Qualcomm lässt seine Mobilprozessoren angeblich künftig nicht mehr von Samsung fertigen. Wie die koreanische Electronic Times berichtet, hat der US-Chiphersteller die Foundry-Partnerschaft mit Samsung beendet. Neuer Lieferant ist demnach Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC).
Dem Bericht zufolge soll Qualcomm jedoch bereits seit dem zweiten Halbjahr 2016 an seiner kommenden SoC-Generation arbeiten, und zwar mithilfe von Chipentwicklungstools von TSMC für Strukturbreiten von 7 Nanometern. Der Start der Massenfertigung sei für Ende 2017 oder Anfang 2018 geplant. TSMC werde Qualcomm ab September die ersten 7-Nanometer-Test-Wafer zur Verfügung stellen.
Samsung soll den Auftrag von Qualcomm verlieren, weil sich die Weiterentwicklung seines Produktionsprozesses verzögert. Bei TSMC wiederum soll die Fertigung von 7-Nanometer-Chips bereits in den Startlöchern stehen, weil das Unternehmen seine Produktion direkt von 14 auf 7 Nanometer umstellt – ohne den Umweg über 10 Nanometer. Samsung sei indes davon ausgegangen, dass Strukturen kleiner als 10 Nanometer kurzfristig nicht zu erreichen seien – Intel beispielsweise fertigt seine Prozessoren noch mindestens bis Ende 2017 mit 14 Nanometer großen Strukturen.
„Während TSMC seinen Kunden das 7-Nanometer-Prozess-Kit schon im zweiten Halbjahr 2016 zur Verfügung gestellt hat, wird die erste Beta-Version von Samsungs 7-Nanometer-Prozess im Juli erwartet“, zitiert die Electronic Times einen Branchenvertreter.
Apple hat Samsung bereits im vergangenen Jahr den Rücken gekehrt. Der iPhone-Hersteller lässt die A10-Prozessoren des iPhone 7s ausschließlich von TSMC fertigen. Das taiwanische Unternehmen wird auch als alleiniger Lieferant für den wahrscheinlich A11 genannten Nachfolger des A10 gehandelt, der das für Herbst erwartete iPhone 8 antreiben soll.
Die koreanische Zeitung schätzt, dass Qualcomm für etwa 40 Prozent des Umsatzes von Samsungs Foundry-Geschäft verantwortlich ist. Insgesamt steuerte das Foundry-Geschäft rund 4,44 Milliarden Dollar in die Kasse des Elektronikkonzerns, was rund 2 Prozent der gesamten Einnahmen entspricht.
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