Apple bereitet ein grundlegend umgestaltetes Flaggschiff-Smartphone zum zehnjährigen Jubiläum der ersten iPhone-Präsentation vor. Das Display soll sich über die gesamte Vorderseite ziehen, geschützt durch gebogenes Glas und eingefasst in einem Edelstahlrahmen. Das neue Spitzenmodell wird zusätzlich zu aktualisierten Versionen der beiden gegenwärtigen iPhones auf den Markt kommen – aufgrund von Lieferengpässen aber vielleicht erst ein oder zwei Monate nach dem üblichen Herbsttermin verfügbar sein.
Das und zahlreiche weitere Einzelheiten brachte Bloomberg von Informanten in Erfahrung, die mit Apples Plänen vertraut sind. Am Bericht beteiligt ist Mark Gurman, der über bekannt verlässliche Quellen verfügt und sich zuvor bei 9to5Mac durch zutreffende Aussagen zu kommenden Apple-Produkten einen Namen machte.
Der fast ganzflächige Bildschirm des kommenden Flaggschiff-Modells, das bislang als iPhone 8 erwartet wurde, erlaubt demnach ein etwas größeres Display als beim iPhone 7 Plus, während das Gerät in seiner Gesamtgröße näher beim iPhone 7 liegt. Apple versuche außerdem, die Größe ähnlich wie bei Samsungs Galaxy S8 zu reduzieren, indem es den Homebutton per Software in das Display selbst integriert.
Das Topmodell soll mit einem OLED-Display ausgestattet sein. Die beiden anderen Mobiltelefone hingegen sollen weiterhin LCD-Technik einsetzen sowie unverändert in den Displaygrößen von 4,7 Zoll und 5,5 Zoll kommen. Für alle drei Modelle testet Apple schnellere Prozessoren aus der 10-Nanometer-Fertigung, berichtete ein in Apples Chip-Pläne eingeweihter Informant. Damit könnte der iPhone-Hersteller die Akkulaufzeiten beibehalten, auch wenn die Geräte mit fortgeschritteneren Features ausgestattet sind.
Für das kommende Flaggschiff hat Apple offenbar mit seinen asiatischen Herstellungspartnern eine Reihe unterschiedlicher Prototypen erprobt. Eines der jüngsten Designs wies den Informanten zufolge leicht gebogenes Glas auf Vorderseite wie Rückseite auf. Ein früherer Prototyp hatte einen schmaleren Metallrahmen, während das Glas seitlich stärker gekrümmt war. Im Test war auch ein Prototyp, dessen gläserne Rückseite oben und unten extrem stark gebogen war. Ein herstellungstechnisch einfacheres Design setzte auf eine Rückseite aus Aluminium statt Glas und war minimal größer.
Noch immer unklar ist, ob es Apple gelingt, den Fingerabdruckscanner in das Display der OLED-Version zu integrieren. Auch Samsung strebte das beim Galaxy S8 an, brachte es aber nicht rechtzeitig zur Marktreife und musste daher den Fingerabdruckleser auf die Geräterückseite verlegen. Eine solche Lösung hat auch Apple sicherheitshalber mit einem weiteren Prototypen erprobt, dessen technische Skizzen kürzlich durchsickerten. Dort war auch ein vertikal angeordnetes Dual-Kamera-System zu sehen. Laut Bloombergs Informanten testet Apple, ob sich damit bessere Fotos aufnehmen lassen als mit einer horizontalen Anordnung wie beim iPhone 7 Plus.
Alle neuen iPhones sollen mit iOS 11 als einem Mobilbetriebssystem mit aufgefrischter Bedienoberfläche kommen, dessen Ankündigung auf Apples jährlicher Entwicklerkonferenz im Juni ansteht. Ob das Flaggschiff-Modell im Jubiläumsjahr tatsächlich iPhone 8 heißen wird, steht zunehmend im Zweifel. Laut dem japanischen Blog Macotakara soll es sich vielmehr als „iPhone Edition“ von den konventionelleren Modellen abheben. Ganz für eine Abkehr von nummerierten iPhone-Modellen plädiert Ken Segall, der als Marketingspezialist eng mit Apple-Gründer Steve Jobs zusammenarbeitete.
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