So werden Niederlassungen unbegrenzt kommunikationsfähig

Die Digitalisierung verstärkt die Dynamik des Wirtschaftsgeschehens. Früher lokale Player expandieren ins Ausland, Aufkäufe und Merger sind an der Tagesordnung. Die Geschichte von Niederlassungen ist dabei häufig dynamischer als die der Firmenzentrale: Entsteht neues Geschäft, werden neue Niederlassungen gegründet, fallen Geschäftsaktivitäten weg, werden sie unter Umständen geschlossen oder verlagert, und bei Firmenverkäufen müssen sich Niederlassungen auch kommunikativ in das neue Unternehmen einpassen. Starre Kostenblöcke und unflexible Technik in der Kommunikation sind hier ein Hindernis und beeinträchtigen unter Umständen das Kerngeschäft.

Zudem kommen IT-Services immer öfter aus der Cloud. Die Strukturen des Datenverkehrs ändern sich: Während früher Daten vorwiegend innerhalb eines Firmengeländes oder -gebäudes zirkulierten und zentral gesammelt wurden, fließen sie nun vermehrt auch zwischen Niederlassungen, von der Niederlassung zu unterschiedlichen Rechenzentren oder Cloud-Providern. So hat sich der Datenverkehr in die Cloud in den vergangenen Jahren laut Daten von Cisco jährlich verdoppelt, der zwischen Benutzern und Rechenzentren stieg ebenfalls um weit über 20 Prozent pro Jahr an.

Auch Niederlassungen brauchen agile Netzverbindungen

All das fordert mehr Agilität und Flexibilität, zudem brauchen auch Niederlassungen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf Breitbandverbindungen. Die lange geübte Praxis, eine Niederlassung nur mit den absolut notwendigen Konnektivität auszurüsten, ist heute nicht mehr sinnvoll. Wer als Entwickler in einer Niederlassung mit Entwicklern an anderen Standorten an einem CAD-Projekt arbeiten und ständig entsprechende Daten austauschen oder auf einen virtuellen Online-Workspace zugreifen will, braucht Gigabit-Speed.

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Diese Verbindungen sollten sich zeitnah bereitstellen lassen und nur Kosten in dem Umfang erzeugen, in dem die bereitgestellte Bandbreite beansprucht wurde, am besten durch die Mitarbeiter der Filiale selbst und ohne tiefgehendes technisches Wissen. Denn dort gibt es häufig kaum IT- und Telekommunikationsspezialisten.

Niederlassungen können sich mit Ethernet on Demand mit Rechenzentren oder anderen Firmengebäuden verbinden (Bild: Colt Technology Services)

Komplizierte Konfigurationsroutinen, komplizierte Bestellvorgänge und monatelange Bereitstellungsdauern sind im Zeitalter von SDN (Software Defined Networking) und NFV (Network Function Virtualization) schlicht nicht mehr zeitgemäß. Ideal sind Selbstbedienungsportale, die alle verfügbaren Verbindungstypen übersichtlich darstellen, durch den Bestell- oder Abbestellprozess lotsen und auch jederzeit einen Blick auf die bereits entstehenden Kosten erlauben.

SD-WAN als Basis der Niederlassungskommunikation

Ein SD-WAN aus der Cloud bietet alle diese Möglichkeiten. Wenn es mit Ethernet-Protokollen arbeitet, ist die Protokollarchitektur mehr oder weniger dieselbe wie inhouse, was Verbindungen zwischen Niederlassungen, zu Rechenzentren und Cloud-Providern vereinfacht. Mit Technologien wie SDN und NFV ermöglicht ein SD-WAN aus der Provider-Cloud die Bestellung der gerade benötigten Verbindungen in der gewünschten Bandbreite nahezu in Echtzeit.

Umständliche Router-Konfigurationen, wochenlanges Warten oder das Herumschlagen mit exotischen Technologievarianten entfallen genauso wie langwierige Verhandlungen und komplexe Vertragswerke mit Providern. Zudem können über ein intelligentes SD-WAN nicht nur Datendienste, sondern alle Kommunikationsvorgänge einschließlich Sprache abgewickelt werden, was die Komplexität der Netzwerkinfrastruktur erheblich vereinfacht.

Das Colt IQ Network in Europa (Screenshot: ZDNet.de)

Weil Verbindungen nur entsprechend ihres realen Nutzungsumfangs abgerechnet werden und dies sich über das Portal jederzeit nachvollziehen lässt, haben Anwender endlich Kostentransparenz. Teure Überkapazitäten gehören der Vergangenheit an. Sie sind nicht mehr nötig, weil die verfügbare Bandbreite zeitnah angepasst werden kann. Diese gestiegene Flexibilität passt auch besonders gut zu Niederlassungen, deren Mitarbeiter häufig Softwareservices aus der Cloud nutzen. Denn bei einem Providerwechsel lässt sich zügig eine Verbindung auch zum neuen Provider etablieren.

Sorgfältige Providerauswahl

Bei der Auswahl eines SD-WAN-Providers sollte man darauf achten, dass er ausreichend Erfahrung aufweist. In Regionen, wo die Niederlassung Konnektivität benötigt, sollte er möglichst viele Verbindungsoptionen bieten. Vorteilhaft ist auch, wenn ein Provider eigene Rechenzentren überall dort betreibt, wohin die Niederlassung kommunizieren möchte. Positiv zu bewerten sind auch zahlreiche angebundene Geschäftsgebäude und Cloud-Rechenzentren. Besonders wichtig sind ausreichend Übergabepunkte an die Netze anderer Provider. Schließlich kann es sein, dass eine Niederlassung plötzlich Verbindungen in ganz neue Regionen benötigt, in denen der ursprünglich gewählte Provider nicht durch eigene Infrastruktur präsent ist.

Rajiv Datta, Chief Technology Officer von Colt Technology Services (Bild: Colt Technology Services)

Ein Beispiel für zeitgemäße Kommunikationsservices aus der Cloud sind die Ethernet-basierenden Colt On Demand Services, die Colt auf Basis seiner intelligenten Infrastruktur Colt IQ Network bereitstellt. Zur Vernetzung von Niederlassungen mit anderen Niederlassungen, mit der Zentrale oder mit Rechenzentren eignet sich Ethernet on Demand. Der Service ist derzeit bereits in über 200 Geschäftsgebäuden erhältlich. Schon demnächst werden es erheblich mehr sein, immerhin sind über 24.000 Gebäude weltweit an Colts Infrastruktur angebunden.

Die einzelnen Ports einer Ethernet-on-Demand-Verbindung stellen jeweils bis 1 GBit/s Bandbreite zur Verfügung und skalieren ab 10 MBit/s in 10-MBit/s-Schritten. Verbindung und Endports werden einmalig installiert, Port-Mieten fallen nicht an. Die Verbindung wird bei Colt Technology Services nach genutzter Kapazität und pro Stunde abgerechnet, Kapazitätsanpassungen können stündlich vorgenommen werden.

Wollen Niederlassungen sich mit Public Clouds wie AWS oder Microsoft Azure verbinden, können sie dies mit DCA (Data Center Access) on Demand tun, wobei dieselben Bedingungen gelten, nur dass keine Installationsgebühr für den Cloud-Port fällig wird. Ein Selbstbedienungsportal ermöglicht jederzeit Bandbreitenanpassungen, das Bestellen neuer Verbindungen und sorgt für Kostentransparenz.

Derartige On-Demand-Services sind für zukunftsfähige, digitalisierte Geschäftsmodelle unverzichtbar, weil sie sich flexibel der Dynamik des Geschäftsgeschehens anpassen. „Liquide Netzwerke auf Basis intelligenter Infrastrukturen mit SDN und NFV anstelle der bisherigen hierarchischen Netze bilden eine einheitliche, agile Plattform für Sprache und Daten und helfen so bei der Transformation zur digitalen Ökonomie“, sagt Rajiv Datta, CTO von Colt Technology Services.

Peter Marwan

Für ZDNet veröffentlicht Peter immer wieder Beiträge zum Thema IT Business.

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