Microsoft hat auf seiner Build-Konferenz in Seattle angekündigt, dass Apples Multimediaprogramm iTunes bis zum Jahresende im Windows Store verfügbar sein wird. Das Tool wird volle Unterstützung für das iPhone bieten, inklusive Apple Music und iTunes Store. Die App soll damit sämtliche Funktionen bieten, die die bisherige Variante auch unterstützt.
Nutzer müssen bei Windows 10 S allerdings weitere Zugeständnisse machen. So sind die Standardeinstellungen in Sachen Browser und Suchmaschine unwiderruflich auf Edge und Bing festgelegt. Ein anderer Browser kann zwar genutzt werden, doch ein Link in einem E-Mail-Programm öffnet den in Windows 1o integrierten Browser Edge.
Microsoft hatte auf seinem Education-Event in New York City Anfang Mai Windows 10 S vorgestellt. Die Beschränkung auf den Windows Store soll Vorteile für Sicherheit und Verwaltung des Betriebssystems bringen. Der Hersteller verspricht außerdem schnellere Anmeldezeiten von rund 15 Sekunden und eine verbesserte Akkulaufzeit. In anderer Hinsicht soll Windows 10 S dieselben Features wie das Windows 10 Creators Update aufweisen, einschließlich der Unterstützung von Mixed Reality.
Der Softwarekonzern will damit den Vormarsch von Googles Chrome OS in den Schulen stoppen, das sich bei mobilen PCs für das US-Bildungswesen einen Marktanteil von 58 Prozent geholt hat. „S“ soll dennoch ausdrücklich nicht für Student oder Schüler stehen, wie zu erwarten wäre. Terry Myerson, Chef der Windows and Devices Group, versuchte das S vielmehr mit „security, simplicity and superior performance“ zu erklären, also mehr Sicherheit, Einfachheit und überlegener Leistung. Mit „Soul“ wollte er darin außerdem die Seele des heutigen Windows sehen.
Das bedeutet offenbar, dass Microsoft Windows 10 S nicht in eine Schublade stecken und ausschließlich als Betriebssystem für Schüler anbieten will. Es denkt vielmehr an den Verkauf von Geräten mit Windows S an jeden, der sich dafür interessiert. PCs mit Windows 10 S sollen auch nicht nur in den untersten Preisregionen kommen. Tatsächlich hat Microsoft eben sein Surface Laptop angekündigt, das ebenfalls mit Windows 10 S läuft und hierzulande 1149 Euro kostet.
Wer ein Notebook mit Windows 10 S verwendet, bindet sich automatisch an Edge und Bing. Auch frei erhältliche Software kann dann nicht mehr genutzt werden. Immerhin ist erlaubt, ein Windows-10-S-Gerät auf Windows 10 Pro upzugraden.
Die meisten Geräte sind aber für das Bildungswesen gedacht und werden im Sommer zu Preisen ab 189 Dollar auf den Markt kommen. Zu den Herstellungspartnern zählen Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Samsung und Toshiba. Die Notebooks werden mit einem kostenlosen Abonnement für Minecraft: Education Edition ausgeliefert.
Der ausschließliche Bezug von Apps aus dem Windows Store bedeutet nicht, dass nur Apps der Universal Windows Platform (UWP) Unterstützung finden. Zugänglich sind vielmehr auch klassische Desktop-Anwendungen, sofern sie entsprechend angepasst und in den Store aufgenommen wurden. Microsoft selbst bringt Vollversionen von Office in den Windows Store. Der Erfolg von Windows 10 S wird auch davon abhängen, inwieweit genügend gefragte Anwendungen mithilfe von Microsofts Desktop-Bridge für Win32-Apps (Project Centennial) für die UWP-Plattform aufbereitet und im Windows Store veröffentlicht werden.
Wer Windows 10 S dennoch zu restriktiv findet, kann ein Upgrade auf Windows 10 Pro vornehmen. Für Lehrer wird das kostenlos sein. Für Geräte, die nicht über Vertriebskanäle für das Bildungswesen bezogen wurden, wird das Update 49 Dollar kosten.
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