Categories: BrowserWorkspace

Google plant Adblocker für Chrome

Google will in seinem marktführenden Webbrowser Chrome einen Adblocker integrieren. Das neue Feature könnte sogar standardmäßig aktiviert sein, wie das Wall Street Journal berichtet. Von „mit den Plänen des Unternehmens vertrauten Personen“ erfuhr die Zeitung, dass die offizielle Ankündigung schon in den nächsten Wochen erfolgen könnte. Google sei aber noch immer dabei, gewisse Einzelheiten zu klären, und könnte die Pläne auch ganz aufgeben.

Der Adblocker in Chrome soll nicht jegliche Werbung und Inserate überall ausblenden – wie auch kaum zu erwarten, da Google seine eigenen Einnahmen ganz überwiegend durch Werbung erzielt. Er soll vielmehr bestimmte Arten von Werbung herausfiltern, die Nutzern beim Surfen eine nachteilige Erfahrung bereiten. Noch nicht entschieden ist offenbar, ob Google nur einzelne lästige Inserate blockieren wird oder gleich alle Inserate auf Sites, die mit solchen Werbeformen arbeiten.

Was solche „unzumutbaren“ Inserate ausmacht, definierte im letzten Monat die Branchenorganisation Coalition for Better Ads. Nach ihren Vorgaben sind Anzeigenformate wie Pop-ups und automatisch abspielende Werbevideos mit Ton unerwünscht, da sie nur eine geringe Akzeptanz durch Verbraucher erfahren. Das gilt auch für Prestitials – ganzseitige und der eigentlichen Seite vorgeschaltete Werbung, die erst nach einer bestimmten Zeit den Blick auf gewünschte Inhalte freigibt.

Die Informanten der Zeitung beschrieben die geplante Maßnahme als defensiv. Google wolle damit den weiteren Vormarsch anderer Werbeblocker aufhalten, die zu einer breiteren Filterung von Inseraten führen. Besondere Verärgerung sollen demnach die Anbieter von Adblockern ausgelöst haben, die Gebühren kassieren, wenn sie als akzeptabel eingeschätzte Inserate durch ihre Filter lassen. So entrichten beispielsweise Google und Microsoft dem Adblock-Plus-Anbieter Eyeo eine als Aufwandsentschädigung deklarierte Gebühr.

Schätzungen zufolge setzen inzwischen 26 Prozent der US-Nutzer Software ein, um Werbung auf ihren Geräten zu unterbinden. In Europa haben Adblocker schon länger eine hohe Verbreitung. Auch die Nutzung von Adblockern auf Smartphones nimmt weltweit zu. Adblocker sind im asiatisch-pazifischen Raum zudem besonders beliebt, um den mobilen Datenverbrauch zu reduzieren.

Google kann sich aufgrund der hohen Verbreitung seines Chrome-Browsers Chancen ausrechnen, mit einem integrierten Feature für gemäßigte Werbefilterung den Trend zur Installation weitergehender Adblocker aufzuhalten. StatCounter wies dem populären Chrome im März 2017 einen Marktanteil von fast 53 Prozent unter den Webbrowsern zu.

Schon seit einem Jahr ist Opera mit integriertem Adblocker verfügbar. Der norwegische Browserhersteller bewirbt das native Feature vor allem mit schnellerem Surfen. Der Werbeblocker ist standardmäßig nicht aktiviert, und Ausnahmen lassen sich leicht hinzufügen.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago