Das neue iPad Pro 2017 mit A10X-Prozessor taucht gleich mehrmals in der Benchmarkliste von Geekbench auf. Gegenüber dem Vorgängermodell aus dem Jahr 2015 setzt sich die neue Variante in Sachen Performance teils erheblich ab. Zugleich erzielt es in allen Bereichen neue Bestwerte für Tablets.
Das neue iPad Pro ist mit dem A10X-Prozessor ausgestattet. Dieser verfügt über drei Hochleistungskerne mit einer Taktfrequenz von 2,36 GHz. Weitere drei Kerne sind für weniger anspruchsvolle Tasks vorgesehen und dürften bei dem Benchmark kaum zum Einsatz kommen. Geekbench erkennt diese auch nicht. Für das Testprogramm verfügt der A10X über drei und der A9X, der im iPad Pro 12,9 aus dem Jahr 2015 zum Einsatz kommt, über zwei Rechenkerne.
Geekbench verrät ein weiteres Detail des A10X. Dieser verfügt über einen 8 Megabyte großen L2-Cache, während der A9X nur über 3 Megabyte des schnellen Zwischenspeichers verfügt. Neben der gegenüber dem Vorgängermodell mit 2,26 GHz leicht erhöhten Taktfrequenz, dürfte der A10X seine bessere Leistung also dem zusätzlichen Rechenkern sowie dem erheblich größeren L2-Cache verdanken.
Apple selbst verrät zu dem neuen Chip so gut wie keine Details. Auch bei der Angabe des Arbeitsspeichers gibt sich der Konzern zugeknöpft. Letztere Angabe verrät Geekbench ebenfalls. Demnach verfügt das iPad Pro mit der Modell-ID iPad7.4 über 4 GByte RAM. Auch die Modelle mit den IDs 7.2 und 7.3 sind laut Geekbench mit 4 GByte RAM ausgestattet. Ob sich darunter auch das 10,5-Zoll-Modell befindet, ist unklar, dürfte aber wahrscheinlich sein. Geht man davon aus, dass beide Varianten neben WLAN auch zusätzlich mit LTE verfügbar sind, ergeben sich damit vier Modell-IDs. Nachdem drei unterschiedliche iPad-Pro-Varianten bei Geekbench alle mit 4 GByte RAM aufgeführt sind, ist es relativ unwahrscheinlich, dass ausgerechnet die fehlende Variante über weniger Arbeitsspeicher verfügt.
In der Vergangenheit haben sich die kurz vor dem Erscheinen einer neuen iPhone- oder iPad-Generation in der Geekbench-Tabelle gelisteten Resultate immer bestätigt, sodass man davon ausgehen kann, dass das auch dieses Mal der Fall sein wird. Zumal täglich weitere Ergebnisse hinzukommen, die nur sehr gering von den bisher veröffentlichten Resultaten abweichen.
Geekbench ermittelt die Rechenleistung von CPU, FPU und GPU. Das Gesamtergebnis unterscheidet nach der Anzahl der genutzten Kerne. Geekbench Single-Core verwendet zur Ermittlung der Rechenleistung von CPU und FPU nur einen Kern, während bei Geekbench Multi-Core sämtliche Recheneinheiten genutzt werden. Der Compute-Benchmark, der die Rechenleistung der GPU ermittelt, verwendet grundsätzlich sämtliche GPU-Einheiten zur Leistungsbestimmung.
Im Geekbench-Gesamtergebnis Single Core liefert das neue iPad Pro eine um knapp 30 Prozent bessere Performance als das Vorgängermodell. Das dürfte in erster Linie an der mit 2,36 GHz etwas höheren Taktfrequenz des A10X gegenüber dem A9X mit 2,29 GHz und dem größeren L2-Cache liegen. Im Multi-Core-Test übertrifft das neue iPad Pro das Vorgängermodell um mehr als 80 Prozent.
Die Ergebnisse der einzelnen Benchmarktests zeigen, dass die Performancesteigerungen je nach Bereich unterschiedlich hoch ausfallen. Der höhere Speicherdurchsatz dürfte von dem erheblich größeren L2-Cache profitieren. Zudem dürfte der Speicher im neuen Modell auch höher getaktet sein. Insgesamt legt die Speicherperformance zwischen 49 (Single) und 54 Prozent (Multi) zu.
Besonders auffällig ist der starke Performanceanstieg beim Crypto-Test. Laut Geekbench-Dokumentation wird bei diesem Test eine 32 MByte große Textdatei nach AES mit 256 Bit verschlüsselt. Dabei nutzt Geekbench, die – sofern verfügbar – in der CPU vorhandene AES-Erweiterung. Andernfalls findet eine Verschlüsselung rein softwarebasiert statt. Die bis zu drei Mal bessere Performance des A10X im iPad Pro 2017 gegenüber dem A9X deutet daraufhin, dass der A10X AES-Befehle in Hardware unterstützt. Allein der zusätzliche Rechenkern und die etwas höhere Taktfrequenz erklären diese Leistungssteigerung jedenfalls nicht. Auch nicht der erheblich größere L2-Cache, denn das iPhone 7 Plus mit A10 Fusion, das ebenfalls deutlich besser bei dem AES-Test abschneidet als das ältere iPad Pro, hat ebenfalls nur 3 MByte L2-Cache.
Auch im Compute-Bereich erzielt das neue iPad Pro 2017 mit A10X-Prozessor deutlich mehr Leistung als die Vorgängervariante mit A9X-CPU. Besonders stark fällt der Leistungsunterschied im RAW-Test aus. Hier kann das neue Modell das alte um den Faktor 2,7 überflügeln. Mehr als doppelt so schnell ist es auch im Gaussian-Blur-Test. Insgesamt erzielt das iPad Pro 2017 eine um knapp 80 Prozent höhere Performance im Compute-Bereich als das iPad Pro 2015.
Apple setzt mit dem iPad Pro 2017 die Performance-Messlatte für Tablets erheblich nach oben. Es untermauert damit, mit dem iPad Pro professionelle Ansprüche zufrieden stellen zu wollen. Im Android-Bereich gibt es kein einziges Tablet, das nur annähernd die Performance des iPad Pro erreicht – auch nicht die des 2015er-Modells. Laut Apple sind auch mehr als 80 Prozent der Notebooks langsamer als das iPad Pro.
Fraglich bleibt allerdings, ob Apple damit Erfolg haben wird. Die Rechenleistung ist eine Sache, aber produktiv arbeiten eine andere. Hier sind „echte“ Mobilrechner wie das Macbook oder Windows-Pendants noch immer die bessere Alternative. Mit iOS 11 steht für das iPad allerdings in wenigen Monaten ein Update an, das die Produktivitätslücke zu Notebooks dank einiger Neuerungen wie verbessertem Multitasking und Copy & Paste erheblich verkleinern könnte.
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