AMD hat die sofortige Verfügbarkeit seiner neuen Desktop-CPUs Ryzen 5 angekündigt. Zum Start stehen vier Modelle mit 6 beziehungsweise 4 Kernen zur Verfügung, zum Preis zwischen 169 und 249 Dollar. Vor allem die beiden Sechskern-Varianten bieten nach Unternehmensangaben im mittleren Preissegment die Performance eines Workstation-Prozessors.
Die Modelle Ryzen 5 1600 X, 1600, 1500X und 1400 ergänzen die schon Ende Februar veröffentlichten Premium-CPUs der Ryzen-7-Serie. Mit ihnen gemeinsam haben die neuen Prozessoren die Extended-Frequency-Range-Technologie (XFR), die den Prozessortakt je nach zur Verfügung stehender Kühlung um bis zu 200 MHz anhebt. AMDs Implementierung von Simultaneous Multithreading (SMT) erlaubt es zudem jedem Prozessorkern, zwei Threads auszuführen.
Der bis zu 4 GHz schnelle Ryzen 5 1600X soll dank sechs Kernen eine bis zu 87 Prozent höhere Leistung bieten als Intels Core-i5 7600K, der allerdings nur über vier Kerne verfügt. Die Verlustleistung des Prozessors (TDP) spezifiziert AMD mit 95 Watt. Die anderen drei Ryzen-5-Modelle sind mit einem TDP-Wert von 65 Watt deutlich genügsamer. Sie erreichen ohne XFR Geschwindigkeiten zwischen 3,2 und 3,7 GHz, wobei bis auf den Ryzen 5 1400 allen neuen Modellen 16 MByte Level-3-Cache zur Verfügung stehen. Letzterer muss sich mit 8 MByte Level-3-Cache begnügen.
Wie die Ryzen-7-Prozessoren basiert auch die Ryzen-5-Serie auf der Zen-Architektur. Mit ihre hat AMD zahlreiche neue Techniken eingeführt, darunter mehr als 100 integrierte Sensoren, die Spannung, Leistung und Temperatur präzise erfassen, um eine optimale Steuerung der Kernspannung und des Prozessortakts sowie einen minimalen Energieverbrauch zu ermöglichen.
Die Prozessorgeschwindigkeit kann Ryzen dank der Sensoren und einer intelligenten Logik in Schritten von 25 MHz anpassen – und zwar laut AMD bis zu 1000-mal pro Sekunde. Neural Net Prediction soll mithilfe künstlicher Intelligenz die Ausführung häufig benutzter Anwendungen beschleunigen. Smart Prefetch ist wiederum ein Learning-Algorithmus, der das Verhalten von Software erfasst, um deren Anforderungen vorherzusagen und Daten im Voraus bereitzustellen.
Darüber hinaus kommt AMDs neue AM4-Infrastruktur zum Einsatz, die DDR4-RAM mit Geschwindigkeiten von bis zu 2667 MHz unterstützt. Mainboards mit den Chipsätzen X370, B350 und A320 sind unter anderem von ASRock, Asus, Biostar, Gigabyte und MSI erhältlich. Vor allem den Chipsatz A320 sieht AMD als ideale Grundlage für Ryzen-5-Desktops an.
Hierzulande ist der günstigste Ryzen 5 für 189 Euro zu haben. Der Ryzen 5 1500X kostet 209 Euro. Die beiden Sechskern-Modelle 1600 und 1600X belasten den Geldbeutel mit 249 beziehungsweise 279 Euro. Zu beachten ist, dass AMD nur die Modelle 1400, 1500X und 1600 ab Werk mit einem Prozessorlüfter ausstattet. Der auch auf Computerspieler ausgerichtete Ryzen 5 1600X kommt indes ohne eigene Kühllösung.
AMD-Prozessoren Ryzen 5 | |||||||
Modell | Kerne/Threads | Standardtakt | Turbotakt | XFR | TDP | Cinebench (Multi) | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 5 1600X | 6/12 | 3,6 GHz | 4,0 GHz | 4,1 GHz | 95 Watt | 1195 | 249 Dollar |
Ryzen 5 1600 | 6/12 | 3,2 GHz | 3,6 GHz | 3,7 GHz | 65 Watt | k.A. | 219 Dollar |
Ryzen 5 1500X | 4/8 | 3,5 GHz | 3,7 GHz | 3,9 GHz | 65 Watt | k.A. | 189 Dollar |
Ryzen 5 1400 | 4/8 | 3,2 GHz | 3,4 GHz | 3,45 GHz | 65 Watt | k.A. | 169 Dollar |
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