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Fake News und Terror: Ägypten sperrt 21 Webseiten

Die ägyptische Regierung hat den Zugang zu 21 Websites gesperrt. Nutzer können in dem nordafrikanischen Land derzeit unter anderem nicht auf das Online-Angebot des Fernsehsenders Al Jazeera sowie die unabhängige lokale Nachrichtenseite Mada Masr zugreifen, wie die Agentur Reuters berichtet. Sie sollen falsche Nachrichten verbreiten und den Terrorismus unterstützen.

Die staatliche Nachrichtenagentur kündigte die Sperre am Mittwochabend an. Es ist zwar nicht das erste Mal, dass bestimmte Websites von Ägypten aus nicht erreichbar sind, bei früheren Vorfällen gab es allerdings nie eine offizielle Bestätigung. Ein Vertreter der National Telecom Regulatory Authority wollte sich nicht zu der Sperre äußern. Er sagte lediglich: „Was ist, wenn das wahr ist? Es sollte kein Problem sein.“

Von Sicherheitskreisen will die Agentur Reuters erfahren haben, dass die 21 Websites gesperrt wurden, weil sie mit der in Ägypten verbotenen Muslimbruderschaft verbunden sein sollen oder von Katar finanziert würden. Kairo wirft dem Emirat an der Ostküste der arabischen Halbinsel vor, die nach dem Sturz des Präsidenten Mohamed Mursi im Jahr 2013 durch das Militär verbotene islamistische Organisation zu unterstützen.

Tatsächlich habe Katar nach dem Machtwechsel in Ägypten zahlreiche hochrangige Vertreter der Muslimbruderschaft aufgenommen – viele hätten das Land seitdem aber wieder verlassen müssen, heißt es weiter in dem Bericht. Der gestürzte Präsident Mursi war Vorsitzender der von der Muslimbrüderschaft gegründeten Freiheits- und Gerechtigkeitspartei.

Lina Attalah, Chefredakteurin von Mada Masr, bestritt im Gespräch mit Reuters jegliche Verbindungen zu Katar oder der Muslimbruderschaft. „Nichts erklärt diese Blockade besser als die klare Absicht der Behörden, in Umgehung des Gesetzes gegen kritische Medien vorzugehen“, sagte sie. Artikel veröffentlicht Mada Masr derzeit per Facebook.

Mahmoud Kamel, der dem Vorstand des offiziellen ägyptischen Presseverbands angehört, bezeichnete das Vorgehen der Regierung als Angriff auf die Meinungsfreiheit. „Der Schritt ist inakzeptabel. Wir sind gegen jegliche Sperren von Nachrichtenseiten, aber das gehört unglücklicherweise zum Klima der Angst, das in Ägypten vorherrscht.“

Reuters weist darauf hin, dass die Sperre tatsächlich auch Websites der Muslimbruderschaft oder der Gruppe nahestehender Organisationen betrifft. Es würden aber auch Angebote wie die arabische Ausgabe der Huffington Post blockiert.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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