Mit dem FlashArray//X hat Pure Storage ein All-Flash-Array präsentiert, das vollständig auf NVMe basiert. Es ist laut Hersteller das erste Enterprise-fähige All-NVMe All-Flash-Array, das eine erhebliche Verbesserung der Systemleistung und eine 99,9999-prozentige Verfügbarkeit ermöglichen soll. Der Hersteller erweitert dafür die eigene FlashArray-Architektur mit dem Flash-Management der neuen Purity DirectFlash-Software.
Das Schnittstellenprotokoll NVMe wurde ursprünglich für Server entwickelt, die mit SSDs ausgerüstet sind. Tatsächlich existieren bereits verschiedene Storage-Angebote auf Basis dieser Technologie. Sie seien jedoch nicht sehr verbreitet, weil sie mit hohen Kosten verbunden sind, wie Matt Kixmoeller, VP Product Marketing bei Pure Storage, in einem erklärt. So bietet beispielsweise Intel mit Optane 3D XPoint Komponenten auf Basis von NVMe.
Pure Storage, das 2009 gegründet wurde, habe früh damit begonnen, Flash nicht nur als zusätzlichen Tier oder Cache zu sehen, sondern eine vollständige Speicherverwaltung zu entwickeln. Dabei werden diese Laufwerke als einzelne und getrennte Einheiten behandelt und jede dieser Einheiten kümmert sich auch nur um sich selbst.
Das Unternehmen umgehe mit der neuen „DirectFlash“-Technologie diese Beschränkung, in dem ein Modul das gesamte Array und damit auch sämtliche Treiber der Laufwerke verwaltet. Das sorge für ein vereinfachtes Management und eine bessere Ausnutzung der Storage-Kapazitäten sowie für kürzere Schreib- und Lese-Zeiten.
Die neue DirectFlash-Software agiert dabei als Softwaremodul innerhalb der Purity-Betriebsumgebung und sorgt für Funktionen wie Garbage Collection, Allocation, I/O-Optimierung oder Fehlerkorrektur, was in herkömmlichen Systemen innerhalb einer einzelnen SSD ausgeführt wird. In dem der Hersteller diese Funktionen in die Systemebene hebt, ist so höhere Performance und bessere Flash-Auslastung möglich.
Die ebenfalls neuen DirectFlash-Module sind über NVMe mit den Flash-Array-Controllern verbunden, um eine direkte Software-to-raw-Flash-Kommunikation zu ermöglichen. DirectFlash-Module machen 100 Prozent des Flash-Speichers innerhalb eines Moduls für das Flash-Array zugänglich und werden in Kapazitäten von 2,2, 9,1 und 18,3 TByte verfügbar sein. Mit dem 18,3-TByte-DirectFlash-Modul kann das FlashArray//X über 1 PByte Netto-Speicherkapazität in einem 3U-Base-Chassis bereitstellen.
Die //X70-Controller übernehmen die Kommunikation über NVMe innerhalb der vorhandenen Midplane und eines bestehenden FlashArray Chassis. Damit können Anwender von Pure Storage die Vorbereitung für SAS und NVMe nutzen, die Pure Storage seit 2015 im FlashArray//M anbietet.
Mit der Software-to-raw-Flash-Optimierung reduzierte der Hersteller die Latenz um bis zu 50 Prozent und verbessert die Schreibbandbreite eigenen Angaben zufolge bis um das Zweifache. Bei der Leistungsdichte sollen die drei genannten Technologien sogar eine Steigerung um den Faktor 4 ermöglichen.
Pure bietet mit FlashArray//M und FlashArray//X zwei Varianten der neuen Speicherfamilie. FlashArray//M zielt vor allem auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis für Konsolidierungsprojekte. FlashArray//X soll dagegen maximale Konsolidierungsleistung pro Rack-Einheit bieten. Pure Storage kombiniert Software und Hardware in einem „Evergreen Storage-Programm“ – soll heißen, bietet stets aktuelle Komponmenten an.
FlashArray//X mit DirectFlash-Modulen kann ab sofort bestellt werden und wird ab dem frühen 2. Quartal des Geschäftsjahres 2018 als Directed Availability Release ausgeliefert, bei dem Pure Storage auch den Produktiveinsatz voll unterstützt. Die allgemeine Verfügbarkeit von FlashArray//X mit Support des 18,3-TByte-DirectFlash-Moduls und dem Upgrades von bestehenden FlashArray//M-Systemen, stellt der Anbieter für das dritte Quartal in Aussicht.
[Mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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