Konkurrenz für Chrome OS: Microsoft stellt Windows 10 S vor

Microsoft hat auf seinem Education-Event in New York City Windows 10 S vorgestellt, das zuvor als Windows 10 Cloud erwartet wurde und vor allem für den Einsatz in Schulen gedacht ist. Die restriktivere Variante des Betriebssystems lässt keine unabhängige Installation von Desktopanwendungen zu, vielmehr müssen alle Apps aus dem Windows Store bezogen werden.

Die Beschränkung auf den Windows Store soll Vorteile für Sicherheit und Verwaltung des Betriebssystems bringen. Microsoft verspricht außerdem schnellere Anmeldezeiten von rund 15 Sekunden und eine verbesserte Akkulaufzeit. In anderer Hinsicht soll Windows 10 S dieselben Features wie das Windows 10 Creators Update aufweisen, einschließlich der Unterstützung von Mixed Reality.

HIGHLIGHT

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Der Softwarekonzern will damit den Vormarsch von Googles Chrome OS in den Schulen stoppen, das sich bei mobilen PCs für das US-Bildungswesen einen Marktanteil von 58 Prozent geholt hat. „S“ soll dennoch ausdrücklich nicht für Student oder Schüler stehen, wie zu erwarten wäre. Terry Myerson, Chef der Windows and Devices Group, versuchte das S vielmehr mit „security, simplicity and superior performance“ zu erklären, also mehr Sicherheit, Einfachheit und überlegener Leistung. Mit „Soul“ wollte er darin außerdem die Seele des heutigen Windows sehen.

Mit dem Surface Laptop stellt auch Microsoft ein Gerät mit Windows 10 S vor (Bild: Microsoft).

Das bedeutet offenbar, dass Microsoft Windows 10 S nicht in eine Schublade stecken und ausschließlich als Betriebssystem für Schüler anbieten will. Es denkt vielmehr an den Verkauf von Geräten mit Windows S an jeden, der sich dafür interessiert. PCs mit Windows 10 S sollen auch nicht nur in den untersten Preisregionen kommen. Tatsächlich hat Microsoft eben sein Surface Laptop angekündigt, das ebenfalls mit Windows 10 S läuft und 999 Dollar kostet.

Die meisten Geräte sind aber für das Bildungswesen gedacht und werden im Sommer zu Preisen ab 189 Dollar auf den Markt kommen. Zu den Herstellungspartnern zählen Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Samsung und Toshiba. Die Notebooks werden mit einem kostenlosen Abonnement für Minecraft: Education Edition ausgeliefert.

Der ausschließliche Bezug von Apps aus dem Windows Store bedeutet nicht, dass nur Apps der Universal Windows Platform (UWP) Unterstützung finden. Zugänglich sind vielmehr auch klassische Desktop-Anwendungen, sofern sie entsprechend angepasst und in den Store aufgenommen wurden. Microsoft selbst bringt Vollversionen von Office in den Windows Store. Der Erfolg von Windows 10 S wird auch davon abhängen, inwieweit genügend gefragte Anwendungen mithilfe von Microsofts Desktop-Bridge für Win32-Apps (Project Centennial) für die UWP-Plattform aufbereitet und im Windows Store veröffentlicht werden.

Wer Windows 10 S dennoch zu restriktiv findet, kann ein Upgrade auf Windows 10 Pro vornehmen. Für Lehrer wird das kostenlos sein. Für Geräte, die nicht über Vertriebskanäle für das Bildungswesen bezogen wurden, wird das Update 49 Dollar kosten.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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