macOS High Sierra: Apple führt neues Dateisystem ein

Apple hat auf der Worldwide Developers Conference auch den Nachfolger von macOS 10.12 Sierra vorgestellt. Das macOS High Sierra genannte Desktop-Betriebssystem soll ab Herbst zur Verfügung stehen. Wichtigste Neuerung ist das Dateisystem Apple File System (APFS).

Es basiert auf einer neuen 64-Bit-Architektur, die nach Unternehmensangaben speziell für moderne Flash-Festplatten entwickelt wurde. Es unterstützt den TRIM-Befehl, wobei TRIM-Operationen asynchron und erst nach der Speicherung von Metadaten durchführt werden. Eine Copy-on-write genannte Technik soll zudem mögliche Datenverluste bei Systemabstürzen minimieren.

Die Sicherheit verbessert APFS durch eine flexible native Verschlüsselung, wobei für jedes APFS-Volume unterschiedliche Verschlüsselungsmethoden eingesetzt werden können. Eine Multi-Key-Verschlüsselung unterstützt individuelle Schlüssel für einzelne Dateien und einen separaten Schlüssel für vertrauliche Metadaten.

Das neue Dateisystem bringt aber auch nativen Support für das Server-Message-Block-Protokoll, das für die Kommunikation mit Windows-Systemen im Netzwerk benötigt wird. APFS erlaubt aber auch die Speicherung von bis zu 9 Trillionen Dateien auf einem Volume. Zudem kann das Dateisystem dynamisch wachsen und schrumpfen – bis zur physischen Speicherkapazität des Mediums. Eine neue Partitionierung ist nicht erforderlich.

Cloning wiederum ermöglicht es, Kopien von Dateien zu erstellen, ohne dass diese zusätzlichen Speicherplatz belegen. Erst wenn eine der Kopien verändert wird, speichert das Dateisystem die modifizierten Blöcke. Die von Enterprise-Storage-Systemen übernommene Snapshot-Funktion bietet zudem die Möglichkeit, Dateien auf einen früheren Stand zurückzusetzen.

Darüber hinaus integriert Apple den neuen Videostandard High Efficiency Video Coding, auch als HEVC oder H.265 bekannt. Er komprimiert Videos bis zu 40 Prozent stärker als mit H.264 – die Bildqualität soll jedoch gleichbleiben.

macOS High Sierra soll es Entwicklern aber auch erlauben, interaktive Virtual-Reality-Inhalte für das Apple-Betriebssystem zu erstellen. Anfänglich ist dies allerdings nur auf dem neuen iMac Pro möglich sowie auf unterstützten Macs, die an eine externe CPU gekoppelt sind. Letztere plant Apple für Frühjahr 2018.

Apple aktualisiert aber auch die in macOS enthaltenen Apps. Verbesserungen für Safari sollen den Apple-Browser laut Craig Federighi, Chef von Apples Softwaresparte, zum schnellsten Desktop-Browser der Welt machen. Safari sei künftig „80 Prozent schneller als Google Chrome“. Der Browser kommt zudem mit einem intelligenten Tracking-Schutz, der auf maschinellem Lernen basiert, und einer Funktion, die die automatische Wiedergabe von Videos blockiert. Weitere Neuerungen betreffen die Fotos-Apps, den Sprachassistenten Siri, iCloud, die Spotlight-Suche, die Mail-App und Facetime.

Entwickler können ab sofort eine erste Vorabversion von macOS High Sierra testen. Noch im Juni soll zudem ein öffentliches Betaprogramm starten. Zu den Voraussetzungen für ein Upgrade auf die neue OS-Version äußerte sich Apple indes bislang nicht.

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[mit Material von Robin Harris, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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