Creators Update: Microsoft stellt neue Funktionen der Linux-Shell Bash vor

Microsoft hat mit dem Creators Update für Windows 10 auch dem Windows Subsystem for Linux (WSL) und der darauf aufbauenden Linux-Shell Bash neue Funktionen spendiert. Trotz Hunderter Fehlerkorrekturen und neuer Funktionen, die auch auf Anregungen von Nutzern basieren sollen, stuft Microsoft laut Program Manager Rich Turner das Linux-Subsystem weiterhin als Betaversion ein.

In einem Blogeintrag weist Turner darauf hin, dass das WSL zum Zeitpunkt seiner Einführung im vergangenen Sommer „noch lange nicht fertig war“. Ursprünglich zusammen mit dem Ubuntu-Herausgeber Canonical entwickelt, war das WSL erstmals Bestandteil des Anniversary Update. Ziel war es, die Linux-Shell Bash unter Windows 10 auszuführen, um Entwicklern ein weiteres ihnen vertrautes Kommandozeilen-Tool zu bieten.

Mit dem Creators Update soll eine bessere Kompatibilität des Linux System Call Interface (SCI) die Arbeit mit Bash unter Windows erleichtern. Dadurch sollen Entwicklerwerkezuge wie apt, sed, grep, awk, tmux, ssh und scp besser funktionieren. Neu ist zudem der Support für zsh, vim, emacs, nano, git und gdb.

Außerdem basieren Bash und WSL nun auf Ubuntu 16.04. Im Anniversary Update ist Ubuntu 14.04 die Grundlage. Beides sind sogenannte Long Term Service Releases, für die Canonical fünf Jahre Support verspricht.

Darüber hinaus können Nutzer nach dem Umstieg auf das Creators Update per Ifconfig die Konfiguration aller verfügbaren Netzwerkadapter prüfen. Auch wurden Fehler behoben, die bei den Befehlen „Ping“ und „ICMP“ auftraten. Neu ist auch der Support für Inotify für Web-, Node.js-, Ruby- und Python-Entwickler, die Dateiänderungen verfolgen wollen. Sie erhalten nun auch Meldungen über geänderte Dateien im Windows-Dateisystem.

Microsoft hat Turner zufolge aber auch die Interoperabilität von Linux- und Windows-Werkzeugen verbessert. Entwickler können nun aus Bash heraus Windows-Apps und –Tools starten sowie Linux-Befehle und –Skripte von Windows aus.

Weitere Änderungen betreffen die Windows-Konsole. „Einer der wichtigsten Gründe für die Überarbeitung der Konsole war die Notwendigkeit, die Konsole in die Lage zu versetzen, Ausgaben von Linux-Kommandozeilen-Werkzeugen und –Applikationen anzuzeigen, die unter WSL laufen“, ergänzte Turner. Zudem sei der Unterbau der Konsole modernisiert worden, um die Entwicklung weiterer neuer Funktionen zu erleichtern und zu beschleunigen.

Welche Änderungen Turner und sein Team für das kommende Redstone-3-Update und darüber hinaus planen, teilte der Manager nicht mit. Einen ersten Ausblick bietet möglicherweise Microsofts Entwicklerkonferenz Build, die am 10. Mai in Seattle im US-Bundesstaat Washington beginnt.

ANZEIGE

Sie haben Optimierungsbedarf bei Ihren Logistikprozessen?

Die Lösung lautet: Dokumentenmanagement. Erfahren Sie im kostenlosen E-Book, wie ein Dokumentenmanagement-System (DMS) Ihnen helfen kann, Ihre Logistikprozesse zu verbessern – von der Artikelnummer bis zur Zustellung. Lesen Sie außerdem, wie Sie ein DMS auch im laufenden Betrieb zeit- und kostensparend implementieren können.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago