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Apple will mit 1 Milliarde Dollar US-Produktion anschieben

Apple hat versprochen, „fortschrittliche Arbeitsplätze in der Fertigung“ innerhalb der USA mit einem Fond in Höhe von 1 Milliarde Dollar zu fördern. Später in diesem Monat will es seine erste Investition in ein noch nicht genanntes Unternehmen ankündigen, die in diesem Zusammenhang erfolgt. Darüber hinaus sind weitere Initiativen angedacht. So könnten die eigene Belegschaft aufgestockt oder Menschen Kenntnisse in der Computerprogrammierung vermittelt werden.

Das gab CEO Timothy D. Cook öffentlichkeitswirksam in der TV-Sendung Mad Money des Aktien-Tippgebers Jim Cramer bekannt, dessen dauererregte Präsentation ohnehin Einschaltquoten garantiert. „Indem wir das tun, können wir die Welle im Teich sein“, sagte der Apple-Chef und legte damit nahe, dass die Schaffung von Fabrikjobs zugleich die Entstehung neuer Dienstleistungen im Umfeld anstoßen könnte.

„Viele fragen mich, ob ich es für die Aufgabe eines Unternehmens halte, Arbeitsplätze zu schaffen“, erklärte Cook. „Und meine Antwort lautet, dass ein Unternehmen Werte haben sollte, weil ein Unternehmen sich aus Menschen zusammensetzt. Menschen sollten Werte haben, und daher auch ein Unternehmen. Und das Zurückgeben gehört zu den Dingen, die man tun sollte.“

Zurückgeben will Apple demnach durch den Einsatz für die Umwelt, indem es das eigene Unternehmen mit erneuerbaren Energien betreibt. „Wir geben durch die Schaffung von Jobs zurück“ fügte der Apple-Chef hinzu.

Die Ankündigung wirkt aber auch wie eine Antwort auf ein Angebot von Donald Trump. Nach seiner Wahl zum Präsidenten hatte dieser Ende letzten Jahres steuerliche Anreize in Aussicht gestellt, sollte Apple einen Teil seiner Produktion in die Vereinigten Staaten verlagern. „Wir machen eine riesige Steuersenkung für Unternehmen, die Sie glücklich machen wird“, sagte er und versprach zugleich, für Unternehmen lästige Regulierungen zu beseitigen.

Auf eine Absenkung der in den USA nominell hohen Unternehmenssteuern wartet der iPhone-Hersteller schon lange. Geschätzte 90 Prozent seines Barvermögens von inzwischen 257 Milliarden Dollar hat er im Ausland gebunkert, um Steuerzahlungen in den Vereinigten Staaten zu vermeiden. 2013 musste Cook vor dem US-Senat aussagen und sich gegen Vorwürfe der massiven Steuerflucht wehren. Er forderte seinerseits eine radikale Steuervereinfachung und wünschte sich konkret eine „einstellige Steuer“, was multinationale Unternehmen zur Rückführung von Auslandsgewinnen motivieren könnte.

Mit Apple steht zudem schon länger ein Unternehmen in der öffentlichen Kritik, das seine eigene Produktion fast vollständig nach Asien ausgelagert hat. Bei einem Treffen mit Größen im Silicon Valley hatte Präsident Obama vor Jahren den damaligen Apple-Chef Steve Jobs gefragt, warum iPhones nicht auch in den USA hergestellt werden könnten. Nach einem Bericht der New York Times erhielt er vom damaligen Apple-CEO Steve Jobs im Februar 2011 die kategorische Antwort: „Diese Jobs kommen nicht zurück.“

ZDNet.de Redaktion

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