bei der Konfiguration der Datenschutzeinstellungen anleiten.
Systeme, auf denen bereits Windows 10 installiert ist, bekommen eine Benachrichtigung, dass ein überarbeitetes Datenschutz-Setzup zur Verfügung steht. Für die Voreinstellungen werden die aktuellen Privatsphäreneinstellungen übernommen.
Im Rahmen der Neuinstallation von Windows 10 oder beim Neukauf eines PCs erhalten Kunden ebenfalls ein optimiertes Menü, welches die bestehenden „Express-Einstellungen“ ersetzen wird. Telemetrie-Daten können künftig nur noch mit „Standard“ und „Vollständig“ eingestellt werden. Dafür veröffentlicht Microsoft zum ersten Mal eine komplette Liste über gesammelten Diagnose- und Nutzungsdaten der Konfigurationsstufe „Standard“. Daneben soll es eine Zusammenfassung für die Daten geben, die mit „Standard“ und „Vollständig“ von Microsoft erhoben werden. Ergänzt wird das mit einer neuen Datenschutzerklärung, die über die neuen Datenschutzerweiterungen im Creators Update informiert.
Mit Hilfe unternehmenseigener Telemetrie-Daten können Administratoren künftig auch die Analyse der eigenen IT-Umgebung erweitern. Dafür hat Microsoft das Windows Upgrade Analytics Dashboard entsprechend erweitert.
Mit dem aktuellen Update greife Microsoft laut eigenen Angaben auch der General Data Protection Regulation (GDPR) der EU voraus, die ab 2018 in Kraft treten wird.