Google hat ein Software Developer Kit für seinen digitalen Assistenten Google Assistant veröffentlicht. Das SDK ist zunächst als Entwicklervorschau verfügbar und soll die integration des sprachgesteuerten Assistenten in ganz unterschiedliche Hardware ermöglichen. Als Beispiele nennt Google einen selbstgebastelten Spielzeugroboter, einen intelligenten Wandspiegel oder einen automatischen Cocktailmixer.
Das Google Assistant SDK erlaubt es, eine gesprochene Anfrage zu erfassen wie etwa: „Was für Termine stehen in meinem Kalender?“ Diese geht weiter an den Google-Assistant-Service, der eine Audio-Antwort zurückgibt. Als einfache Plattform für Hardware-Prototyping legt Google den Einplatinencomputer Raspberry Pi 3 nahe, aber auch zahlreiche weitere Plattformen sollen Unterstützung finden.
Google Assistant als Google-Now-Nachfolger basiert auf der Wissensdatenbank Knowledge Graph und soll sich durch maschinelles Lernen immer nützlicher machen. Er kann Fragen beantworten und Dinge für den Anwender erledigen. Der Dienst soll sich außerdem als offenes Ökosystem entfalten und Entwicklern offenstehen, die Actions on Google schaffen können. Eine Google+-Seite richtet sich an Entwickler, die Ideen austauschen wollen.
Eingeführt wurde der Assistent zunächst mit Google Home, dem Messenger Allo und den Pixel-Smartphones. Später wurde er zudem für Smartphones verfügbar, die mit Android 7.0 Nougat oder Android 6.0 Marshmallow laufen. Auch Smartwatches mit Android Wear 2.0 integrieren Google Assistant. Angekündigt wurde die Integration des Sprachassisten im Januar außerdem schon für Fernseher, Streamingboxen und Auto-Infotainmentsysteme – zunächst allerdings nur für den US-Markt. Der Google Assistant soll damit auch in diesem Bereich mit den Rivalen Alexa und Siri konkurrieren. „Unser Ziel ist es, den Assistant überall verfügbar zu machen, wo Sie ihn benötigen“, hieß es dazu.
Mit der SDK-Vorstellung will der Internetkonzern offenbar Dritthersteller motivieren, den digitalen Assistenten in eigene Hardware für Verbraucher zu integrieren. „Wenn Sie daran interessiert sind, ein kommerzielles Produkt mit dem Google Assistant zu schaffen, dann sprechen Sie uns doch bitte an und nehmen Sie Kontakt auf“, ermutigt Google-Produktmanager mögliche Herstellungspartner in einem Blogeintrag. Diese Formulierung lässt allerdings darauf schließen, dass es Bedingungen gibt, denen interessierte Hersteller zustimmen müssen.
Schon im letzten Jahr wurde von Gesprächen Googles mit Herstellern elektronischer Geräte berichtet. Drittanbieter könnten laut Variety erste Verbraucherprodukte mit Google Assistant schon im Sommer 2017 vorstellen.
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