Die PC-Hersteller konnten in Deutschland erneut mehr Business-PCs als im Vergleichsquartal des Vorjahrs absetzen. Das meldet Gartner und führt es darauf zurück, dass Geschäftskunden weitere Upgrades auf Windows 10 vornahmen.
Insgesamt wurden demnach im ersten Quartal 2017 2,6 Millionen PCs in Deutschland ausgeliefert. Das entspricht einer Steigerung von 2,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2016 und zugleich einem saisonal typischen Rückgang von 19 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2016. Dabei erlebten Business-PCs einen Zuwachs von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während Privat-PCs nur um bescheidene 1 Prozent zulegten.
„Das Windows 10 PC-Upgrade war Grundlage für eine moderate Erholung im Markt für Business-PCs“, beschreibt die Entwicklung Meike Escherich, Principal Research Analyst bei Gartner. „Das Wachstum war jedoch nicht stark genug, um die hartnäckig niedrige Nachfrage nach Privat-PCs auszugleichen.“ Nach wie vor sähen viele Konsumenten davon ab, PCs zu ersetzen oder überhaupt erst anzuschaffen. Zudem erschütterten Preissteigerungen für Komponenten den Markt zusätzlich: „Diese Preiserhöhungen haben erste negative Auswirkungen auf die Nachfrage (und das Angebot) in einigen preissensibleren Segmenten.“
Die Zahl der ausgelieferten PCs in Deutschland lag im ersten Quartal 3 Prozent höher als im Vorjahr. Standard-Notebooks waren jedoch weniger gefragt und verloren 4 Prozent, während ultramobile Geräte einen Zuwachs von 23 Prozent verzeichneten.
Die Konsolidierung im deutschen PC-Markt setzte sich weiter fort. Lenovo, HP und Acer als die drei führenden Hersteller holten zusammen einen Marktanteil von 54 Prozent, entsprechend einem Zuwachs von 6,6 Prozent. Jeder fünfte PC kam von Lenovo – dieser Hersteller bewies sich außerdem mit 29 Prozent als Marktführer im mobilen Bereich. Aber auch HP erzielte wieder einen zweistelligen Zuwachs und behauptete sich bei Desktop-PCs als Marktführer mit einem Anteil von 20 Prozent. Acer verstärkte sich vor allem im B2C-Sektor mit einem Zuwachs von 27 Prozent.
Apple kam mit Macs und MacBooks im ersten Quartal auf einen Anteil von 3 Prozent am PC-Markt – einschließlich iPads waren es 6 Prozent. Außerdem war das vierte Quartal Apples stärkstes Quartal, so dass sich sein Marktanteil (einschließlich iPads) im Gesamtjahr 2016 auf 10 Prozent belief.
Im gesamten westeuropäischen Markt verringerte sich der PC-Absatz um 3 Prozent. Das ging allerdings vor allem auf den Marktabsturz um 17 Prozent in Großbritannien zurück. In Frankreich verringerten sich die PC-Verkäufe nur um 1 Prozent.
Für das laufende Jahr 2017 erwarten die Marktforscher von Gartner flache PC-Verkäufe in Deutschland. In diesem umkämpften Umfeld könnten PC-Hersteller, die an Unternehmenskunden verkaufen, langfristig am besten überleben. „Wir gehen davon aus, dass sich der PC-Markt langsam verändern wird: von den derzeit niedrigen Margen bei hohen Volumina zu einem profitablen, aber mengenmäßig niedrigen Markt“, so Escherich weiter. „Dieser wird dann vor allem diejenigen bedienen, die einen PC für bestimmte Produktivitätsziele benötigen.“
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